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Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Gegenmittel gegen diese Waffe, und als Schutz der Menschen vor den Traumwandlern.
    Auf diese Weise entstanden aus den mit der Gabe Geborenen damals eine Vielzahl menschlicher Waffen. Die damit verbundenen Veränderungen waren oftmals tiefgreifend, vor allem aber unumkehrbar - zuweilen entstanden dadurch menschliche Ungeheuer von grenzenloser Grausamkeit. Aus diesem Erbe stammte auch Jagang.
    Während dieses Großen Krieges weigerte sich nun einer der Zauberer, dem wegen Verrats der Prozeß gemacht wurde, den von ihm angerichteten Schaden offenzulegen. Nachdem man ihm nicht einmal unter Folter ein Geständnis abpressen konnte, nahmen die den Prozeß führenden Zauberer bei den Talenten eines Zauberers mit Namen Merritt Zuflucht und befahlen die Schaffung einer Konfessorin. Bei Gericht war man mit den Ergebnissen dieses Zauberers Merritt so zufrieden, daß man anordnete, den Orden der Konfessorinnen ins Leben zu rufen.
    Im Grunde empfand Kahlan nicht anders als andere Menschen auch, sie war nicht weniger menschlich, nicht weniger weiblich und liebte das Leben wie jeder andere auch - aber der bei ihr angewendete Zauber blieb nicht folgenlos: Sie erhielt ihre Konfessorinnenkraft. Auch sie war das Kind einer Frau, die man in eine menschliche Waffe verwandelt hatte -einer Waffe, deren Zweck in diesem Fall die Wahrheitsfindung war.
    »Was hast du?«, erkundigte sich Richard.
    Sie sah ihn an und bemerkte den sorgenvollen Ausdruck auf seinem Gesicht. Kahlan zwang sich zu lächeln und versuchte ihn mit einem Kopfschütteln zu beschwichtigen.
    »Was hast du denn nun herausgefunden, nachdem du einige Kapitel übersprungen hattest?«
    Richard holte tief Luft und legte seine gefalteten Hände auf den Knauf seines Sattels. »Im Großen und Ganzen war es, als hätten sie Farben zu verwenden versucht, um den ohne Augen Geborenen das Sehen zu ermöglichen.«
    Nach allem, was Kahlan über Magie und Geschichte wußte, bedeutete dies einen grundlegenden Unterschied selbst zu den böswilligsten Experimenten bei der Verwandlung von Menschen in Waffen. Selbst bei den schändlichsten Versuchen war es stets darum gegangen, einen bestimmten menschlichen Wesenszug zu entfernen und gleichzeitig eine naturgegebene Anlage dieser Menschen zu verstärken oder ihr etwas hinzuzufügen. Nie zuvor war der Versuch unternommen worden, aus dem Nichts etwas völlig Neues zu erschaffen.
    »Mit anderen Worten«, faßte Kahlan zusammen, »sie sind gescheitert.«
    Richard nickte. »Ja, da standen sie nun, der Große Krieg war längst vorbei, und die Alte Welt - deren Ziel, wie das der Imperialen Ordnung, das Ende aller Magie war - lag sicher weggesperrt hinter der neu geschaffenen Barriere. Und plötzlich mußten sie feststellen, daß die Geburtenrate der mit der Gabe der Zauberei Geborenen ins Bodenlose stürzte und die vom Geschlecht der Rahls geschaffene Magie, nämlich die Bande zwischen ihnen und dem Volk, die verhindern sollte, daß der Traumwandler von den Menschen Besitz ergreift, eine unerwartete Nebenwirkung hatte - sie brachte die von der Gabe völlig Unbefleckten hervor, die eine unwiderrufliche Unterbrechung in der Abstammungslinie der Magie bedeuteten.«
    »Somit sahen sie sich schlagartig mit gleich zwei Problemen konfrontiert«, sagte Kahlan. »Es wurden weniger Zauberer geboren, die sich der Probleme mit der Magie annehmen konnten, gleichzeitig wurden Menschen geboren, die überhaupt keine Verbindung mehr zur Magie hatten.«
    »Ganz genau. Wobei das zweite Problem rascher wuchs als das erste. Anfangs waren sie noch überzeugt, eine Lösung zu finden, ein Heilmittel. Das jedoch blieb aus - und es kam noch schlimmer: Wie ich eben bereits erklärte, brachten die von der Gabe völlig Unbefleckten, wie Jennsen, stets Nachkommen zur Welt, die exakt so waren wie sie. Bereits nach wenigen Generationen schwoll die Zahl der ohne Verbindung zu jeglicher Magie Geborenen über jedes erwartete Maß hinaus an.«
    Kahlan stieß einen tiefen Seufzer aus. »Sie befanden sich wirklich in einer verzweifelten Lage.«
    »Blankes Chaos drohte.«
    Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Was beschloß man dagegen zu tun?«
    Richard betrachtete sie mit einem dieser Blicke, die ihr verrieten, daß ihn die Antwort auf diese Frage ziemlich verstört hatte.
    »Sie gaben der Magie den Vorrang vor den Menschen. Nach ihrem Dafürhalten war diese Eigenschaft - die Magie, aber auch diejenigen, die sie besaßen - wichtiger als das menschliche Leben.« Er hob

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