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Das Reigate-Rätsel

Das Reigate-Rätsel

Titel: Das Reigate-Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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uns um das Haus herum, bis wir zu einer Seitenpforte kamen, die ein Stück des Gartens von der Hecke trennte, die wiederum an die Straße grenzte. Ein Polizist stand an der Küchentür.
    »Öffnen Sie uns die Tür, Officer«, sagte Holmes. » Nun, meine Herren, auf dieser Treppe stand der junge Cunningham und sah die zwei Männer miteinander kämpfen, grad an der Stelle, wo wir jetzt stehen. Der alte Cunningham befand sich am Fenster, dem zweiten von links. Er sah, wie der Kerl entkam. Er lief links an dem Busch vorbei. Und das gleiche sagte auch der Sohn aus. Was den Busch betrifft, sind sie sich beide einig. Mr. Alec eilte dann aus dem Haus und kniete neben dem Verwundeten. Der Boden ist hier sehr fest; wie Sie sehen, gibt es keine Spuren, die uns weiterhelfen können.«
    Als er noch sprach, kamen zwei Männer den Gartenweg hinauf. Sie bogen um die Ecke des Hauses und kamen direkt auf uns zu. Einer von ihnen war ein älterer Mann mit einem starken, faltigen Gesicht und großen, schweren Augen. Der andere war sportlich und jung. Sein fröhlich lächelnder Ausdruck und die auffällige Kleidung standen im Kontrast zu der traurigen Sache, die uns hier hergeführt hatte.
    »Immer noch dabei?« sagte er zu Holmes. »Ich dachte, ihr Londoner macht keine Fehler. Sie scheinen doch nicht so schnell voranzukommen, wie ich sehe.«
    »Ah, gönnen Sie uns ein bißchen Zeit«, sagte Sherlock Holmes gemütlich.
    »Alle Zeit der Welt«, sagte der junge Alec Cunningham. »Warum auch nicht, ich sehe, Sie haben noch nicht den geringsten Hinweis. «
    »Es gibt einen Hinweis«, antwortete der Inspektor. »Wir suchen etwas ganz Bestimmtes, wenn wir das finden, wissen Sie... Aber um Himmels willen, Mr. Holmes, was ist los mit Ihnen?«
    Das Gesicht meines armen Freundes hatte einen entsetzlichen Ausdruck angenommen. Seine Augen waren nach oben gerollt, in seinen Zügen zuckte es schmerzhaft, und mit unterdrücktem Stöhnen war er auf den Boden gesunken. Entsetzt über diese plötzliche, heftige Attacke trugen wir ihn in die Küche, wo wir ihn in einen großen Sessel betteten. Ein paar Minuten rang er verzweifelt nach Atem. Aber dann ging es besser. Er entschuldigte sich schließlich beschämt und versuchte aufzustehen.
    »Watson wird Ihnen bestätigen, daß ich gerade von einer schweren Krankheit genesen bin«, erklärte er. »Diese bösen, plötzlichen Attacken überfallen mich immer wieder einmal.«
    »Soll ich Sie in meinem Wagen nach Hause fahren?« bot sich der alte Cunningham an.
    »Na ja, gerne, aber eigentlich geht es schon wieder besser, und da ich nun einmal hier bin, hätte ich gerne über den einen oder anderen Punkt ein wenig genauere Auskunft. Wollen Sie mir helfen?«
    »Was ist es?«
    »Es wäre möglich, daß der ermordete Bursche William nicht vor dem Einbrecher, sondern hinter ihm eingetroffen ist. Sie scheinen es als gegeben hinzunehmen, daß der Einbrecher nicht i ins Haus gelangt ist, obgleich die Tür aufgebrochen worden ist. «
    »Ich dachte, das sei doch ganz klar«, sagte der alte Cunningham düster. »Mein Sohn Alec war noch nicht ins Bett gegangen, und der hätte doch bestimmt gehört, wenn sich etwas im Haus ,f bewegt hätte.«
    »Wo hat er denn gesessen?«
    »Ich habe in meinem Ankleidezimmer gesessen und geraucht. «
    »Welches Fenster ist das?«
    »Das letzte auf der linken Seite, neben meinem Vater.«
    »Ihrer beider Lampen waren angezündet?«
    »Gewiß. «
    »Da sind ein paar seltsame Punkte«, sagte Holmes lächelnd. » Ist es nicht merkwürdig, daß ein Einbrecher - einer, der kein Neuling ist, sondern ein paar Erfahrungen auf dem Gebiet hat, in ein Haus einbrechen sollte, zu einer Zeit, wo zwei Familienangehörige noch auf sind?«
    »Er muß wirklich einen sehr kühlen Kopf gehabt haben.«
    »Wenn dieser Fall nicht so merkwürdig wäre, dann brauchten wir nicht nach Erklärungen zu suchen«, sagte der junge Alec Cunningham. »Aber Ihre Idee, daß der Einbrecher in das Haus gelangt ist, bevor William kam, ist doch absurd. Schließlich hätten wir es merken müssen, Dinge wären in Unordnung geraten, und wir hätten sicherlich Sachen vermißt.«
    »Das kommt darauf an, um was für Dinge es sich handelt«, sagte Holmes. »Sie dürfen nicht vergessen, daß wir es mit einem sehr seltsamen Burschen von einem Einbrecher zu tun haben, einer, der auf einer ganz bestimmten Linie arbeitet. Denken Sie doch an die seltsamen Gegenstände, die er bei den Actons mitgenommen hat. Was war es doch gleich noch? Ein Knäuel

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