Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
irgendwie loswerden«, flüsterte er.
    Laura lächelte ihn an. »Sag nur ein Wort«, antwortete sie, ohne die Lippen zu bewegen.
    »Bis dahin«, flüsterte Rex weiter, »erzähl mir doch, was du über den Typen aus dem Fernsehen weißt. Am besten tust du so, als würdest du mitsingen.«
    »Du verlangst wirklich nicht viel, wie? Also schön.« Laura begann zu singen.
     
    Er ist ein religiöser Irrer
    Ein richtig durchgeknallter Typ ah-ha.
    Er ist schlimmer als die Leute in seiner Show,
    und es gefällt ihm, wenn sie den Löffel abgeben ah-ha.
    Der Sender sagt, es sei nicht echt,
    aber man merkt es daran ah-ha
    wie sie schreien nanana na nana na.
    Mehr weiß ich auch nicht ah-ha.
    Nana nana nananana
    nana nana nananana
    nana nana nananana…
     
    »Danke«, sagte Rex. »Aber das war nicht die Melodie von ›Pewter Suitor‹, das war ›Hot Love‹.«
    »Oh, das tut mir aber Leid!«, entgegnete Laura eingeschnappt. »Aber seine späteren Sachen klingen in meinen Ohren alle gleich. Und angesichts der Tatsache, dass es nur ein billiges literarisches Vehikel war und nicht einmal der legendäre Graham Gardner [21] ein Exemplar von ›Pewter Suitor‹ besitzt – wer sollte es jemals erfahren?«
    »Der Punkt geht an dich. Sind wir bald da, Bill?«
    »Was soll ich sagen, Meister? Warten Sie, während ich ›Telegram Sam‹ ein wenig leiser drehe; ich verstehe ja mein eigenes Wort nicht.«
    »Siehst du, was ich meine?« Laura streckte Rex die Zunge heraus.
    »Ich habe gefragt«, wiederholte Rex ungerührt, als alles still war, »ob wir bald da sind?«
    »Jepp. Das Gebäude direkt vor uns ist es. Ziemlich schick, wie? Muss ganz schön Geld verdient haben mit seiner Photographie. Wussten Sie, dass Cecil Beaton nicht einmal einen Film in seine eigene Kamera einlegen konnte? Ich hatte nämlich mal diesen Robert Mapplethorpe auf dem Rücksitz in meinem Taxi.«
    »Nein, hatten Sie nicht.« Rex schüttelte den Kopf.
    »Natürlich nicht. Ich versuche ja nur, die Fahrt mit ein wenig Taxifahrerjargon aufzulockern. Gehört alles zum Service.«
    »Fahren Sie einfach, mehr verlange ich nicht.«
    »Fahren Sie einfach!«, wiederholte Bill in sarkastischem Singsang. »Keiner will unterhalten werden! Also habe ich zu Robert Mapplethorpe gesagt: ›Niemand nennt das Kunst, ein Selbstporträt mit einer Peitsche, die man sich selbst in den…‹«
    »Bill, bitte fahren Sie einfach nur. Es gibt für alles eine Grenze.«
    »Sicher, Meister. Schon gut. Ich hatte nie genug Zeit, um guten Geschmack zu entwickeln. Ich gehöre zu der Sorte Jungs, die man nehmen muss, wie sie sind, wenn Sie wissen, was ich meine? Geben Sie mir einen schicken Anzug, einen Pitbull Terrier und eine Frau, die ich verprügeln kann, wenn ich ein paar getrunken habe, und ich bin glücklich. Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Ich bin nicht falsch, und ich kümmere mich um meine alte Mutter. Die Familie bedeutet mir alles. Ich mag vielleicht meine Kinder misshandeln, aber das hat noch keinem geschadet. Die Gesellschaft ist an allem schuld, wenn man es genau betrachtet. Glauben Sie allen Ernstes, ich würde dieses Taxi durch die Gegend fahren, wenn ich eine anständige Ausbildung genossen hätte?«
    »Kann ich wirklich nicht sagen. Aber wie Sie auch sein mögen, sein Sie dabei bitte still.«
    »Typen wie ihr«, fuhr Bill ungerührt fort, während er sich an seinem Thema erwärmte, »Typen wir ihr seid doch privilegiert. Sie glauben wahrscheinlich, Sie wären etwas Besseres als ich. Aber das sind Sie nicht! Ich kann Sie von oben bis unten durchschauen!«
    »Sie können uns gleich hier an der Ecke rauslassen, Bill, wenn Sie mögen.«
    »Oh, Bill heißt es plötzlich, wie? Seit wann reden wir uns mit den Vornamen an? Nur weil Sie hunderttausend Dollar auf dem Taxameter haben, glauben Sie, dass ich Ihnen gehöre! Bilden Sie sich keine Falschheiten ein!«
    »Ich weiß überhaupt nicht, was plötzlich in Sie gefahren ist…«
    »Ihr verdammten Bastarde hängt mir zum Hals heraus, das ist in mich gefahren! Bigfootnasen zum Frühstück und eine schicke Nutte am Halsband zum Tee!«
    »Halten Sie auf der Stelle an!«
    Bill beschleunigte und trat dann mit aller Macht in die Bremse, so dass Rex und Laura nach vorne segelten.
    »Ist es hier recht, Chef ?« Bill wandte sich um und grinste seine derangierten Passagiere hämisch an. »Geben Sie ihr einen von mir mit, wenn Sie schon da unten sind.«
    »So, das reicht jetzt wirklich«, sagte Rex, während er sich hochkämpfte. »Los,

Weitere Kostenlose Bücher