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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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auch nicht.
    Rex kletterte aus seinem Versteck und warf dem neuen Tag einen flüchtigen Blick zu. Er sah nicht allzu vielversprechend aus, doch Rex war zumindest darauf vorbereitet, sein Möglichstes zu tun. Sein Jackett passte nicht besonders. Wenigstens die Schuhe saßen einigermaßen. Und er hatte die Fünfzig-Dollar-Note. Die, plus eine sehr verschlagene Idee.
    Rex straffte die Schultern, klopfte sich ein wenig ab und hielt ein vorbeifahrendes Taxi an.
    »Morgen, Kumpel«, sagte der gleiche Fahrer wie am Abend zuvor. »Hab deine Show gesehen. Großartig, ehrlich. Wie sieht’s mit den Eintrittskarten aus, eh?«
    »Ich war gerade auf dem Weg, um sie zu holen.« Rex kletterte in das Taxi. »Ich muss nur unterwegs ein paar Anrufe erledigen, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Kein Schweiß, Freund. Wohin fahren wir?«
    Rexens Magen knurrte wütend. »Frühstücken«, sagte sein Mund.
     
    Mein Büro sieht genauso aus, wie ich es in Erinnerung habe. Oder haben werde. Oder fast genauso.
    Der uralte Schlüssel passt in das hübsche nagelneue Schloss, und ich spaziere hinein.
    Ich bin beeindruckt von dem schönen neuen Teppich. Sehr adrett, wirklich. Und der schöne neue Bürosessel, in dessen Rückenlehne noch kein Loch von einer Kugel ist. Aber ich bin ja auch im Jahr 2061, am 28. Juli, für den Fall, dass Sie’s vergessen haben.
    Ich weiß, was Sie denken. Sie denken, wie kommt es, dass ich diese Gegenstände in meinem Büro im fünfundzwanzigsten Jahrhundert habe, wenn sie in ein paar Tagen von jetzt an im Dritten Holocaust in tausend Stücke gesprengt werden. Oder nicht?
    Nun, wenn Ihnen eine Antwort einfällt, dann vergessen Sie bitte nicht, mich zu informieren.
    Ich gehe richtig auf in der Atmosphäre. Es ist süßer als ein Schweizer Käse in der Gesäßtasche eines Schwertschluckers. Ich trete zum Fenster und ziehe die Jalousie hoch. Presley City. Die ganze Stadt liegt vor mir wie ein weiblicher Wrestler beim Barbecue eines Bikers. Was für eine Müllhalde! Diese entsetzliche Travestie vom Angesicht des Planeten Erde zu tilgen war das Mindeste, was man tun konnte. Ich würde es selbst tun, hätte ich genügend Zeit. Aber die hab ich nicht.
    Ich krame Barry aus der Tasche und stelle ihn auf meinem hübschen neuen Schreibtisch ab und lasse mich in meinen neuen Sessel fallen, um den Anrufbeantworter abzuhören. Die erste Stimme kenne ich fast so gut wie meine eigene. Sie sagt: »Woodborn, hier spricht Sam Maggott. Sie haben genau zwei Tage Zeit, um die fünftausend Dollars zurückzuzahlen, die Sie mir schulden, sonst… haben Sie kapiert?«
    »Klingt, als hätte Sam wieder einmal einen ›Harten‹, Chef«, sagt Barry.
    »In ein paar Tagen werden sie bestimmt noch härter. Was haben wir sonst?«
    »Mr. Wideburn, hier ist die ACME Kühltank Company. Falls Sie die offene Rechnung nicht bis zum dreizehnten beglichen haben, sehen wir uns gezwungen, das bei Ihnen aufgestellte Gerät wieder abzuholen.«
    »Sollen sie es mitnehmen.«
    »Mr. Woodbine, der Wagen, den Sie mir angedreht haben, ist eine Gurke. Ich will mein Geld zurück!«
    Ich spule vor und höre die nächste Nachricht. Und die nächste und die nächste und die nächste. Nach einer Weile wird es langweilig.
    »Sieht ganz danach aus, als hätte dein Urururahn die Stadt blitzartig verlassen, Chef.«
    »Das Glück der Woodbines, Barry. Er muss ja irgendwie den Dritten Holocaust überlebt haben, sonst wäre ich nicht auf der Welt.«
    »Endlich etwas, das Sinn ergibt. Noch weitere Nachrichten auf der Maschine?«
    »Nur eine. Soll ich sie abspielen?«
    »Warum nicht. Vielleicht ist ja diesmal was dabei, eh, Chef?«
    Ich mustere Barry mit der Art von Blick, mit der man Schinken schneiden könnte, doch dann spiele ich die Nachricht ab. »Hallo, Mr. Woodbine. Ich habe die Information, nach der Sie gesucht haben. Der Aufenthaltsort von Sie-wissen-schon. Sie finden mich in dem prachtvoll ausgestatteten Love-Me-Tender-Massagesalon Ecke Fünfunddreißigste Ost und Mainline. Wir treffen uns in der Passage auf der Rückseite, Punkt elf Uhr. Kommen Sie allein.«
    Ich zwinkere Barry vielsagend zu. »Wir sind im Geschäft«, erkläre ich.
    »Nun ja…« Der Rosenkohl scheint zu zweifeln, und das ist etwas, das Sie mit eigenen Augen gesehen haben müssen, um es zu würdigen. »Ich bin nicht sicher«, sagt er. »Aber irgendetwas an der Sache riecht nicht ganz echt, Chef.«
    »Du meinst die Art und Weise, wie er…?«
    »Ganz recht, Chef.«
    »Das ist mir ebenfalls

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