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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Elvis!«
    »Elvis der Ewige. Nur, dass er nicht mehr ist. Er starb 1977 eines unnatürlichen Todes.«
    »Aber er ist so…«
    »Fett?«
    »Ja, und so…«
    »Tot. Das ist, glaube ich, das Wort, nach dem du suchst. Fett und tot.«
    »Ein falscher Messias.«
    »Ein falscher Gott. Was glaubst du, was mit der Gesellschaft geschieht, wenn die Wahrheit bekannt werden würde?«
    »Es würde eine…«
    »Eine Revolution?«
    »Ja. Eine Revolution.«
    »Gefolgt von einem Wechsel in der Regierung und Ideologie. Und Theologie.«
    »Und du hast die Kontrolle?«
    »Mit dir an meiner Seite. Wenn du willst, heißt das.«
    »Bist du der, der die Repomänner kontrolliert?«
    »Ich? Nein. Ich habe sie konstruiert, und ich warte sie. Ich habe einen oder zwei für meinen privaten Gebrauch. Aber was den Rest betrifft – nein, sie stehen nicht unter meiner Kontrolle.«
    »Unter wessen Kontrolle denn?«
    »Unter der unseres gemeinsamen Feindes.«
    »Dem Rex Mundi aus dem Fernsehen?«
    Jonathan lachte. »Nein, ganz bestimmt nicht. Ich kenne diesen Typen. Ich hatte schon früher mit ihm zu tun.«
    »Aber wer dann?«
    Jonathan tippte sich einmal mehr an die süße kleine Nase.
    »Alles zu seiner Zeit. Jetzt werde ich dir eine einfache Frage stellen, und du wirst mir eine einfache Antwort geben.«
    »Dann schieß los.«
    »Bist du für oder gegen mich?«
    Lauras Blick schweifte über den unermesslichen Reichtum ringsum.
    Sie dachte an die mögliche Macht, und dann sah sie zu dem goldenen Sarkophag in der Kammer. Schließlich blickte sie wieder Jonathan an. »Ich bin auf deiner Seite«, sagte sie.
    Jonathan grinste.
    Komplizierte Mechanismen in seinem Körper surrten und summten, als Sensoren in seinem Skalp winzige Fluktuationen des elektrischen Widerstands auf Lauras Haut erfassten.
    Kleinste Apparate unter seinen Fingernägeln vermaßen ihre Gehirnaktivität, und der modifizierte keramische Film, der seine Kontaktlinsen bedeckte, zeichnete die Veränderungen ihrer Körpertemperatur bis auf fünf Stellen hinter dem Komma auf. Die Informationen flossen direkt in Jonathans zerebralen Kortex.
    Der Interpreter zwischen seinen beiden Ohren meldete das Ergebnis im Klartext: »Sie lügt, dass sich die Wände biegen!«
    »Ich bin ja so froh«, sagte der Knabe und lächelte.
    Laura lächelte zurück.
    Du kriegst schon noch dein Fett, dachte sie.
    O nein, ganz bestimmt nicht, dachte Jonathan.

14
37.  Und die Kinder von Elvis wuchsen und vermehrten sich prächtig. Selbst in den vier Ecken der Welt.
38. Und sie lebten glücklich und zufrieden; schließlich verdienten sie eine Menge Kohle mit all dem vielen Öl und so.
39.  Und hin und wieder verschwand Elvis, weil das eine oder andere göttliche Geschäft rief. Doch jedes Mal kehrte er zurück und lächelte, auch wenn er manchmal ziemlich erledigt aussah, und sagte: »Das wäre erledigt.«
Das Sub-Urbane Buch der Toten
    Die Morgensonne fiel sanft in die Augen von Laura Lynch. In einem weißen exklusiven Schlafzimmer, auf halber Höhe des Butcher-Building. Was das Versmaß ein wenig verdirbt, aber was soll man machen.
    Laura betrachtete zufrieden all die kleinen »Verkauft«-Schildchen, die auf dem feinsten Mobiliar des Zimmers klebten. Die Arbeit einer guten Nacht. Wenn auch vielleicht ein wenig ermüdend. Jonathan schnarchte laut auf, als sie seine Hand von ihrer Brust nahm und aus dem Bett glitt. Der junge Genius hatte sich eisern ausgeschwiegen und nichts mehr über seine revolutionären Verschwörungspläne ausgeplappert. Doch Laura hatte inzwischen eigene Pläne geschmiedet, was ihren nächsten Zug anbetraf.
    Sie schlich durch das Schlafzimmer und wich vorsichtig der unwahrscheinlichen Ansammlung von »Ehehilfen« aus, die den Boden übersäte.
    Sie betrat die Küche und ging zu dem Messerblock über dem Aga. Dort angekommen wählte sie ein zwölf Zoll langes Filetiermesser von Sabatier aus und fuhr vorsichtig mit dem Daumen über die Länge der Schneide. Der austretende kleine Blutstropfen bereitete ihr Vergnügen; sie steckte den Daumen in den Mund und saugte daran.
    Sie kehrte ins Schlafzimmer zurück, kroch wieder in das Bett, hob das Messer und stieß es ohne auch nur den geringsten Augenblick des Zögerns tief in die Brust des Schlafenden.
     
    Rex schreckte auf dem Rücksitz von Bills Taxi hoch. Es stand in einer Seitengasse geparkt. Eine Menge blecherner Mülltonnen stand herum, und er sah eine von jenen wirklich uninteressanten schmiedeeisernen Feuerleitern mit den einziehbaren unteren

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