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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wiedersehen. Schließlich schob er die bedrückenden Erinnerungen an diese lange, schwere Prüfung beiseite und beschloß, anders vorzugehen. »Ich stamme ursprünglich aus der Neuen Welt, Owen …«
    »Ja, ich weiß.« Owen nickte. »Und Ihr seid gekommen, um die Menschen zu befreien …«
    »Nein, das entspricht nicht der Wahrheit. Einst lebten wir in Frieden, allem Anschein nach ganz so wie dein Volk hier. Bis Kaiser Jagang …«
    »Der Traumwandler.«
    »Richtig, bis Kaiser Jagang, der Traumwandler, seine Armeen schickte, um die Neue Welt zu erobern und unser Volk zu versklaven …«
    »Genau wie mein Volk.«
    Richard nickte. »Verstehe. Ich weiß, welche Schrecken das mit sich bringt. Seine Truppen ziehen derzeit mordend und plündernd durch die Neue Welt und versklaven unser Volk.«
    Owen starrte mit tränenfeuchten Augen in die Dunkelheit und nickte. »Genau wie meines.«
    »Wir haben versucht, Widerstand zu leisten«, richtete Kahlan das Wort an ihn. »Aber es sind zu viele. Seine Armee ist viel zu gewaltig, als daß wir sie aus unserem Land vertreiben könnten.«
    Owen vermied es, sie anzusehen, während er abermals verlegen an seinem Zwieback nagte. »Mein Volk lebt in entsetzlicher Angst vor den Truppen der Imperialen Ordnung - der Schöpfer möge ihnen ihre Verirrungen verzeihen.«
    »Mögen sie bis in alle Ewigkeit im finstersten Winkel der Hölle schmoren«, korrigierte Cara ihn in schonungsloser Unverblümtheit.
    Owen starrte sie offenen Mundes an, daß sie es wagte, einen solchen Fluch laut auszusprechen.
    »Es war also unmöglich, sie zu bekämpfen, indem wir sie einfach in die Alte Welt zurückjagten«, lenkte Richard Owens Aufmerksamkeit wieder auf sich, ehe er mit der Geschichte fortfuhr. »Deswegen bin ich hier, in Jagangs Heimat, und versuche den Menschen zu helfen, die sich danach sehnen, die Fesseln der Imperialen Ordnung abzustreifen. Solange er sich auf einem Eroberungsfeldzug gegen unser Land befindet, haben wir die Möglichkeit, Jagang an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen und ihm einen schweren Schlag zu versetzen. Nur so können wir uns der Imperialen Ordnung wirkungsvoll erwehren - es ist für uns der einzige Weg zum Erfolg. Wenn wir seine Basis schwächen, seinen Rückhalt und seinen Nachschub an Soldaten, wird er eines Tages gezwungen sein, seine Armee aus unserem Land abzuziehen und in den Süden zurückzukehren, um seine Heimat zu verteidigen.
    Tyrannei ist niemals von Dauer, denn zu ihren ureigenen Wesenszügen gehört es, alles verkommen zu lassen, auf das sich ihre Herrschaft erstreckt, sich selbst eingeschlossen. Allerdings kann sich dieser Prozeß über mehrere Generationen hinziehen. Ich dagegen versuche diesen Prozeß zu beschleunigen, um gemeinsam mit meinen Lieben noch zu Lebzeiten wieder in den Genuß der Freiheit zu kommen - und wieder ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Wenn sich nur genügend Menschen gegen die Herrschaft der Imperialen Ordnung erheben, könnten sie Jagang sogar die Macht entreißen, was wiederum zum Untergang der Imperialen Ordnung führen würde. Auf diese Weise versuche ich, ihn zu bekämpfen, ihn zu besiegen und aus meinem Land zu vertreiben.«
    Owen nickte. »Genau das brauchen wir auch. Wir sind Opfer des Schicksals. Ihr müßt zu uns kommen und diese Männer aus unserem Land verjagen, damit wir endlich wieder in Ruhe und Frieden leben können. Ihr müßt uns unsere Freiheit zurückgeben.«
    Über dem knackenden Feuer stieg ein hell glühender Funkenregen in den Himmel. Richard saß da, ließ den Kopf hängen und tippte die Fingerspitzen gegeneinander. Offenbar hatte Owen von dem, was er gesagt hatte, kein einziges Wort begriffen. Aber sie brauchten dringend Ruhe, und er mußte mit der Übersetzung des Buches vorankommen -vor allem aber mußten sie ihr Ziel erreichen. Immerhin waren seine Kopfschmerzen etwas abgeklungen.
    »Tut mir leid, Owen«, sagte er schließlich, bemüht, ruhig zu bleiben. »Auf so unmittelbare Weise kann ich dir nicht helfen, doch begreife bitte, daß mein Plan auch für dich von Vorteil ist, denn meine Vorgehensweise wird Jagang letztendlich zwingen, seine Truppen aus deiner Heimat abzuziehen, oder sie zumindest so weit zu vermindern, daß ihr sie eigenhändig vertreiben könnt.«
    »Nein«, widersprach Owen. »Seine Soldaten werden unser Land nicht verlassen, solange Ihr nicht kommt und …«- man konnte deutlich spüren, daß Owen davor zurückscheute, es auszusprechen -»und sie vernichtet.«
    Allein das

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