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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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höhere Macht.«
    »Ja, irgendeine höhere Macht.«
    »Wenn du nach einer höheren Macht suchst, dann solltest du dir auch mal die Einkaufsstraße ansehen. Auf dem Parkplatz steht nämlich eine Fliegende Untertasse.«
    »Eine was ?«, machte Rex und kehrte in die dritte Person und die Vergangenheit zurück.
     
    Acht Stunden zuvor betrachtete Laura ihr Werk. Jonathan war richtig und endgültig tot. Das Heft des Filetiermessers ragte aus seiner Hühnerbrust, und die Klinge nagelte ihn kompromisslos an der Matratze fest.
    »Hab ich dich.« Laura zitterte von Kopf bis Fuß. »Es ist vollbracht.«
    »Nicht ganz.«
    Lauras starrender Blick verließ den Körper, reiste durch verschiedene unfokussierte Ebenen und kam schließlich an der Decke zur Ruhe. Dort stand Jonathan, mit den Füßen an der Decke, ohne dass Drähte zu sehen gewesen wären.
    »Es dauert nicht lange. Ich muss nur eben noch dieses besondere Szenario hier schließen.« Er hantierte an dem Mechanismus an seinem Handgelenk.
    »Jonathan.« Laura zitterte noch stärker. »Aber… wie?«
    »Warte bitte. Ah. Jetzt sind wir fertig. Kein besonders glückliches Ende, das. Aber ein Ende, das einfach enthalten sein muss.« Der Handgelenksfummler schlenderte an der Decke entlang, eine Wand hinunter und schließlich auf Laura zu.
    »Aber du bist tot!«, flüsterte sie so leise, dass es kaum zu hören war.
    »Tot? Ich?« Jonathan deutete auf das Bett. Das Messer steckte noch immer in der Matratze. Doch der Leichnam war nirgends zu sehen. »Steck einen Dollar rein, und probiere es noch einmal. Rein geschäftlich, Laura. Ich werde es nicht erklären, weil ich es nicht muss. Oh, sieh nur, was ich hier habe.« Er zückte die unvermeidliche Handwaffe. Klein und kompliziert aussehend. »Und jetzt wirst du dich freundlicherweise zum Telephon begeben und deine Children of the Revolution anrufen. Es ist an der Zeit, dass sie ins Spiel kommen.«
     
    »Eine Fliegende Untertasse?«, fragt Rex.
    »Ja. Hab ich doch gesagt. Ich persönlich habe mit diesen Raumschiffen nichts an meinem neuen Hut. Meiner Meinung nach ruinieren sie das ganze Detektivgenre. Es geht irgendwie alles aus dem Leim, wenn plötzlich Raumschiffe in der Handlung auftauchen. Ganz besonders zu einem so späten Zeitpunkt. Liest sich wie ein Trick. Wie eins von diesen Deus-ex-macchina -Enden.«
    »So eins hatte ich in meinem ersten Buch«, sagt Rex hell strahlend. »Hat mir ziemlich geholfen, muss ich sagen. Ich hab das Mädchen gekriegt und alles.«
    »Na, in diesem jedenfalls wird es kein solches Ende geben. Es spielt entweder auf dem Dach oder gar nicht.«
    »Vielleicht wird’s der Herr richten«, sagt Rex und wirft den Rest seines widerlichen Frühstücks durch das Fenster in die Gasse. »Wenn ich den Verlust meiner Uhr bedenke, dann habe ich beim Frühstück nicht gerade in der Lotterie gewonnen. Hast du wenigstens Wechselgeld bekommen?«
    »Ein wenig. Aber damit hab ich den Barmann in der Tomorrowman Taverne ausbezahlt, wegen der angerichteten Schäden. Wir müssen im nächsten Kapitel wieder dorthin, und ich wollte nicht, dass miese Stimmung herrscht.«
    »Sehr vorausschauend von dir. Nun, ich werde jedenfalls einen Blick auf diese Fliegende Untertasse werfen. Hast du vielleicht Lust, mich zu begleiten?«
    »Bestimmt nicht. Ich arbeite nicht in Einkaufsstraßen. Treffen wir uns später wieder hier?«
    »Ich würde sagen, in einer halben Stunde. Aber ich scheine keine Uhr mehr zu besitzen.«
    Ich mustere die antike Rolex Oyster, die nun mit ihrem Sammlerwert mein Handgelenk ziert. »Ich würde dir ja meine leihen, aber sie steht mir so gut.«
    Rex stößt eines von diesen bedeutsamen »Hmmms« aus. »Ich habe wirklich ernste Zweifel, was diese Partnerschaft anbetrifft«, sagt er im Aufstehen und Weggehen.
    Ich habe dem nichts hinzuzufügen. Wie ich das sehe, braucht es zwar eine Menge, um zu lachen, aber zum Weinen gehört nicht viel.
     
    Jonathan schubste Laura ein wenig mit seinem überdimensionierten Ding herum. Was vielleicht irgendwo einen billigen Lacher bringen mag, auch wenn ich mir nicht denken kann wo. Laura hob den Hörer des Telephons am Bett von der Gabel und wählte die Nummer. Eine kurze Pause entstand, dann machte es brrr-brrr, brrr-brrr, brrr-brrr. Schließlich sagte eine Stimme: »Wer macht denn diesen elenden Krach?«
    »Hier ist Laura Lynch. Ist Kevin da?«
    »Wer will das wissen?«
    »Ich. Ist er da?«
    »Er ist im Bett.«
    »Könnten Sie ihn ans Telephon rufen? Es ist sehr

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