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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Rezeptionist. »Lassen Sie mich gehen!«
    »Diese beiden, die mein Zimmer in die Luft gejagt haben. Waren sie… LCPs?«
    »Wer sind Sie?«
    »Dein bester Freund oder dein schlimmster Feind. Ganz wie du willst. Was machen diese Repomänner?«
    »Sie halten den Status Quo aufrecht. Das Gleichgewicht. Aber das tun wir alle, oder nicht?«
    »Für wen arbeiten sie? Den Mann von der Nemesis-Show? Los, rede!«
    »Für ihn ? Nein.«
    »Für wenn dann?«
    »Für das Department. Das Department für menschliche Ressourcen.«
    »Und was ist mit Elvis?«
    »Elvis? Lassen Sie mich gehen!«
    »Noch nicht. Elvis. Was bedeutet er für dich? Was ist er?«
    »Sind Sie verrückt?«
    »Wer ist er?!« Rex schlug dem Rezeptionisten mit der flachen Hand ins Gesicht. Er tat es wirklich nicht gerne, doch… »Elvis! Wer ist er?«
    »Er ist Gott!«, kreischte der Rezeptionist. »Um Gottes willen! Elvis ist Gott!«
    Der Rezeptionist wurde ohnmächtig. Rex ließ ihn vorsichtig an der Wand entlang zu Boden gleiten. »Gott«, flüsterte er. »Elvis und Gott!«
    Plötzlich knisterte und funkte es in der Seitengasse, und ein mächtiger Wind erhob sich. Elektrische Entladungen sprangen zwischen den Blechtonnen hin und her und beleuchteten den gefallenen Rezeptionisten und das erschrockene Gesicht von Rex Mundi.
    Rex wandte sich ab, nahm die Beine in die Hand und gab Fersengeld.
    »Wir sind angekommen, Chef«, sagte Barry der kleine Zeitkohl.

8
9.    Und vierzig Jahre lang irrten die Kinder Israels durch die Wüste.
10.  Und endlich sagte Elvis zu Moses: »Das macht nicht mal Soldaten Spaß. Komm, wir folgen diesen Typen da auf den Kamelen.«
Das Sub-Urbane Buch der Toten
    Wieder einmal ging die Sonne über Presley City auf und befleckte die Jukeboxtürme mit ihren zarten Tönen aus Alpenveilchen, Erdbeere, Pflaume, Pfirsich, Klatschmohn, Pfingstrose, Geranie, Rose du Barry (die heißt tatsächlich so) und Zinnober, das ein Quecksilberoxid ist und keine hübsche bunte Pflanze. Rex kauerte in einem dreckigen Abfalleimer in einem üblen Teil der Stadt und hatte den Deckel über sich zugezogen, deswegen verpasste er all das Obst und auch das Quecksilber.
     
    Ich schlage den Kragen meines Trenchcoats hoch und strecke mein gemeißeltes Kinn dem neuen Tag entgegen. Eins aufs Auge für all die Schlauberger, die meinen, man könne keinen Ich-Charakter in ein Kapitel stecken, das in der dritten Person erzählt wird. Bauern! [12]
    »Chef?« Ich höre die Stimme von Barry, der sich in meiner oberen Brusttasche eingenistet hat.
    »Was gibt’s?«, frage ich.
    »Chef, warum hast du ausgerechnet den 28. Juli 2061 ausgewählt, wo du doch so viele andere, hübschere Daten hättest nehmen können?«
    »Hast du ein persönliches Problem mit dem 28. Juli 2061?« Ich kontrolliere den Sitz meiner Garderobe. Zeitreisen können dem Saum eines Trenchcoats manchmal ziemlich übel mitspielen, wissen Sie? Sechsundsechzig beispielsweise ist mir mal einer von oben bis unten aufgerissen; hat mich die Liebe einer schönen Frau gekostet, ein Jahresabonnement vom Times Magazine, meine beiden Nippel und ein Rebhuhn in einem Birnbaum. Aber das ist eine andere Geschichte. [13]
    »Chef, ich kann mit dem achtundzwanzigsten leben, wirklich. Sogar mit dem neunundzwanzigsten, wenn es unbedingt sein muss. Aber auf gar keinen Fall möchte ich am dreißigsten hier sein. Hast du das?«
    »Ich hab dich verstanden, Barry. Möchtest du vielleicht, dass ich alles jetzt schon verrate?« Die Säume sind bestens in Ordnung, aber ich werde meinen Schneider bitten müssen, die Schulterpolster ein wenig zu verstärken, wenn ich erst wieder zurück bin.
    »Bitte, Chef.«
    »Rate mal, was ich hier habe.« Aus einer verborgenen Dimensionsfalte ziehe ich ein großes rotes Buch.
    » Das ist Mein Leben. Ich bin zutiefst gerührt. Was soll ich sagen?«
    »Sag nichts, Barry. Was ich hier habe, ist Millers Antiquitätenpreisliste von 2461.«
    »Was bin ich doch dumm.«
    »Das bist du.« Lässig blättere ich durch die Seiten des großen roten Buchs. »Ah-ha!«, rufe ich plötzlich aus. »Was haben wir denn hier?«
    »Die Seite, die du daheim in deinem Büro markiert hast, Chef?«
    »Ganz genau die.« Ich lese ganz genau aus dieser Seite vor: »Der Presley-Schatz, Artefakte und Kunstwerke des Lebenden Gottes. Dreihundert Gegenstände insgesamt und in einer permanenten Ausstellung im Museum der Menschheit. Die Ausstellungsstücke datieren von 10.000 v. Pres. bis A. D. 2061. Sie waren zur Zeit des Dritten

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