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Das Reigate-Rätsel

Das Reigate-Rätsel

Titel: Das Reigate-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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erholt hat. Er benahm sich merkwürdig und wirklich sehr erregt. «
    »Darüber müssen Sie sich keine Sorgen machen«, sagte ich. »Ich habe immer gefunden, daß seine Verrücktheiten immer sehr methodischer Natur waren.«
    »Manche Leute können ruhig behaupten, daß seine Verrücktheiten methodischer Natur sind«, brummte der Inspektor. »Aber er brennt darauf anzufangen, und er erwartet uns. Gehen wir lieber. «
    Wir trafen Holmes, wie er durch die Felder wanderte, den Kopf gesenkt und die Hände tief in den Hosentaschen vergraben.
    »Die Sache wird immer interessanter«, sagte er. »Watson, unsere Landpartie scheint wirklich ein voller Erfolg zu werden. Ich habe einen recht amüsanten Morgen verbracht.«
    »Sie haben sich die Szene des Verbrechens angesehen, wenn ich nicht irre?« fragte der Colonel.
    »Ja. Der Inspektor und ich haben einen hübschen kleinen Vorstoß ins Feindesland gemacht. «
    »Erfolg?«
    »Na ja, wir haben schon ein paar recht interessante Dinge gesehen. Ich erzähl' Ihnen, was wir gemacht haben, während wir gehen. Als erstes haben wir uns die Leiche dieses unglücklichen Menschen angesehen. Er ist tatsächlich, wie angegeben, durch eine Revolverkugel umgebracht worden. «
    »Haben Sie das denn bezweifelt?«
    »Oh, es ist immer gut, wenn man alles genau überprüft. Unsere Inspektion war nicht umsonst.
    Danach haben wir mit Mr. Cunningham und seinem Sohn gesprochen. Die zwei konnten uns genau die Stelle zeigen, wo der Mörder auf seiner Flucht durch die Hecke gebrochen ist. Das war mir sehr interessant.«
    »Natürlich.«
    »Dann haben wir die Mutter des armen Kutschers besucht. Informationen konnten wir allerdings nicht aus ihr herausbekommen. Aber sie ist auch sehr alt und schwach.«
    »Und zu welchem Ergebnis sind Sie bei Ihrer Untersuchung gekommen? «
    »Ich bin überzeugt, daß es sich um ein sehr merkwürdiges Verbrechen handelt. Vielleicht trägt unser gemeinsamer Besuch dazu bei, die Sache ein wenig mehr aufzuhellen. Inspektor, ich bin sicher, daß Sie und ich uns einig sind in der Annahme, daß das Papierfragment in der Hand des Toten, auf dem genau die Stunde seines Todes angegeben war, von ungeheurer Wichtigkeit für uns ist.«
    »Ein Hinweis ist es gewiß.«
    »Ein sehr wichtiger Hinweis. Wer immer diese Notiz geschrieben hat, war der Mann, der William Kirwan um diese Nachtzeit aus seinem Bett geholt hat. Aber wo ist der Rest des Papieres?«
    »Ich habe das Grundstück, in der Hoffnung es zu finden, gründlich durchsucht«, sagte der Inspektor.
    »Es ist aus der Hand des Toten herausgerissen worden. Warum sollte jemandem daran gelegen sein, es in seinen Besitz zu bringen? Doch wohl, weil es ihn bloßstellen konnte. Und was wollte er damit machen? Ich könnte mir vorstellen, daß er es eilig in seine Tasche hat verschwinden lassen, ohne jedoch zunächst zu bemerken, daß ein Stückchen in der Hand des Toten verblieben war. Wenn wir den Rest des Blattes finden, ist auch klar, wo wir den Mörder zu suchen haben.
    Dann dauert es nicht mehr lange, bis das Rätsel gelöst ist.«
    »Ja, aber wie können wir an die Tasche des Mörders gelangen, bevor wir den Mörder selber haben?«
    »Ja, ja, genau das ist es, worüber es sich nachzudenken lohnt. Und dann gibt es noch einen ziemlich klaren Punkt in der Sache. Die Notiz wurde William geschickt. Der Mann, der sie geschrieben hat, hat sie ihm nicht persönlich überbracht, denn wenn er sich selbst auf den Weg zu William gemacht hätte, hätte die Verabredung mündlich stattgefunden, dann hätte er sich nämlich das Schreiben sparen können. Wer hat ihm aber die Nachricht überbracht? Oder ist sie mit der Post gekommen?«
    »Ich habe Erkundigungen eingezogen«, sagte der Inspektor. »William hat die Nachricht gestern Nachmittag mit der Post bekommen. Er muß den Umschlag selber vernichtet haben.«
    »Ausgezeichnet!« rief Holmes und klopfte dem Inspektor anerkennend auf den Rücken. »Sie haben mit dem Postboten gesprochen. Es macht richtig Spaß, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. So, inzwischen wären wir an dem Pförtnerhaus angekommen. Wenn Sie wollen, Colonel, zeige ic h Ihnen jetzt die Stelle, an dem das Verbrechen stattgefunden hat.«
    Wir gingen an der hübschen Kate vorbei, in der der ermordete Kutscher gelebt hatte. Dann wanderten wir die eichenbestandene Allee hinauf zu einem herrschaftlichen Haus, das aus der Zeit Queen Annes stammte. Über dem Türpfosten war der Name von Malpaquet eingemeißelt.
    Holmes und der Inspektor führten

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