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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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wir nach ihm suchen.«
    »Schlau gedacht, Chef. Und wo sollen wir deiner Meinung nach anfangen?«
    »Nun…« Ich dehne dieses »Nun« ziemlich in die Länge. Dann sage ich: »Wir fangen am 28. Juli 2061 an.«
    »Gute Güte!« Barry fällt von meiner Schreibtischplatte auf den Teppich, dessen Namen niemand auszusprechen wagt. Er ist von den Socken. Ich hebe ihn auf und wische ihn flüchtig sauber. »Von den Socken?«, frage ich.
    »Äh… ähm… ah…«, stottert Barry der verwirrte kleine Rosenkohl. »Wie, wenn ich dir diese Frage stellen darf, wie bist du ausgerechnet auf dieses Datum gekommen, Chef?«
    Ich habe ihn, und er weiß, dass ich weiß, dass ich ihn habe. »Logisches Denken«, verrate ich ihm so beiläufig wie ein Zucchino [10] in einer Tasse klarer Kräuterbouillon. »Ich will es dir erklären…«
    »Woodboon?« Die Stimme dringt aus dem Korridor zu mir herein. Es ist eine Stimme, die ich beinahe so gut kenne wie meine eigene. Diese Stimme gehört Charlie Swinburn, meinem Vermieter, und sie fährt folgendermaßen fort: »Woodboon, da liegt schon wieder eine Leiche vor Ihrer Bürotür und wird steif, während sie auf meinen Teppich blutet! Das ist bereits die fünfte in dieser Woche! Kommen Sie raus, und machen Sie das weg, sonst gibt es Ärger! Und diese Uhr, die Sie mir als Pfand für die Miete gegeben haben, funktioniert nicht!«
    »Der 28. Juli 2061«, sage ich zu Barry. »Und gib ein wenig Gas!«
    »Irgendein spezifischer Zielort, Chef?«
    »Wie wäre es mit der Seitengasse hinter dem Heartbreak Hotel in der Lonely Street?«
    »Warum ausgerechnet dort, Chef?«
    Ich habe ihn schon wieder, und er weiß es schon wieder, dass ich es weiß, aber ich möchte den kleinen Burschen nicht über Gebühr demoralisieren.
    »Nur so ein Gefühl, Barry«, sage ich zu ihm, als wir Zurück in die Gefahr [11] eilen.
     
    Rex fand die Feuerleiter, eine eiserne Treppe mit einziehbarem unterem Abschnitt. Er schwang damit hinunter in die Seitengasse. Ihm war kalt, er war müde und hungrig, und er musste ganz dringend auf die Toilette. Rex bewegte die Augen verstohlen, wie Flüchtlinge das so tun, und drückte sich in die Schatten.
    »Ich wünschte, ich wäre zu Hause und in meinem Bett«, sagte er.
    Am Ende der Seitengasse steuerte eine große schwarze Limousine in den Verkehr. Rex erhaschte einen flüchtigen Blick auf die Profile der beiden finsteren gefährlichen Männer, die gar keine Männer waren. Unvermittelt hob der Wagen vom Boden ab und schoss in den Himmel hinauf.
    Rex schlug den Kragen seines unter den Armen kneifenden Jacketts hoch und pustete sich in die hohlen Hände. »Wenn ich auch nur den leisesten Schimmer hätte, was hier vorgeht«, murmelte er zwischen zwei Pustern. »Ich bin sicher, ich könnte etwas wirklich Positives zum Handlungsstrang beitragen. Aber so… das ist einfach nicht fair!«
    Wie Recht er damit hatte. Andererseits – wäre die Welt auch nur ein ganz klein wenig gerecht, würde dieses Buch niemals geschrieben worden sein. Rankin hätte sich schon Jahre zuvor mit dem Geld für den Literaturnobelpreis und den Tantiemen für die zahlreichen Filmrechte seiner vergangenen Werke zur Ruhe gesetzt. Er hätte sich ohne jeden Zweifel in irgendeinem dieser exklusiven Thai-Bordelle flachgelegt, und eine jener exotischen östlichen Ladies hätte sich in just diesem Augenblick, während wir reden, auf seinen John Thomas herabgesenkt in jener inzwischen berühmten rotierenden Gespaltener-Bambus-Stellung. Aber da haben Sie es. Oder auch nicht, je nachdem.
    Rex sank an der Wand nach unten, umklammerte seine Knie und fiel in einen unruhigen Schlaf. Was er nun wirklich brauchte, das war einer von jenen nützlichen Zufällen, um die Dinge ins Rollen zu bringen. Aber nützliche Zufälle sind ja so ein Klischee, finden Sie nicht?
    Eine Hintertür wurde geöffnet, und eine Gestalt trat in die Seitengasse hinaus. Die Gestalt war der Rezeptionist. Der Rezeptionist war betrunken, und er stolperte direkt über Rex Mundi.
    Rex schreckte aus seinem Schlaf hoch und drückte den Mann gegen die Wand. »Los, rede, Kerl«, sagte er.
    Der Rezeptionist bedeckte sein Gesicht. »Nein! Sie sind tot!«
    »Noch nicht«, entgegnete Rex. »Und ich will ein paar Antworten.«
    »Ich weiß keine.«
    »Was sind Repomänner?«
    »Ich weiß nicht.«
    Rex schlug den Rezeptionisten. »Rede, Kerl, wenn dir dein Leben lieb ist!«
    »Ein Repomann ist ein… einer, der reponiert. Ein LCP.«
    »LCP?«
    »Liquid Crystal Person«, sagte der

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