Das Remake
schickte alle Leute raus, die er entbehren konnte, und ging mehrere Stunden lang auf und ab, während rings um ihn weitere Glocken schrillten.
Doch bald hielt er es nicht mehr aus und wollte endlich Fortschrittsberichte.
Die betrunkene Stimme von Officer Cecil informierte ihn, dass er und seine Kollegen einen Anruf nach dem anderen entgegen nahmen. Sobald sie fertig wären mit der Befragung des Barmannes der Tomorrowman Taverne bezüglich des Bierdeckeldiebstahls, würden sie sich mit dem nächsten Anrufer befassen.
»Sie sollten mal sehen, wie gut er den Ray Bradbury spielt!«, fügte Cecil hinzu.
In seinem Eimer im Schrank erwachte der kleine Zeitkohl Barry aus einem unruhigen Traum und stellte fest, dass er sich im falschen Kapitel befand. »Und das war mein Plan«, sagte er.
Ich erwache unvermittelt mit der Hand an meinem besten Stück.
Rex und Harpo/Chico liegen aneinandergekuschelt im Land der Träume, also schaffe ich mich selbst zum Fenster rüber und sehe zu, wie die Sonne über Presley City aufgeht.
Jetzt rührt sich die Erde,
Bevor die Wasser fließen
Und sieht, wie unser Staub der aufgehenden
Sonne entgegenschwebt.
Ein Sonnenaufgang erweckt jedes Mal den Poeten in mir, selbst hier in dieser beschissenen Stadt. Ich schätze, wenn ich nicht Trenchcoat und Fedora aufgenommen hätte, um als größter Detektiv aller Zeiten durch die Seitengassen der Geschichte zu wandern, wäre ich wohl Poet geworden.
Oder Immobilienmakler.
Oder Bankkaufmann.
Wenn man es genau betrachtet, ist sowieso alles das gleiche. Ein Job in einem Anzug. Bis auf den Poeten natürlich. Oder den Detektiv. Obwohl man natürlich auch als Detektiv einen Anzug tragen kann, wenn man unbedingt will. Nicht, dass ich je gewollt hätte. Ich schätze, in einem Anzug sieht man aus wie ein Immobilienmakler oder ein Bankkaufmann. Und was ich an Poeten nicht mag ist, dass sie nie vernünftige Hüte tragen. Mit Ausnahme von John Betjeman vielleicht, heißt das. Dieser Bursche hat mehr Hüte als Gary Glitter Comebackkonzerte.
Also schätze ich, dass ich wahrscheinlich keine Wahl hatte in der Angelegenheit. Wenn das Schicksal dich für die Unsterblichkeit vorsieht, dann beißt du besser in den sauren Apfel und schnürst dir die Stiefel. Weil nämlich nur ein Logomachist ein Seil aus Sand webt, wenn die Heiligen herein marschiert kommen. Wenn Sie verstehen, was ich meine. Und das hoffe ich sehr.
Die Sonne hat ihren fetten Hut auf, also nehme ich ein Timeout von dem tiefen, bedeutungsvollen Kram und betrachte mein Spiegelbild im Glas.
»Laz«, sagt es zu mir, »du bist ein verdammt hübscher Lutscher.« Und in dieser Sache sind wir beide einer Meinung. »Aber du hast dich weder rasiert noch die Windeln gewechselt, noch warst du überhaupt in einem Badezimmer, seit dieses ganze Fiasko seinen Lauf genommen hat. Vielleicht wäre jetzt ein geeigneter Zeitpunkt dazu.«
Und vielleicht ist er das tatsächlich. Weil es jetzt nämlich genau noch zwölf Stunden sind bis zum Großen Knall. Und die Zeit zählt runter.
11:59
Hoch oben auf dem Dach des Butcher-Building war der Knabe Jonathan zugange. Er rannte hin und her und brüllte Zeter und Mordio. Über ihm bewegten sich gewaltige silberne Luftschiffe durch den morgendlichen Himmel; große schwarze Kisten baumelten unter ihnen. Diese wurden auf das Dach herabgelassen, wo Repomänner sie auf motorisierte Schlitten verluden und in den Aufzug bugsierten.
»Vorsichtig! Vorsichtig!«, befahl der Knabe. »Dieses Zeug ist ein Vermögen wert! Stoßt mir bloß nirgendwo damit an!«
Hoch oben auf einem anderen Dach, gar nicht so weit entfernt, stand eine große dramatische Gestalt, ganz in Schwarz gehüllt. Sie betrachtete die Luftschiffe durch eines von diesen wirklich erstaunlichen Ferngläsern, wie man sie nur in Filmen sieht. Diese Apparillos mit Infrarot und Nachtsicht und kleinen digitalen Displays, elektrischem Zoom und was weiß ich nicht alles. Genau die Apparate, die dem Schulabgänger hinter dem Ladentresen von Radio Shack oder Tandy zu beschreiben reinste Zeitverschwendung ist. Eines von diesen Dingern, das mir mein Freund von der Army schon seit drei Jahren zu besorgen verspricht.
»Genau, wie ich’s vermutet habe«, sagte der Mann in Schwarz und setzte das Fernglas ab, und dahinter wurde niemand anderes als der Anti-Rex erkennbar.
»Große schwarze Kisten kommen an. Wenn ich nicht total auf dem Holzweg bin, dann dienen sie dazu, den Presley-Schatz zu
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