Das Roemische Imperium
ursprünglich gesetzlich verfügte maximal Zuteilung von 500 Morgen
(iugera)
Gemeindeland war inzwischen ganz in Vergessenheit geraten.
Neureicher Ritterstand
Auch viele Kaufleute gehörten zu den Gewinnern der kriegerischen Zeiten. Sie hatten klotzig verdient als Heereslieferanten, beim Handel mit Beutestücken, durch Übervorteilen von Besiegten. Und mit dem Erfolg einher ging ein steiler sozialer Aufstieg. Bald bildeten diese Neureichen, von der Oberschicht als Emporkömmlinge gemieden, vom Volk beneidet, einen eigenen Ritterstand
(ordo equester)
, so bezeichnet, weil sie mindestens so wohlhabend waren wie die Mitbürger, die früher als Ritter die Kavallerie des Heeres gestellt hatten. Im Verlauf der weiteren römischen Expansion wuchsen ihre Vermögen, vor allem die der Steuerpächter in den neuen Provinzen und die der Geldverleiher, ins Ungemessene.
Einen lebhaften Eindruck des römischen Landlebens im frühen 4. Jahrhundert, das sich wohl nicht so sehr von dem der frühen römischen Republik unterschieden haben dürfte, zeigen die Mosaiken der Kirche Santa Costanza in Rom, ursprünglich von Kaiser Konstantin als Mausoleum für seine Tochter Constantina errichtet
.
(c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main
Über Adria und Ägäis nach Asien
Ausschaltung möglicher Rivalen im Osten (1. Hälfte 2. Jh. v. Chr.)
Dass Rom im Ringen mit den Puniern beinahe untergegangen war, hatte auch mit den Makedonen im griechischen Norden zu tun. Deren König Philipp V. hatte die Schwäche der auch in Griechenland und auf dem Balkan einflussreichen Römer nach Cannae nutzen wollen und sich mit Karthago verbündet. Nur mit Mühe gelang es Rom, eine Intervention Makedoniens zu vereiteln, indem es interne griechische Streitigkeiten schürte. Nach dem Sieg über Hannibal 202 schmiedete der Senat daher sofort Pläne, nach Osten offensiv zu werden. Die Volksversammlung aber erteilte ihnen eine Absage, denn die Kriegsmüdigkeit war allgemein. Erst mit allerhand Wohltaten und aufgebauschten Meldungen brachten die Konsuln die Leute auf ihre Seite und konnten König Philipp im Jahr 200 den Krieg erklären.
Phalanx zu schwerfällig
Die Unterstützung der griechischen Städtebünde gewannen die Römer, indem sie sich als Befreier vom makedonischen Druck aufspielten. Bei Kynoskephalä in Thessalien schlugen sie denn auch 197 die Truppen Philipps V. und vernichteten endgültig den von Alexander dem Großen begründeten Nimbus der Makedonen. Ihre einst so gefürchtete geballte Phalanx hatte sich den beweglicheren römischen Manipeln (zwei Zenturien von je etwa 80 Mann) gegenüber als veraltet erwiesen. Auf den Isthmischen Spielen im Jahr darauf wurden die Befreiung Griechenlands und die römischen Befreier gefeiert, die als Schutzmacht die Makedonen nur abgelöst hatten.
Seine neue Rolle konnte Rom bald gegenüber Antiochos von Syrien demonstrieren, dessen Reich von Persien bis an die Ägäis reichte und der Hannibal Gastfreundschaft gewährte. Als er gegen Griechenland aktiv wurde und auch Appetit auf Ägypten zu zeigen begann, griffen die Römer an, setzten über nach Kleinasien und schlugen bei Magnesia 190 das Heer des Syrerkönigs. Unterstützt hatte sie der Herrscher von Pergamon, der sich so eng an Rom band, dass es sein Land später (133) durch Erbe gewann und daraus die Provinz Asia formte. Vorher aber musste nochmals gegen Makedonien mobil gemacht werden, das unter dem neuen König Perseus die Unzufriedenen der griechischen Halbinsel um sich geschart hatte. Der römischen Militärmacht aber waren sie nicht einmal gemeinsam gewachsen und mussten sich 168 in der Ebene bei der nordostgriechischen Hafenstadt Pydna geschlagen geben. Jetzt wandte sich Rom noch einmal gegen Karthago (siehe Kasten).
Dritter Punischer Krieg
„Ceterum censeo, Carthaginem esse delendam –
Im übrigen meine ich, dass Karthago zerstört werden muss.“ Mit diesem Satz, der sprichwörtlich wurde für hartnäckige Forderungen, beendete der römische Politiker Marcus Porcius Cato (234–149) alle seine Reden im Senat. Der römische Patriot sprach aus, was viele Römer dachten. Zwar war Karthago im Frieden von 201 eigentlich völlig entmachtet worden, doch es war immer noch reich und damit ein möglicher Kern antirömischer Bewegungen. Außerdem wirkten die schier endlosen Kriege hassfördernd nach. Lange hatte Rom anderes zu tun, und Cato sollte den dritten punischen Krieg auch nicht mehr erleben. Dann aber mischte sich Rom 149 in den Konflikt Karthagos
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