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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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heftig zu schaukeln, und der Intendant bekam Schweißperlen auf die Stirn.
    »Was ist denn da draußen los?«, verlangte er zu wissen.
    »Probleme, Sir.« Der Fahrer sprach durch seine kleine Luke. »Ein riesiger gewalttätiger Mob, Sir. Aber wir haben alles auf Band, Sir, keine Sorge. Sie drehen alle durch, seit Elvis im Fernsehen gewesen ist. Sie reißen die Stadt in Stücke!«
     
    »Los geht’s! Los geht’s!« Kevin ließ den Motor des mächtigen militärischen Vehikels aufheulen und legte den Gang ein. Es fuhr los, zerquetschte Polizeiautos, zerstreute Plünderer, kletterte die mächtigen Vorderstufen hinauf und brach durch die Türen in die Lobby des Butcher-Buildings. »Los, wir treten ihnen in den Arsch!«
     
    »Früher hab ich anderen in den Arsch getreten.« Ex-Officer Cecil schwenkte sein Bierglas. »Aber wissen Sie, irgendwann hatte ich genug davon. Immer das gleiche stereotype Verhalten, immer der Schläger. Ich möchte endlich einmal bei einer Sache mitmachen, die etwas mehr Tiefe besitzt. Irgendetwas, bei dem ich meine menschliche, mitfühlende Seite zeigen kann. Ich sehe keine Zukunft für mich in diesen komischen Rollen.«
    Der Barmann nickte verständnisvoll. »Ich weiß genau, was Sie meinen. Ich bin meinerseits viel zu gut für diesen Schwachsinn. Wenn dieses Buch zu Ende ist, werde ich für etwas Tiefgängiges, schwer Verständliches vorsprechen, irgendeine Rolle mit Buchpreispotenzial. Möchten Sie vielleicht meine alten Kritiken lesen?«
    »Ja, das würde ich sogar sehr gerne. Könnte ich noch mal das gleiche haben?«
    »Geht aufs Haus.« Der Barmann legte sein Album auf den Tresen. »Lesen Sie mal, was die Kritiker über meine Rolle in Armageddon – Das Menü geschrieben haben.«
     
    Der Anti-Rex öffnete ein größeres Loch. Er konnte nun besser sehen, was dahinter vor sich ging. Elvis stand vor den Kameras, warf sich in Posen und hielt Ansprachen.
    Der Anti-Rex fuhr mit seinem weiß glühenden Finger über die Stahlbarriere.
    Sie teilte sich vor ihm.
    »Sucht!«, rief Elvis. »Findet die Bombe! Tötet alles, was sich euch in den Weg stellt.« Und die Zuschauer machten genau das.
    »Du bist ein richtig böser Junge, weißt du das?«, sagte der Anti-Rex. »Hattest du vielleicht eine Art Erleuchtung oder was?«
    Elvis ignorierte ihn und fuhr fort mit seinen Reden.
    »Es gibt Menschen hier unter uns, die dem Licht nicht folgen wollen. Dem Haus des Lichts. Meinem Haus. Tötet sie alle! Findet die Bombe, und ruft mich an. Ruft mich an!«
    »Ich rufe dich doch, Arschloch!«
    Elvis fuhr unbeirrt fort.
    »Ah, Entschuldigung. Ich meinte natürlich nicht Arschloch, sondern werter alter Freund. Elvis, ich bin es, Rex! Ich bin gekommen, um dir zu helfen!« Der Teuflische näherte sich dem Mann in dem Anzug aus Goldlamé. »Hallo? Kannst du mich hören? Oder sehen, was das angeht?«
    »Sucht!«, kreischte der Mann aus Gold. »Sucht!«
    »Elvis, was ist los mit dir?« Der Anti-Rex starrte ihm tief in die Augen.
    »Sucht!«
    »Sucht? Ich bin es, Idiot! Wach auf!« Der Anti-Rex schwang eine Faust und zielte auf Elvis’ [34] Kopf. Die Faust ging ohne Widerstand durch Elvis’ [35] Kopf hindurch wie durch leere Luft.
    »Was zur Hölle…?«
    Die Schirme wurden dunkel. Elvis verschwamm, verblasste, und dann war er verschwunden.
    »Was zur…?«
    »Du kannst deine Finger nicht bei dir behalten, wie?« Die Stimmte gehörte zu Jonathan Crawford (schon wieder der kleine Mistkerl!). Er erhob sich vom Boden und sammelte die Gummiprothese von Gehirn ein, die rings um seinen Kopf verstreut lag. »Weißt du eigentlich, welche Mühen ich auf mich genommen habe, um dieses Hologramm von Elvis so zu programmieren, dass es aussieht, als würde er mich erschießen? Die Sprachausgabe, der ganze Kram, und alles in der kurzen Zeit? Nein, natürlich weißt du das nicht. Weil du ja nie weißt, was eigentlich gerade los ist. Du bist wirklich ein totaler Trottel.«
    Also über diese Bemerkung muss man erst einmal nachdenken. Man muss schon ein selten gewaltiges Selbstbewusstsein besitzen, um sich vor Satan, dem gefürchteten Fürsten der Hölle aufzubauen und ihn einen totalen Trottel zu nennen. Ich glaube nicht, dass ich den Mumm dazu hätte.
    »Ich schon.« Jonathan baute sich vor dem vor Wut zitternden Anti-Rex auf. »Trottel, Trottel, Trottel! Und Depp!«
    »Du… du… du…«
    Der Teuflische schien eindeutig um Worte verlegen. Eigentlich nicht überraschend, wo er doch so ein Trottel war.
    »Los doch, spuck’s aus. Sag,

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