Das Remake
nicht gemeint. Möchten Sie vielleicht einen bestimmten Gefangenen befreit haben? Wir lassen sie nur ungern alle ziehen. Besonders nicht den Grafen von Monte Christo.«
»Schicken Sie Laura Lynch raus!«
»Laura Lynch?« Sam schaltete seine Flüstertüte aus. »Cecil, haben wir eine Laura Lynch im Bunker?«
»Wir hatten eine.« Cecil setzte ein schiefes Grinsen auf und kicherte auf seine alberne Weise. »Sie und ich haben vor ein paar Tagen im Umkleideraum ›Tee mit dem Pfarrer getrunken‹.«
»Sie sind ein widerlicher Perverser! Für so etwas kann man Sie exkommunizieren, wissen Sie das eigentlich?« Sam schaltete die Flüstertüte wieder ein. »Hallo, Children of the Revolution! Laura Lynch hat das Gebäude bereits verlassen. Sie ist nicht mehr bei uns. Und jetzt legen Sie Ihre Waffen nieder, und kommen Sie mit erhobenen Händen heraus. Sie sind alle verhaftet!«
»Von wegen.« Kevin drückte den Knopf, und weitere Bereiche des Polizeihauptquartiers fielen in Schutt und Asche.
Sam schaltete sein Megaphon wieder aus. »Jagen Sie diese Bastarde in die Luft!«, befahl er Officer Cecil.
11:00
Die Luftschiffe waren davon geschwebt, und der morgendliche Himmel über dem Butcher-Building war wieder still und leer und wolkenlos, als eine langgestreckte schwarze Limousine auf dem Dach landete. Die Fahrertür glitt zischend auf, und der Anti-Rex stieg aus. Er konsultierte seine Armbanduhr. 10:59, und der Countdown lief.
»Dee und Kelley werden jetzt wohl in Position sein«, informierte er sich nicht ganz richtig. »Alles verläuft genau nach Plan«, schlussfolgerte er völlig daneben.
Die Schlacht wogte wild um das Polizeihauptquartier herum. Kevins requirierte militärische Fahrzeuge verfügten über eine beeindruckende Feuerkraft. Doch die tapfersten Söhne Presleys kamen nun selbst mit ihren Waffen aus der Deckung. Granaten explodierten in einer Menge anderer als den beabsichtigten Richtungen.
Bis jetzt gab es noch keine Verluste an Menschenleben. Und es gab nicht den geringsten Mangel an Machismo-Gehabe.
Irgendwo genau in der Mitte des Niemandslands wurde ein Schachtdeckel beiseite geschoben.
»Verdammt laut da oben!«, beschwerte sich Ed.
»Wahrscheinlich ein Gewitter oder so was.« Johnny schubste Ed von unten gegen den Hosenboden. »Los, geh raus, und wirf einen Blick in die Runde.«
»Ich will nicht nass werden. Ich mach’s ganz kurz.« Ed machte es ganz kurz. Eine querschlagende Kugel riss ihm die Schädeldecke weg.
»Was uns zur Frage der Weltexklusivrechte bringt.« Der Intendant von PROSAT71TL nuckelte an seiner Zigarre. »Wir erwarten selbstverständlich, dass wir diese Rechte erhalten. Ich denke, die Vorschusszahlungen und die zukünftigen Tantiemen werden Sie beide vollstens zufrieden stellen. Eine Zigarre, Mojo?«
»Ich hab nichts dagegen.«
»Entschuldigung.« Der Fahrer schob ein kleines Paneel zur Seite und wandte sich an die versammelte Gesellschaft. »Tut mir Leid, wenn ich stören muss, aber rings um das Polizeihauptquartier scheint es irgendeine Art von Unruhe zu geben. Soll ich vielleicht anhalten und erst mal nachsehen, was los ist?«
»Nein.« Der Intendant des Senders sprach durch eine dichte Zigarrenwolke hindurch. »Wir sind mitten in wichtigen Verhandlungen. Fahren Sie um die Störung herum.«
»Wie Sie sagen, Sir.« Der Fahrer steuerte nach links und verließ die Kampfzone.
»Sieh dir nur meinen Kopf an!« Ed tanzte wütend auf und ab. »Gerade hab ich meine Ohren erst wieder dran, und dann passiert so was! Ich habe die Nase voll!«
»Dann geh hoch, und sag es ihnen«, drängte Johnny. »Ich geb dir Rückendeckung.«
»Du verlogener Bastard.«
»Ehrlich. Geh nur. Sag es ihnen.«
»Das werde ich auch verdammt noch mal!«
Ed kletterte aus dem Schacht. Eine umherhüpfende Granate ging los und trennte ihm den rechten Arm ab. Voll Bitterkeit betrachtete Ed den blutigen Stumpf.
»Ihr treibt mich in den Wahnsinn!«, heulte er.
»Was sagst du da?«, heulte Rex. »Das ist alles was ?«
»Ein Spiel.« Chico bedachte Rex mit jener Sorte von tröstendem Lächeln, mit der Rex ihn am Vorabend bedacht hatte. Es war genauso wenig tröstlich. »Ein Spiel. Genaugenommen das Spiel. Das einzige Spiel in der Stadt, und du machst mit. Du bist ein Teil davon.«
»Du meinst wirklich ein richtiges Spiel?«
»Genau. Wie in ›Leben ist ein großer Computer voll virtueller Realität‹, und das Spiel darin spielt mit echten Menschen.«
»Es sind die
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