Das Remake
konnte doch nicht so enden, oder doch? Alles schien so unfair. So ungerecht. Er wollte nicht sterben.
»Oh, Max«, rief sein Henker ihm zu. »Gibt es vielleicht noch ein paar berühmte letzte Worte, die du für die Nachwelt hinterlassen möchtest?«
»Wie wäre es mit: Legt die Waffen weg und Flossen hoch, Arschloch?« Die Stimme gehörte nicht Rex Mundi.
Rex sah nicht wenig überrascht auf. Durch das offene Deckenpaneel (durch das er übrigens mit Leichtigkeit hätte entkommen können, hätte sich unter seiner kostbaren Auswahl von Optionen die Möglichkeit befunden, den Schreibtisch unter das Loch zu schieben) ragte der Lauf einer zuverlässigen Smith und Wesson und zielte auf den Kopf seines böseren Selbst.
Sein böseres Selbst starrte direkt in die Mündung, und es lächelte nicht.
»Mach es jetzt«, sage ich mit mehr Autorität in der Stimme als eine Gymnosophin in einem lesbischen Liebeslabyrinth.
Der Typ sieht mich ziemlich zweifelnd an, also schicke ich zwei Kugeln nach unten. Die beiden Schläger rechts und links von ihm atmen jetzt durch die Löcher in der Stirn.
»Lasst die Waffen fallen«, sagt der Typ mit einer Stimme, als würde er jeden Augenblick einschlafen, doch seine Armee befolgt den Befehl. Ich lasse das Seil nach unten.
»Besser, wenn du jetzt hier heraufkletterst, Kumpel, wenn du noch ein Kapitel erleben willst.«
»Ja. Danke sehr.« Der Typ in den schwarzen Lederklamotten fängt an zu klettern.
»Denk nicht mal dran«, sage ich und spanne den Hahn, während ich auf den anderen Typen ziele, der definitiv daran denkt. »Wir verschwinden hier.«
Ich werfe mich in den Fahrersitz. Der Typ wirft sich neben mich.
»Bills Taxi!«, sagt er. »Wie haben Sie das denn hier aufs Dach geschafft?«
»Ist ’n fliegendes Modell«, sage ich und lasse die Maschine aufheulen. »Nach dem Taxameter zu urteilen muss irgendein Blödmann unten am Boden rumgefahren sein. Hast du das Ding geklaut oder was? Wo ist der Fahrer?«
»Fragen Sie nicht.«
»In Ordnung, dann frage ich nicht. Heiße übrigens Woodbine. Lazlo Woodbine. Manche nennen mich Laz.«
»Danke, Liz. Sie haben mir das Leben gerettet.«
» Laz «, sage ich, während ich die Kupplung kommen lasse und wir in die Luft schießen. »Beiß nicht in die Hand, die dich aus der Scheiße zieht. Ich heiße Laz.«
»Danke, Laz «, sagt der Typ.
Das Taxi verschwindet im Nachthimmel über Presley City. Die Kamera schwenkt auf den Vollmond. Das Bild wird ein wenig unscharf, dann zoomt die Kamera wieder heraus, und aus dem Vollmond ist eine Tasse geworden, genau von oben betrachtet. Eiswürfel fallen klappernd in die Tasse, gefolgt von einem kräftigen Schuss Old Bedwetter.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Effekt. Cineastische Wahrheit, Film noir und so.
Und ich komme schärfer heraus als ein Connecticut Yankee in einem Konzert von 2 Live Crew. Ohne die Klausel in meinem Kontrakt (die mit den vier Schauplätzen) zu verletzen.
Weil – seien wir ehrlich – Sie im Studio nicht mehr als den Lauf einer Kanone gesehen haben, und auf dem Dach nur das Innere des Taxis. Das Taxi hätte überall sein können. Beispielsweise in einer dunklen Seitengasse. Aber ich will jetzt keine Haare spalten.
Ich schiebe die Tasse über meinen Büroschreibtisch (nur um meinen gegenwärtigen Aufenthaltsort zu verdeutlichen). Der Typ in den schwarzen Lederklamotten nimmt sie in beide Hände. »Cheers«, sagt er.
»Gleichfalls.« Ich hebe meine eigene Tasse und nehme einen Schluck. »Wie fühlst du dich?«, frage ich.
»Noch ein wenig zittrig. Und nicht wenig durcheinander. Wie kommt es, dass du mich da rausgeholt hast?«
»Schien mir das Richtige zur richtigen Zeit.«
»Nun ja, vielen Dank jedenfalls. Nebenbei bemerkt, das ist ein wirklich schreckliches Zeug.«
»Gewohnheit ist alles. Soll ich dir alles über es erzählen?«
»Na ja, ich meine hauptsächlich den Geschmack und den Geruch. Wo kaufst du dieses Zeug?«
»Nicht über den Drink, Kumpel.« Ich lehne mich in meinem Sessel zurück und nehme einen Schluck, bevor ich zum Thema zurückkehre. »Dein es.«
»Oh, mein es.« Der Typ zögert. Dann sagt er: »Entschuldige, ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll, aber einer von uns scheint im Präsens und in der Ich-Perspektive zu arbeiten.«
»Das bin ich«, sage ich. »Ich arbeite immer so.«
»Könnte ein wenig verwirrend werden. Hast du was dagegen, wenn ich trotzdem so weitermache, wie ich es gewöhnt bin?«
»Kannst es meinetwegen
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