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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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verpacken.«
    Er war natürlich vollkommen auf dem Holzweg. Aber wenigstens war er jetzt nicht mehr in seinem beschissenen kleinen Zimmer und bekam zur Abwechslung mal ein paar Atemzüge frische Luft.
     
    Hoch oben auf Old Bedwetter und Barbituraten lehnte sich Sam Maggott auf seinem Bürosessel zurück und lächelte mit leerem Blick auf den Officer mit den rotgeränderten Augen, der in diesem Augenblick durch seine Tür kam.
    »Irgendwas zu berichten?«, fragte Sam.
    »Nicht viel, Sir«, grinste Officer Cecil geistlos.
    »Nicht viel, ich verstehe. Wäre es unhöflich von mir zu fragen, wo genau Sie und die anderen Beamten sich im Verlauf der letzten acht Stunden aufgehalten haben?«
    »Nein, Sir. Wir sind Hinweisen nachgegangen und haben Spuren verfolgt.«
    »Soso, Spuren verfolgt also. Sehr gut. Und darf ich fragen, was für Spuren das waren?«
    »Nun ja, Sir, wir fanden heraus, dass die Bierdeckel möglicherweise von einem Konkurrenten des Barbesitzers gestohlen wurden. Also haben wir sämtliche umliegenden Bars und Tavernen systematisch überprüft.«
    »Ich verstehe.« Sam warf sich mehrere bunte Kapseln in den Mund, die er mit einem weiteren Schluck Old Bedwetter nachspülte. »Und bezüglich der Einbrüche auf die Munitionsdepots, die militärischen Fahrzeugparks, die High-Tech-Waffenfabriken und Süßigkeitenläden? Haben Sie da irgendwelche Nachforschungen angestellt?«
    »Nun…« Cecil blickte sich in Sam Maggotts Büro um, als suchte er nach einer Eingebung. Sein Blick fiel auf die Alarmschalttafel. »Ich sehe, dass die Alarme alle aufgehört haben, Sir«, sagte er strahlend.
    Sam erhob sich unsicher aus seinem Stuhl und richtete den fetten Finger auf den grinsenden Trottel. »Sie haben aufgehört zu schrillen, weil ich die verdammten Drähte aus der Wand gerissen habe, Sie nutzloser, betrunkener, nichtsnutziger…«
    Er kam nie dazu, diesen Satz zu beenden.
    Seine Worte verloren sich im Lärm der Explosion, die die gesamte Vorderfront des Polizeigebäudes wegfegte.
     
    In absoluter Hochstimmung kehre ich aus dem Badezimmer zurück. Glatt rasiert, gut riechend und mit einem besseren Gefühl im Bauch als ein Basketeer bei einem Hosenlatzwettbewerb. Das Zimmer liegt noch genauso, wie ich es verlassen habe. Nichts hat sich verändert, und ich benötige fast eine Minute oder so, bevor ich herausfinde, was nicht stimmt. Und was nicht stimmt ist, dass Rex mitsamt Harpo/Chico verschwunden sind.
    »Freunde?« Ich sehe mich noch mal gründlich im Zimmer um. »Jungs?«
    Das Bett ist gemacht, und ich bemerke einen großen handgeschriebenen Zettel auf dem Kissen. Ein Hinweis? Eine Spur? Ich gehe hin und sehe mir die Sache an.
     
    Lieber Mr. Woodbonn (so fängt er an) , es hat in letzter Minute eine Änderung der Pläne ergeben, und Ihre Dienste sind nicht länger erforderlich.
    Mit den allerbesten Grüßen,
    Harpo/Chico Nixon
     
    »Was?«, sage ich.
     
    PS. Ich bringe dieses Thema wirklich nicht gerne zur Sprache, aber wenn Sie sich einmal umsehen, so denke ich, dass Sie ihre Vier-Schauplätze-Klausel gebrochen haben.
     
    »Was? Was?«, sage ich.
     
    P. P. S. Der Zauber mit den Bierdeckeln müsste irgendwann um diese Zeit vergehen. An Ihrer Stelle würde ich mich eilig in eine Seitengasse zurückziehen.
     
    »Was? Was? Was?«, sage ich.
    »Aufmachen da drin!« Es ist die Stimme des Barmanns, und sie klingt nicht gerade fröhlich. »Machen Sie auf der Stelle auf, Sie lausiger Betrüger, oder ich schlage diese Tür hier ein!«
     
    Überhaupt nicht hoch über irgendwas hob Rex Mundi die Zwillinge Harpo/Chico auf der anderen Straßenseite gegenüber der Tomorrowman Taverne hoch, so dass sie an das öffentliche Telephon kamen.
    »Das war ziemlich gemein gegenüber Laz.«
    »Der Mann ist ein völliger Trottel.« Chico hob den Hörer von der Gabel.
    »Aber er hat mir das Leben gerettet.«
    »Andauernd retten dir irgendwelche Menschen das Leben. Ich habe dein Leben gerettet.«
    »Aber Laz und ich waren Partner!«
    »Na schön, jetzt sind wir eben Partner.«
    »Ja, aber…«
    »Hör zu, Rex, ich bin sicher, dieser Woodworm ist ein sehr netter Kerl…«
    »Wood bine. Der Name ist Lazlo Woodbine. Manche nennen ihn Laz.«
    »Na schön, meinetwegen Woodbine. Ein netter Bursche, meinetwegen. Aber wir haben eine Menge zu erledigen, und wir haben absolut keine Zeit für all die Trenchcoatwitze, die leeren Phrasen, die falschen Erinnerungen, die lahmen Gags über die zuverlässige Smith und Wiewardername, die…«
    »… die

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