Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
wurde unvermittelt nüchtern angesichts des Gewehrkolbens, der ihn zwischen den Schulterblättern traf.
    »Ich mag es nicht, wenn man sich über mich lustig macht.« Jonathan wackelte mit dem Finger in Richtung des gefallenen Helden. »Du wirst höflich sein, oder ich teile meine Männer hier in zwei Footballteams auf und benutze dich als Ball. Habe ich mich unmissverständlich ausgedrückt?«
    Rex nickte bitter und rappelte sich wieder auf die Beine.
    »Gut. Also haben wir uns verstanden. Und jetzt, wegen dieses kleinen Auftrags…« Eine Sirene erklang, und die Deckenbeleuchtung begann zu blinken. »Du meine Güte! Was ist denn jetzt schon wieder?«
    Jonathan kehrte zu seinem Schreibtisch zurück und hantierte an einer Konsole. Die Sirene verstummte, das Blinken hörte auf, und an der Wand hinter ihm entstand ein großes Bild.
    Es zeigte den anderen Rex, der auf der Plaza vor dem Gebäude stand und wild mit den Armen wedelte. Massen dunkel gekleideter Gestalten näherten sich ihm von allen Seiten. Sie waren ausnahmslos genauso groß und genauso gut bewaffnet wie ihre Kollegen hier oben im sechsundsechzigsten Stockwerk. Und ihre Zahl war noch größer.
    »Soso. Das wirft ein ganz neues Licht auf die Dinge. Ich hätte ihn eigentlich nicht so früh erwartet. Was meinst du, Rex, was sollen wir mit ihm machen?«
    »Warum fragst du mich?«
    »Nun, er ist du , oder nicht?«
    »Er ist nicht ich ! Er ist… ist…«
    »Mh-hmmm.« Jonathan schüttelte den kleinen Kopf. »Er ist du, ohne Zweifel. Du in einer anderen Realität. Einer parallelen Realität. In dieser Realität. Er ist der Rex, der du auch hättest werden können. Der große böse Übeltäter persönlich. Und hier gibt es nicht genügend Raum für zwei von deiner Sorte. Einer muss verschwinden. Und wie es aussieht, hat er sich bereits entschieden, wer das sein wird.«
    »Bist du sicher, dass er hinter mir her ist? Niemand wusste, dass ich hierher unterwegs war. Wenn du mich fragst, dann ist er hinter dir her, nicht hinter mir.«
    Jonathan kaute auf einem Daumennagel. »Nein, nein, nein. Er weiß gar nicht, dass ich hier bin. Nein, nein, nein.«
    »Es gibt jedenfalls eine Möglichkeit, das herauszufinden. Fragen wir ihn einfach.«
    »Nein. Ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre. Überhaupt nicht. Eine Konfrontation zum jetzigen Zeitpunkt würde all meine Pläne ruinieren. Ich denke, ich werde unseren kleinen Plausch über deinen Job verschieben müssen. Genaugenommen schätze ich, das ich deine Dienste überhaupt nicht mehr benötige.«
    Jonathan berührte ein Dingsbums an seinem Handgelenk. Ein Stück des Fußbodens in der Mitte des Studios glitt zur Seite, und ein hübscher hellroter Buick Flugwagen kam von unten in Sicht. Jonathan spielte weiter an seinem Dingsbums, und die großen Männer mit den großen Kanonen verschmolzen zu einer einzigen Gestalt. Diese Gestalt öffnete nun den Wagenschlag für Mr. Jonathan Crawford.
    »Clever, findest du nicht? Eine meiner kleinen Erfindungen. Natürlich verrate ich dir nicht, wie man es macht. Möchtest du mitkommen, Laura?«
    »Nein, möchte ich nicht.«
    »Na ja, dann kommst du eben mit, ohne es zu mögen.« Jonathan zückte eine kleine, kompliziert aussehende Waffe, die ein wenig größer war als die Lauras. »Los, steig ein.«
    Laura stieg ein.
    »So, Rex, nun heißt es Lebewohl. Es gibt keine Hintertür, und ich glaube, selbst ein Bursche mit den Leben einer Katze, wie du es bist, findet keinen Weg mehr hier raus.«
    »Wette lieber nicht darauf.«
    »Spieler bis zum letzten Augenblick, wie? Bye bye.« Deckenpaneele glitten zischend beiseite, und Jonathans hübscher hellroter Buick stieg in den nächtlichen Himmel hinauf.
    Jonathan winkte zu Rex hinunter. »Bye bye!«, sagten seine Lippenbewegungen.
    Rex starrte auf das Bild an der Wand. Die Plaza lag nun verlassen da, doch der Korridor vor dem Studio klang ganz danach, als herrschte dort großer Betrieb. Mit dem Lärm von marschierenden Stiefeln und allem.
    »Hmmm«, machte Rex Mundi. »Das ist vielleicht wieder ein hübscher Schlamassel, in den ich mich da selbst geritten habe. Hmmm-hmmm.«

13
Die Wahrheit ist flexibel und weißglühend, doch sie wird schnell brüchig, wenn sie mit kaltem Mist verwässert wird.
Robert Williams
     
Stevie Wonder hat mein Gesicht betastet.
Louise Rennison
    »Es muss doch irgendeinen Weg hier raus geben«, murmelte Rex Mundi zu niemand anderem außer sich selbst. Das Dumme war nur, und wenn er sich auf den Kopf stellte, ihm

Weitere Kostenlose Bücher