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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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italische Söldner aus Kampanien, die für Brutalität und dafür bekannt waren, dass sie gern dort ernteten, wo sie nicht gesät hatten. Nicht zuletzt deswegen war der Konflikt mit Syrakus ausgebrochen. Und: Messana hatte auch die Karthager um Hilfe ersucht; eine punische Besatzung lag bereits in der Hafenstadt. Rom riskierte also mit der Einmischung einen Krieg mit einer wirklichen Großmacht. Römische Geschichtsschreiber haben behauptet, dass die Römer darüber nicht Bescheid gewusst hätten, was wenig wahrscheinlich ist. Eher reizte wieder einmal Beute und die Chance, auf der Insel vor der eigenen Haustür Fuß zu fassen.
    Provinzen
    Erstmals hatte Rom über das italische Festland hinausgegriffen. Die Griechenstädte auf Sizilien gliederte es dem Bündnissystem an, machte aber das übrige Sizilien zu einer Provinz. Es erhielt damit einen bisher nicht bekannten Status als Land, das Rom gehörte und von dessen Ernteerträgen es daher den Zehnten forderte. Ein römischer Statthalter (ehemaliger Konsul) regierte die Insel mehr oder weniger despotisch, da kaum einer Kontrolle unterworfen. Das Modell wurde wenig später auch auf Korsika und Sardinien ausgedehnt, die Rom als weitere Provinzen während einer Schwächephase Karthagos aufgrund von Söldneraufständen annektierte. Im Kampf gegen illyrische Seeräuber folgte bald als weiteres Schutzgebiet, später ebenfalls Provinz, die dalmatinische Küste
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Fiasko in Afrika
    So furchtbar überrascht von der Kollision dürften sie also kaum gewesen sein. Als Landmacht hatte Rom bald die Oberhand auf Sizilien, doch die eigenen Küsten gerieten immer wieder durch punische Flotten in Gefahr. Mit Hilfe unteritalischer Griechenstädte bauten die Römer daher Kriegsschiffe. Bei Mylae an der sizilischen Nordostküste errangen sie unter Konsul Gaius Duilius im Jahr 260 einen glänzenden Sieg dank einer genialen Erfindung: Sie setzten nicht mehr auf Rammen und Versenken der feindlichen Schiffe, sondern hakten sich mit einer Enterbrücke fest, stürmten hinüber und entschieden die Schlacht an Bord. So kamen ihre Tugenden aus den Landkriegen zum Tragen. Zum Fiasko wurde dagegen eine Expedition gegen Karthago selbst. 255 erlitten die Römer in Afrika eine schwere Niederlage. Rom musste sich nach Sizilien zurückziehen und konnte erst in einem jahrelangen Abnutzungskrieg und durch einen Seesieg bei den Ägatischen Inseln Karthago 241 zur Aufgabe und zur Zahlung horrender Kriegsentschädigungen zwingen.

Damit hatten die meerbeherrschenden Punier nicht gerechnet: Die Landmacht Rom holte in der Seerüstung rapide auf und errang schließlich dank ihrer modernen Flotte und neuer Kriegstechnik den Sieg im ersten Punischen Krieg (Aquarell von Peter Connolly, 1989)
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    (c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main

Mit Elefanten über die Alpen
Ausbruch und Auftakt des zweiten Punischen Kriegs (218–216)
    Schwer zu schaffen gemacht hatte den Römern im ersten Punischen Krieg Hamilkar Barkas (um 290–229), der karthagische Befehlshaber auf Sizilien. Nach der Kapitulation fand er ein neues Betätigungsfeld auf der Iberischen Halbinsel, deren Süden er für Karthago erschloss und damit den Verlust Siziliens wett machte. Nach Hamilkars Tod setzte Schwiegersohn Hasdrubal dessen Werk erfolgreich fort und gründete in Spanien Carthago Nova (Cartagena).
    Rom hatte der neuen Stoßrichtung der punischen Aktivitäten zunächst wenig Aufmerksamkeit geschenkt und sich auf die Organisation der gewonnenen Provinzen konzentriert. Erst jetzt erwachte Argwohn am Tiber. An einem Wiedererstarken des Gegners konnte niemandem gelegen sein. Hasdrubal ließ sich schließlich auf einen Vertrag mit Rom ein, der den nordspanischen Fluss Ebro als Grenze der Interessensphären festlegte. Die Vereinbarung hielt nicht lange, denn Rom erklärte sich auf Bitten der Stadt Sagunt (beim heutigen Valencia) zu deren Schutzmacht. Nach Hasdrubals Tod im Jahr 221 war Hamilkars Sohn Hannibal (247–183) punischer Feldherr in Spanien geworden, ein impulsiver Mann, der Roms Vorgehen als Vertragsbruch ansah und Sagunt zerstören ließ. Es kam erneut zum Krieg. Und da Hannibal nur über ein relativ kleines Söldnerheer von etwa 60 000 Mann verfügte, musste er die römische Überlegenheit durch Schnelligkeit zu kompensieren suchen.
Überrumpelte Römer
    In einem von niemandem für möglich gehaltenen Gewaltmarsch stieß er 218 mit 37 Kriegselefanten zur Rhône und von dort über die Alpen nach Italien vor. Zwar ging seine Hoffnung auf

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