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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Sinn mit der Gabe gesegnet waren, besaßen sie jenen Funken der Gabe, der allen Menschen innewohnt.«
    »Genau das meine ich«, sagte Richard. »Trotzdem gelang es Zedd, sie im Gebrauch von Magie zu unterweisen, so daß sie Zauberer werden konnten - obwohl sie diese Gabe gar nicht von Geburt an besaßen.«
    »Dafür war die Arbeit eines ganzes Lebens erforderlich, Richard.«
    »Ich weiß. Das Entscheidende aber ist, daß Zedd ihnen helfen konnte. Zauberer zu werden - zumindest so weit, daß sie seine Prüfung bestehen und Magie anwenden konnten.«
    »Ja, mag sein. Ich war noch ein Kind, als sie mich in der Funktionsweise der Magie und der Burg der Zauberer unterwiesen und mich über die Menschen und Geschöpfe in den Midlands unterrichteten, die Magie besaßen. Sie waren vielleicht nicht mit der Gabe geboren, hatten aber ihr ganzes Leben darauf hingearbeitet, Zauberer zu werden. Bis sie es schließlich waren«, beharrte sie trotzig.
    Um Richards Mundwinkel spielte ein gewisses Lächeln, ein Lächeln, das ihr verriet, daß sie soeben die Kernpunkte seiner Argumentation umrissen hatte. »Nur waren sie eben mit diesem Aspekt, mit dieser Eigenschaft der Gabe, nicht geboren worden.« Er beugte sich zu ihr. »Demnach muß Zedd, damit sie Zauberer werden konnten, sie nicht nur ausgebildet, sondern ihnen auch mit Mitteln der Magie geholfen haben, richtig?«
    Der Gedanke behagte Kahlan überhaupt nicht. »Das weiß ich nicht; sie haben mir nie von ihrer Ausbildung zum Zauberer erzählt. Über diese Dinge zu sprechen hätte einfach nicht unserem Verhältnis entsprochen, noch war es Bestandteil meiner Ausbildung.«
    »Aber Zedd verfügt über additive Magie«, hakte Richard nach. »Damit lassen sich Dinge verändern, man kann etwas hinzufügen und sie zu mehr machen, als sie ursprünglich waren.«
    »Mag sein«, gab Kahlan ihm zögernd Recht. »Worauf willst du hinaus?«
    »Darauf, daß Zedd Menschen, die nicht mit der Gabe zum Zauberer geboren waren, ausgebildet hat und - viel wichtiger - daß er sie dabei mit Hilfe seiner Kraft unterstützt hat. indem er sie zu mehr machte, als sie von Geburt an waren.« Als sein Pferd eine niedrige, knorrige Fichte umging, sah Richard flüchtig in ihre Richtung. »Mit anderen Worten, er hat Menschen mit Hilfe von Magie verändert.«
    Kahlan stieß einen tiefen Seufzer aus, löste den Blick von Richard und betrachtete, bemüht, in vollem Umfang zu begreifen, was er da soeben gesagt hatte, die sanft geschwungenen, grasbewachsenen Hügel, die sich vor ihnen zu beiden Seiten erstreckten.
    »Ich habe zuvor nie darüber nachgedacht, aber gut, von mir aus«, sagte sie schließlich. »Und was folgt daraus?«
    »Wir dachten, nur die Zauberer von damals seien zu so etwas fähig gewesen, aber offenbar handelt es sich weder um eine vergessene Kunst, noch war es vollkommen aus der Luft gegriffen, als ich dachte, daß die Zauberer damals glaubten, sie könnten das, was ist zu dem verändern, was es ihrer Meinung nach sein sollte. Was ich sagen will, ist Folgendes: Wie Zedd, der den Menschen etwas gab, womit sie nicht geboren waren, haben auch die Zauberer damals versucht, den als ›Säulen der Schöpfung‹ geborenen Menschen einen Funken der Gabe zu geben.«
    Kahlan überlief es eiskalt, als es ihr dämmerte. Die Folgerungen waren in der Tat schwindelerregend. Nicht nur die Zauberer damals, auch Zedd hatte sich magischer Kräfte bedient, um die Natur von Menschen zu verändern, mithin das, was sie ihrem Wesen nach von Geburt waren.
    Vermutlich hatte er, indem er die ihnen bei der Geburt mitgegebenen Talente verstärkte und ihnen damit ermöglichte, ihr Potential voll auszuschöpfen, ihnen nur geholfen, ihren größten Wunsch im Leben - ihre Berufung - zu verwirklichen. Aber das bezog sich auf Menschen, denen dieses Potential bereits angeboren war. Die Zauberer damals dagegen hatten sich vermutlich ähnlicher Mittel bedient, um den Menschen zu helfen, nur offenbar aus weniger menschenfreundlichen Motiven.
    »Demnach müssen die Zauberer von damals, die Erfahrung mit dem Verändern menschlicher Talente hatten, im Glauben gewesen sein, die ›Säulen der Schöpfung‹ genannten Menschen könnten geheilt werden.«
    »Geheilt von dem Umstand, daß sie nicht mit der Gabe geboren worden waren«, sagte sie im flachen Tonfall völligen Unglaubens.
    »Nicht ganz, schließlich haben sie ja nicht versucht, sie zu Zauberern zu machen. Aber sie dachten wohl, man könnte sie wenigstens vom Fehlen jenes winzigen

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