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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Kapiteln jeglicher Erwähnung entgangen ist und für die restlichen die gleiche Behandlung erfahren wird.
    »Und was haben Sie mit meinem freien Bett gemacht?«
    »Mit Ihrem freien Bett?«, erkundige ich mich mit mehr Erhabenheit als ein säbelbeiniger Holzschuhtänzer bei einem Star-Trek-Konvent. »Ich hatte noch nie ein Bett in meinem Büro, Freund. Ich gehöre nicht zu dieser Sorte von Detektiven.«
    »Ihr Büro? Was hat das alles zu bedeuten? Wo ist mein Bett?«
    Ich schnüffele prüfend die Luft.
    Schnief, schnief, und dann sage ich: »Entdecke ich da etwa einen Hauch von Brauereiprodukt in ihrem Lachbesteck?«
    »Wie? Was?«
    »Haben Sie getrunken? Sie scheinen mir ein wenig rot im Gesicht und pink im Auge. Vielleicht leiden Sie schon unter einem DT.«
    »Ich… äh…«
    »Was erzählen Sie da überhaupt? Betten in meinem Büro und Bierdeckel in der Kassenschublade? An Ihrer Stelle würde ich wirklich ein wenig langsam machen mit den harten Sachen. Oder trinken Sie wenigstens etwas Wasser dazu.«
    »Nein, ich… ich meine… wie haben Sie das gemacht? Wie… äh…«
    »Wenn Sie nur zum Plaudern gekommen sind, Freund, dann rufen Sie mich doch morgen wieder an, ja? Ich habe einen harten Tag vor mir.« Ich schiebe den ziemlich sprachlosen Barmann durch meine Bürotür nach draußen, auf der mein Name in großen Lettern ins Glas geätzt steht, und werfe selbige hinter ihm ins Schloss.
    »Darauf brauche ich erst mal einen«, sage ich zu mir. »Was für ein Ding!« Ich wandere zu meinem Schreibtisch rüber. Parke meinen Hintern in meinem Sessel. Ziehe die Pulle Old Bedwetter aus meiner Schublade. Entkorke sie, nehme einen Kingsize-Schluck und starre hinauf zu meinem Deckenventilator.
    »Wie zur Hölle noch mal hab ich das bloß wieder gemacht?«, frage ich ihn.
    »Hast du nicht, Chef«, antwortet eine kleine grüne Stimme aus meiner Brusttasche. »Das war ich.«
     
    11:15
     
    Jonathan war angestrengt bei der Arbeit. Das Studio im obersten Stockwerk des Butcher-Building war inzwischen angefüllt mit elektronischen Apparaten. Bänke voller TV-Monitore, Mischpulte und technischem Schnickschnack höherer Ordnung. Der Knabe fummelte fröhlich mit einem vielzackigen Schraubenzieher, der im wirklichen Leben garantiert nicht funktioniert hätte. Er rief nach Laura, die sich in einem Lederteddy herumlümmelte, wie zumindest ich ihn im wirklichen Leben zu gerne sehen würde. »Mach mal diese Kiste dort auf, ja?«
    Laura betrachtete ihre exquisiten Fingernägel. Kisten zu öffnen war wirklich nicht »ihr Ding«.
    »Jonathan«, gurrte sie, »dieses Zeug hier. Hast du das alles erfunden?«
    »Alles meine eigenen Arbeiten, ja.« Der Knabe justierte das Drehmoment dreier Schrauben auf der Oberseite eines Inter-Rositers von fortgeschrittenem Design.
    »Also kannst nur du allein es richtig zusammensetzen?«
    »Nur ich. Warum?«
    »Nun ja, ich hab nur so gedacht. Es ist so schrecklich viel, und wir haben nur so wenig Zeit. Könntest du nicht eine deiner Kopien dazu bringen, dir zu helfen?«
    »O nein, sie haben nicht genügend Funktionen. Das hier muss ich alleine machen.«
    »Das dachte ich mir.«
    Laura lächelte in sich hinein und beugte sich vor, um die Kiste zu öffnen.
    Ein scharfer Beobachter, oder vielleicht auch jeder Mann über zwölf, hätte wahrscheinlich die kleine kompliziert aussehende Handwaffe bemerkt, die sich in ihr Dekolleté kuschelte. Doch Jonathan war ein wenig zu beschäftigt.
     
    »Achtung, Polizeihauptquartier! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Entlasst eure Gefangenen auf der Stelle, und wir machen es euch leicht.«
    Cecil kroch hinter Sam heran und schubste ihn mit seiner überdimensionierten Kanone an. »Alles geladen und fertig, Sir! Soll ich die Bastarde in die Luft jagen?«
    »Nein, noch nicht. Wen haben wir in den Zellen?«
    »Das übliche Komplement aus dem Zentralcasting. Einen Betrunkenen, der seine Befehle von einer höheren Stelle erhält. Einen Zuhälter, der sowieso wieder freikommt, sobald sein Anwalt da ist. Eine Gruppe von jugendlichen Bandenmitgliedern mit Stirnbändern und natürlich den Grafen von Monte Christo. Immer die gleichen, Sie wissen schon, Sir.«
    »Keine Terroristen?«
    »Keine, Sir.«
    »Dann holen Sie mir jetzt meine Flüstertüte, Officer.«
    »Au weia, Sir. Sie werden doch wohl nicht versuchen, mit diesen Bastarden zu verhandeln? Ich möchte sie so gerne in die Luft jagen!«
    »Holen Sie mir meine Flüstertüte!«
    »Spielverderber.«
     
    Ein Konvoi von fünf

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