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Das Roemische Imperium

Das Roemische Imperium

Titel: Das Roemische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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46. Lebensjahr klaglos, wenn nicht gern nach, winkten doch Beute und Ehre. Über das Risiko des Kampfeinsatzes machte er sich kaum Gedanken. Im Gegenteil: Das Wort des Dichters Horaz (65–8 v. Chr.) galt schon immer:
„Dulce et decorum est pro patria mori
– Süß und ehrenvoll ist das Sterben fürs Vaterland.“
    Hohe Motivation brauchte es anfangs zudem wegen der geringen Zahl wehrfähiger Männer. Zunächst konnte das junge Rom nur eine Legion (von
legere
= [aus-]lesen) aufbieten, rund 3000 Mann, da aus wirtschaftlichen Gründen immer nur ein Teil der männlichen Bevölkerung zu mobilisieren war; wer einrücken musste oder besser: durfte, darüber entschied das Los. Die Heeresstärke vervielfachte sich rasch, hielt jedoch kaum Schritt mit den zunehmenden militärischen Aufgaben. Rom entwickelte daher ein besonderes Geschick bei der Behandlung von Besiegten, die es sich durch Entgegenkommen oft zu Verbündeten zu machen verstand. Man vereinbarte gegenseitigen militärischen Beistand, wobei Rom sich die alleinige Entscheidung über Waffengänge vorbehielt. Dabei achtete man strikt darauf, dass es sich um einen „gerechten und frommen Krieg“
(bellum iustum et pium)
handelte zur Grenzverteidigung, zum Schutz von Schwächeren, zur Ahndung von Vertragsbrüchen oder zur Herstellung von Frieden.
    Via Appia
    Während der Samnitenkriege entstand sozusagen als „Mutter aller Römerstraßen“ die Via Appia von Rom nach Capua, benannt nach Appius Claudius (um 340–273), genannt Caecus (der Blinde), weil er im Alter das Augenlicht verlor. Er ließ als Zensor im Jahr 311 mit den Bauarbeiten beginnen, weil für den langwierigen Kampf um Kampanien erhebliche Nachschubleistungen zu erbringen waren. Die über einen Meter tief gegründete, weitgehend geradlinige Trasse wurde aufgefüllt mit Geröll, darüber Kies und schließlich Sand, in den das Kopfsteinpflaster gesetzt wurde. Auf Geländeschwierigkeiten nahm man anders als später kaum Rücksicht. Die Konstruktion erwies sich als so stabil, dass sie bis heute genutzt werden kann. Sie verschlang für die 195 Kilometer allerdings erhebliche Mittel und kostete viele beim Bau eingesetzte Sklaven und Gefangene das Leben. Im Jahr 267 v. Chr. wurde die Via Appia durchs Gebirge bis Brundisium (Brindisi) auf über 500 Kilometer verlängert
.
Bewährung durch Leistung
    Mit der Zeit gebot die Stadt über ein Netz von Bundesgenossen und verbreiterte damit ihre personelle Basis entscheidend: Latiner und Sabiner erhielten volles Bürgerrecht, andere nur das eingeschränkte ohne Wahlrecht, und die meisten weiter weg liegenden Partner waren sozusagen assoziierte Mitglieder des römischen Systems, die sich erst noch durch militärische Leistungen für engere Beziehungen empfehlen mussten. Hinzu kamen von Römern besiedelte Stützpunkte (Kolonien, von
colere
= Land bebauen), die durch Heerstraßen (siehe Kasten) verbunden wurden.

Klobig mit Basaltblöcken gepflastert und wo immer möglich schnurgrade geführt, überdauerte die Via Appia Jahrtausende. Sie wurde Vorbild für die vielen Fernstraßen, die später das wachsende Reich erschlossen und an denen Wachen
(stationes),
Pferde-, Wagen- und Botenwechselstellen
(mutationes)
sowie Raststätten
(mansiones)
mit Verpflegung und Unterkunft eingerichtet wurden
.
    (c) Mauritius – Die Bildagentur

Kollision mit einer Großmacht
Der erste Punische Krieg (264–241)
    Zum Aufstieg Roms beigetragen hatte auch eine Macht, die aus dem Osten stammte (Gebiet um die Hafenstädte Tyros und Sidon) und die nun den Westen des Mittelmeers beherrschte: die Seefahrernation der Phönizier, von den Römern Punier genannt. Sie hatten die blühende Handelsstadt Karthago an der Sizilien gegenüber liegenden afrikanischen Küste gegründet und waren daher in Konkurrenz zu den dortigen Griechenstädten und auch zu denen auf dem italienischen Festland geraten. Insofern waren sie natürliche Verbündete für Rom gegen Tarent und hatten im Krieg gegen Pyrrhus mit ihrer Flotte sogar römische Truppentransporte abgewickelt. Das Bild wandelte sich, als die griechische Kolonie Messana (Messina) an der Nordostspitze Siziliens Rom im Jahr 264 um Beistand gegen das griechische Syrakus im Süden der Insel bat und römische Truppen landeten.
Schritt vor die Haustür
    Was veranlasste die Römer, die noch alle Hände voll zu tun hatten, in Italien Ordnung zu schaffen, zum Eingreifen zugunsten einer Bande von Desperados? Messana hatten nämlich erst kürzlich Mamertiner erobert,

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