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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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fiel nicht ein, wo oder was dieser Weg sein mochte.
    Der große weiße Raum bot nicht viele Möglichkeiten. Es gab einen Schreibtisch und einen Schreibtischsessel, doch im Fensterbereich besaß er ein eindeutiges Manko. Und Türen – nun, bis auf die eine, die hinaus auf den Korridor führte, waren keine weiteren Türen zu entdecken.
    Rex bewegte sich auf Zehenspitzen. Er hob Lauras kleine, kompliziert blabla Waffe auf und bedachte seine Möglichkeiten. Er konnte sich hinter der Tür verstecken und einen nach dem anderen niederschlagen, wenn sie hereinkamen. Oder vielleicht konnte er sich zur Not in die Schreibtischschublade zwängen und dort verstecken.
    Ein heroischer Kampf gegen alle Chancen war stets eine Möglichkeit. Oder dass er zufällig über die hochgeheime Technologie des Unsichtbarmachens stolperte.
    Rex zählte seine Optionen an den Fingern ab. »Ich spiele eene, meene, muh«, sagte er sich. »Eene, meene, muh, und weg bist du. Damit wäre die Schublade abgehakt. Eene, meene, muh, und weg bist…«
    Ein gewaltiges Krachen ertönte.
    »Und damit wäre die Tür abgehakt.«
    »Streck sie hoch!«, riefen die großen Männer mit den großen Kanonen im Chor, während sie übereinander durch die Öffnung hereinstolperten, in der einmal eine Tür gewesen war.
    »Oder ich könnte sie natürlich auch einfach nur hochstrecken.« Rex warf Lauras kleine komplizierte Waffe zum zweiten Mal weg und streckte sie hoch. »Diese Möglichkeit habe ich wohl eben übersehen.«
    Die letzte Charge großer Männer mit großen Kanonen stolperte in das Studio und formierte sich zu einem chaotischen Erschießungskommando.
    »Fertig!«, brüllte einer. Sie machten sich fertig.
    »Legt… an!« Sie legten an.
    »Feu…«
    »Halt, Augenblick mal!«, rief Rex. »Und das ist ein Befehl!«
    »… ähr, äh, oh…, oh, Sie sind das, Sir!«
    »Ja, ich bin das.« Rex fragte sich, wie er diese ziemlich offensichtliche Möglichkeit hatte übersehen können. »Ich bin das. Wie könnt ihr es wagen, mit euren Waffen in meine Richtung zu zielen!«
    »Es… es tut mir Leid, Sir! Wir haben uns wohl ein wenig von der Aufregung mitreißen lassen, als wir das Gebäude gestürmt haben und alles! Bitte verzeihen Sie, Sir, das sollte keine Beleidigung sein.«
    »Nun, darüber werden wir noch zu reden haben, das versichere ich Ihnen! Und jetzt: Ach-tung !«
    Das Kommando erstarrte in Habachtstellung. Rex inspizierte seine Truppen. »Das ist vielleicht ein trauriger Haufen«, sagte er.
    »Sir?« Einer der unteren Dienstgrade hatte die Hand gehoben. Da sie alle ziemlich gleich aussahen, spielte es keine Rolle, welcher von ihnen es war.
    »Was denn, Soldat?«
    »Sir, wie kommt es, dass Sie eben hinter uns im Korridor waren und jetzt vor uns stehen?«
    »Ich bin froh, dass Sie das fragen, Soldat.« Rex wanderte auf und ab und bemühte sich angestrengt, einen frohen Eindruck zu erwecken.
    »Und außerdem andere Kleidung tragen, Sir?«
    »Ja, in der Tat.« Rex wandte sich dem Fragesteller zu. »Was wissen Sie über die Transperambulation pseudo-kosmischer Antimaterie, Soldat?«
    »Ah, die Trans… die, äh… nicht viel, Sir.«
    »Sehen Sie.«
    »Sehe ich was, Sir?«
    »Sehen Sie, sonst nichts. Weggetreten. Weitermachen. Los, los, Bewegung, Männer!«
    »Jawohl, Sir!«
    Alles salutierte, alles murmelte durcheinander, und alles drängte gleichzeitig durch die Tür nach draußen.
    Und Rex fand sich wieder einmal allein in dem großen hellen Studio. Er hob wieder einmal Lauras kleine komplizierte Waffe vom Boden auf und steckte sie in seine Jackentasche.
    »Rex Mundi, du Genie! Jetzt wird es Zeit, dass du dieses Gebäude verlässt.«
    Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür und spähte den davon marschierenden Männern auf dem Korridor hinterher. »Auf und davaaaaah!« Eine kalte Mündung bohrte sich in sein linkes Ohr.
    »Soso«, ertönte die Stimme des Mündungsbesitzers. Eine Stimme, die Rex beinahe so gut kannte wie seine eigene. Auch wenn er sie nur mit dem rechten Ohr hören konnte, wegen dem Lauf im linken und alles. »Soso«, sagte die Stimme einmal mehr. »Wenn das nicht unser Einkaufsbummler ist!«
    Rex drehte sich vorsichtig zu dem Sprecher um. Er kannte dieses Gesicht fast genauso gut wie sein eigenes. Genaugenommen genauso gut. Es war sein eigenes.
    »Los, wieder rein da«, befahl der andere Rex. »Und ihr Trottel!«, bellte er durch den Korridor den großen Männern hinterher. »Hierher, aber ein bisschen dalli!«
    Die Mündung verließ Rexens Ohr,

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