Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
müssen.
    »Das Spiel ist erst vorbei, wenn du die Bombe entschärft hast.«
    »Hmmm«, murmelte Rex Mundi.
    »Steck dieses Zeug an, Rex. Du weißt ganz genau, dass es das Richtige ist.«
    »Also gut.« Rex schwankte noch immer. »Aber ich bin nicht besonders glücklich darüber.«
    »Rex, ich bin eine Hälfte eines zweiköpfigen Babys. Wie viel Glück willst du eigentlich im Leben haben?«
     
    Das Gesicht von Elvis war wieder auf den Schirmen. »Findet die Bombe. Findet sie für mich, mein Volk.«
     
    Ein Loch war in der Stahlwand entstanden, und der Anti-Rex streckte den Kopf hindurch. Und was er hinter diesem Loch sah, ließ ihn ein sehr verschlagenes Grinsen grinsen.
     
    Rex stand vor der »Anbetung der Schäfer« von Georges de la Tour (1593–1652). Elvis stand genau in der Mitte, nur notdürftig verkleidet mit einer Eisenbahnerkappe und einer Blockflöte. (Sehen Sie selbst nach, wenn Sie mal im Louvre sind; nicht ein Wort davon ist gelogen!)
    »Du musst brennen«, sagte Rex zu der Leinwand. »Obwohl ich den Gedanken verdammt noch mal hasse, derjenige zu sein, der es tut.«
    »Steck es an, Rex! Nun mach schon.«
    »Also gut, Harpo.« Rex trug ein schlankes, computergesteuertes Cartier-Feuerzeug bei sich. Es schlug gleich beim ersten Mal Feuer, wie das alle eben nun einmal tun.
    Rex hielt die Flamme an das unschätzbare Gemälde. Die antike Farbe warf Blasen, dann fasste das Feuer Fuß.
     
    Laura Lynch drückte das Ohr gegen die Wand. Irgendjemand war dort draußen. Irgendjemand.
     
    Rex trat von der brennenden Leinwand zurück und blickte sich im Gewölbe um. Die da Vincis, die Michelangelos, die van Goghs, die Caravaggios und Carsons erwiderten seine Blicke. Begriffsstutzig, wie es schien, voller Unglauben angesichts seines Aktes beispielloser Barbarei.
    »Tut mir Leid, Jungs«, sagte Rex und wich in Richtung Lift zurück.
    Laura hämmerte aus Leibeskräften gegen die Wand. »Hilfe!«, brüllte sie.
    »So, es brennt.« Rex sah zu, wie sich die Flammen ausbreiteten. »Und wo ist jetzt die Bombe?«
    »Rex, du bist das! Hilf mir!«
    »Lass uns von hier verschwinden, Rex, und vor allen Dingen, versuch nachzudenken. Finde heraus, wo die Bombe ist.«
    »Klingt vernünftig, Chico. Also nach oben.«
    »Rex! Hilf mir!«
    »Wer hat das gesagt?«
    »Das war ich nicht. Komm schon, in den Lift, rasch!«
    »Nein, warte. Ich hab etwas gehört.«
    »Hilfe, Rex!«
    »Rex, beeil dich, es wird allmählich ziemlich heiß hier unten.«
    »Pssst, Chico!«
    »Sag meinem Bruder nicht pssst!«
    »Fang nicht damit an!«
    »Hilfe!«
    »Das ist Laura. Laura!«, brüllte Rex. »Wo bist du?«
    »Ich bin hier, Rex! Hier!«
    »Sie ist hier!«
    »O Scheiße, Rex, vergiss sie! Sie ist nicht wichtig!«
    »Halt die Klappe!«
    »Sag meinem Bruder nicht, er soll die Klappe halten.«
    »Laura, ich komme.« Rex stürzte vor und nahm Harpo/Chico mit.
    »Nein, Rex, nein!«
    Der Presley-Schatz verwandelte sich zusehends in ein flammendes Inferno.
    »Wir werden verbrennen… aua! Autsch! Mama! Chico, mach etwas!«
    »Oh. In Ordnung.« Chico verzerrte das Gesicht und zog seine eine Schulter nach vorn. Die Flammen teilten sich vor Rex und brüllten harmlos nach den Seiten hin.
    »Guter Trick!«, sagte Rex.
    Ganz unvermittelt – weil es nichts zu gewinnen gibt, wenn die Szene noch länger hingezogen wird – standen sie vor der nackten Wand. Rex legte eine Hand dagegen. »Sie ist hier hinter, aber ich sehe keine Tür!«
    »Lass mich mal!«, sagte Harpo. »Chico ist nicht gerade gut mit Zahlen.«
    Chico ließ den Kopf hängen.
    Harpo klopfte mit seinem Anteil Finger die nackte Wand ab.
    Die Wand löste sich auf, und Laura Lynch fiel Rex in die Arme. Was sehr romantisch hätte sein können, wenn wir das Gefühl gehabt hätten, Laura auch nur eine Sekunde vertrauen zu können.
    »Oh, Rex!« Laura küsste ihn leidenschaftlich. »Du hast mich gerettet!«
    »Ich hatte ein wenig Hilfe von meinen Freunden.« [33]
    Harpo/Chico lächelten Laura von unten herauf an. Laura lächelte nicht zurück.
    »Meine Güte!«, sagte sie. »Was für ein hässliches kleines Ding!«
    »Gut«, sagte Chico. »Das reicht!«
    »Nein, wartet!« Rex starrte über Lauras Schulter. »Was ist das für ein Ding da drin?«
    »Oh, das ist der Sarkophag von Elvis Presley. Er ist nämlich tot, weißt du?«
    »Nun ja, eigentlich nicht.«
    Rex starrte auf das Häschen hinunter.
    »Los, verwandelt sie augenblicklich zurück!«, verlangte er.
     
    Der Übertragungswagen von PROSAT71TL begann

Weitere Kostenlose Bücher