Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
Vergnügungen).
    »Ich mag die Theorie vielleicht nicht gut heißen«, sagte Laura, während sie einen Caravaggio betrachtete, auf dem Elvis als einer der Heiligen Drei Könige zu sehen war, die dem Kindlein Jesus ihre Geschenke brachten (Elvis reichte Jesus eine winzige Gitarre). »Aber die Qualität, diese großartige Pracht! Woher hast du das alles?«
    »Ich habe alles als Bezahlung für einen Job bekommen. Eine Art kosmischen Kofferraum. Bis auf das Prunkstück der Sammlung. Den wirklichen Schatz. Möchtest du ihn vielleicht sehen?«
    Laura nickte benommen. Ja. Und ob sie dieses Prunkstück sehen wollte!
    »Dann komm mit.«
    Jonathan führte sie durch das Gewölbe. Zu beiden Seiten erstreckten sich die Wunder, wahrhaft erschreckend in all ihrer opulenten Pracht.
    Sie näherten sich einer nackten Steinwand, und der Knabe berührte verschiedene Knöpfe auf dem kleinen Apparat, den er am Handgelenk trug. Die Wand löste sich auf und enthüllte den Blick auf eine Kammer, die von gedämpftem Neonlicht subtil erleuchtet wurde. Im Zentrum der Kammer stand ein Sarkophag. Er war geformt wie eine Musikbox und bestand ganz aus Gold, besetzt mit Edelsteinen und Juwelen.
    »Wirf einen Blick hinein.«
    »In den Sarkophag?«
    »Sicher. Los, sieh durch das Sichtfenster. Ich habe dir etwas versprochen, das du nie wieder vergessen wirst, oder nicht?«
    Laura machte einen Schritt in die Kammer, dann hielt sie inne. Ein eigenartiges Gefühl überkam sie. Ein Gefühl von unaussprechlicher Traurigkeit. Sie schüttelte den Kopf, vertrieb die düsteren Gedanken, ohne Ergebnis. Die Luft selbst war geladen mit einer schrecklichen, herzzerreißenden Einsamkeit.
    »Nein«, sagte sie und wandte sich um. »Ich will es nicht sehen.«
    »Aber ich muss darauf bestehen.« Jonathan zückte seine kleine kompliziert aussehende Pistole. »Los, wirf einen Blick hinein.«
    Sie kehrte wieder in die Kammer zurück. Auf ihren Armen richteten sich die Haare auf.
    »Los, geh!«
    Langsam trat sie zu dem goldenen Sarkophag. Die Kammer war unglaublich kalt geworden. Der Atem kondensierte vor ihrem Mund. Sie rieb sich die Arme.
    »Sieh hinein, Laura.«
    Sie beugte sich über den Sarkophag und spähte durch das Sichtfenster.
    Dort waren der Kopf und die Schultern eines Mannes im mittleren Alter deutlich zu sehen. Das Gesicht war fett und verquollen, schwere Wangenknochen, bedeckt von gewaltigen schwarzen Koteletten. Um den aufgedunsenen Hals war ein rotes Tuch geschlungen.
    Laura starrte zu Jonathan. »Wer ist dieser Mann?«, fragte sie.
    Jonathan begann lauthals zu lachen.
     
    Ich erhebe mich aus meinem Bürosessel und begebe mich zum Fenster. Das Neonlicht draußen blinkt an, aus, an, aus, wie manche das eben so tun, und bringt mein Profil voll zur Geltung.
    »Würdest du sagen, dass ich einen starken Unterkiefer habe?«, frage ich.
    »Was denn, und damit allen Lesern mit fliehendem Kinn die Möglichkeit zur Identifikation nehmen?«
    »Oh, ich vergaß. Danke.«
    »Was schlägst du vor? Was sollen wir als nächstes unternehmen?«
    »Meine Pläne haben sich immer noch nicht geändert. Wir müssen zum Presley-Schatz und uns dort verkriechen, bis der Große Knall vorbei ist. Barry weiß, dass ich dort sein werde, und wenn er nur halb soviel Rosenkohl ist, wie ich glaube, dann wird er genau an diesem Ort wieder zu uns stoßen.«
    Während Laz sein Spiegelbild betrachtete und sein Kinn betastete, leerte Rex die Flasche Old Bedwetter. »Ich schätze, es ist vielleicht nicht die schlechteste Idee, wenn ich mich zu dir geselle. Aber es gibt ein paar Dinge, die ich vorher noch erledigen muss.«
    »Beispielsweise ein klärendes Gespräch mit deinem alten Freund Elvis führen, dein anderes Selbst stürzen, die Wahrheit aus Jonathan Crawford herausquetschen, zu deiner Dame zurückkehren und ganz allgemein die Welt wieder in Ordnung bringen, was?«
    »Ich denke, damit hast du das meiste abgedeckt.«
    »Nun, ich werde dir nach Kräften helfen. Aber wir arbeiten mit einem engen Zeitplan, und wenn wir uns nicht verspäten wollen, gibt es etwas, das wir zuallererst erledigen müssen.«
    »Zur chemischen Reinigung fahren?«
    »Mh-hmmm. Nein. Wir müssen machen, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden. Unten fährt just in diesem Augenblick ein halbes Dutzend schwarzer Limousinen vor.«
    »Sei so nett und geh voran«, sagte Rex. »Ich habe für heute die Nase gestrichen voll.«
     
    »Elvis?« Laura starrte Jonathan ungläubig an. »Das ist doch nicht

Weitere Kostenlose Bücher