Das Remake
darüber reden?« Der andere Rex stellte Barry auf den Tisch und setzte sich ebenfalls. »Ich kann es kaum abwarten, Elvis endlich wieder einmal zu sehen.«
»Die Aussichten dafür stehen gar nicht gut, Chef. Er ist…«
»Sprich weiter, Barry.«
»Nein, Chef. Besser, wenn du’s nicht weißt.«
»Barry. Du und ich, wir kennen uns schon ziemlich lange Zeit. Elvis und ich, wir waren… du weißt schon, wir waren…«
»Sicher, ich weiß, Chef. Ihr wart richtig gute Freunde. Also gut, ich erzähle dir, wie es war. Aber es ist eine traurige Geschichte, und sie besitzt kein Happy End.«
Rex klappte das Buch wieder zu. Es hatte tatsächlich kein Happy End. So war das also. Elvis war zurück zu den Ursprüngen der Menschheit gereist und hatte Gott überredet, es ihn auf seine Weise machen zu lassen. Und Gott in seiner unendlichen Weisheit – oder in einem Augenblick geistiger Umnachtung – hatte Elvis tatsächlich machen lassen. Anschließend war Elvis stückweise in der Zeit vorwärts gereist, hatte jede potenzielle Mutter des Antichristen ausfindig gemacht und sie dem satanischen Möchtegernvater ausgespannt. Etwas, das Elvis ohne jeden Zweifel über die Maßen genossen hatte. Das Resultat war gewesen, dass der Antichrist niemals geboren worden war. Ein auf den ersten Blick nahezu genialer Plan.
Doch irgendwann unterwegs war alles schiefgelaufen. Elvis’ Eitelkeit hatte sich über alles hinweggesetzt. Er hatte sich wieder und immer wieder bildhauern und malen lassen, und er war mit Tolle und Killerkoteletten vor aller Welt zu sehen gewesen. Jahrhundert auf Jahrhundert. Elvis der Ewige. Er war zu Gott geworden. Aber was war mit Jesus? Rex blätterte zu der entsprechenden Seite zurück und las laut:
»Und Elvis sagte zu Pontius Pilatus: ›Hör zu, Ponti, das ist eine dumme Geschichte. Dieser Typ ist zum ersten Mal straffällig geworden, und er hat nichts weiter getan, als die Klappe ein wenig zu weit aufzureißen. Er ist trotzdem bereit, sich Cäsar zu unterwerfen und alles. Was hältst du davon, wenn du die Strafe ein wenig abmilderst, schließlich steht Ostern vor der Tür.‹
Und Pilatus antwortete demgemäß: ›Weil du es bist, Elvis, und weil du mir so eine hübsche Kiste Old Bedwetter mitgebracht hast, will ich mal ein netter Kerl sein. Aber ich muss ihm zumindest eine Warnung erteilen. Was also schlägst du vor?‹
Und Elvis in seiner unendlichen Weisheit antwortete: ›Lass den Knaben mit einer Geldstrafe davonkommen. Sagen wir dreißig Silberlinge. Ich kann sie von Judas kriegen; der ist kürzlich zu Geld gekommen.‹
Und Pilatus sagte: ›So sei es denn.‹
Und so war es dann auch.«
»Er hat ihn mit einer Geldstrafe davonkommen lassen!« Rex vergrub das Gesicht in den Händen. »Elvis, du unglaublicher dampfender Ochse! Du hast alles vermasselt! Du bist schuld an allem!« Eine Welt, die nichts außer Schein war. Eine Welt, in der Stil alles war und das Tragen weißer Schuhe in einer Zone für Blue Suede Shoes ein Kapitalverbrechen darstellte.
»Brillant«, seufzte Rex. »Diesmal hattest du wirklich die Mutter aller Offenbarungen, wie? Aber wo steckst du?« Rex blätterte durch das Buch. »Wo steckst du jetzt?«
»Wo steckt er jetzt?«, fragte der andere Rex.
»Irgendwo hier, Chef. Verstehst du, er und ich, wir hatten so eine Art Streit. Es waren all diese Statuen und der ganze Kram. Und die Gemälde. Überall, wo wir waren, in jeder Zeit, wollte er seine Porträts und Büsten haben. Er hatte dieses Buch, weißt du? Die Vollständige Kunstgeschichte der Welt. In jedem Jahrhundert sagte er, gleich nachdem wir angekommen waren, ›Wir müssen zuerst zu Michelangelo oder Raphael oder Donatello oder Leonardo‹, wo er sich seine Bilder malen ließ.«
»Was denn, die Teenage Mutant Ninja Turtles haben Elvis porträtiert?«
»Chef, dieser Gag steht schon auf Seite 17, und er hat da schon gestunken.«
»Entschuldige. Bitte erzähle weiter.«
»Danke sehr. Also, wie bereits gesagt, wir besuchten van Gogh und Dali und Ian Murray…«
»Ian Murray?«, unterbrach ihn der andere Rex. »Wer ist denn das?«
»Der größte Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts, das ist er, vielleicht nur mit einer Ausnahme von Arndt Drechsler [In Ordnung, Arndt?]. Er hat Elvis mit all diesen Tentakeln gemalt, die aus seiner Birne kommen. Überhaupt nicht mein Geschmack, wenn du mich fragst. Und jetzt unterbrich mich nicht immer wieder.«
»Entschuldige. Bitte erzähle weiter.«
»Nun ja, Elvis wurde
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