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Das rote Band

Das rote Band

Titel: Das rote Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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anfertige.“
    Jake nickte anerkennend. Die Kontrolle der Waffenkammer schob er seit ewiger Zeit vor sich her, hatte sich aber nie dazu aufraffen können. Gut, dass Ian sich dieser ungeliebten Aufgabe annahm. „Der Fechtmeister wird deine fachkundige Meinung zu schätzen wissen.“
    Malcolm machte eine abwehrende Handbewegung. „Ian bräuchte mich gar nicht. Er kennt sich sehr gut mit Waffen aus, denn er hat selbst in einer Schmiede gearbeitet.“ Die Begeisterung darüber war dem Schmied deutlich anzusehen. „Ian kam vor einiger Zeit zu mir ins Dorf, und wir haben uns lange unterhalten. Meine Schmiede hat ihm gut gefallen. Ich habe ihm gesagt, er kann sie jederzeit benutzen.“ Er strahlte Jake an.
    Die anfängliche Scheu des jungen Mannes vor seinem Herrn war verflogen, und Jake erkannte, dass er eingreifen musste, wenn er nicht den ganzen Morgen Lobeshymnen über Ian anhören wollte.
    „Das ist schön, Malcolm. Ich denke, Ian erwartet dich bereits.“ Er nickte dem Schmied zu und ging in die Burg zurück. Dann würde er eben beim Mittagessen mit Ian reden.
    Doch auch bei dieser Mahlzeit war Ian nicht anwesend, dafür aber Joanna und Galad, die ihm beim Eintreten finstere Blicke zuwarfen und sich demonstrativ gemeinsam in eine andere Ecke setzten. Stöhnend stand Jake nach Beendigung seines Mahls auf, um Ian zu suchen, aber er fand ihn weder in seinem Zimmer noch in der Waffenhalle. Wo steckte er jetzt wieder? Ratlos wandte er sich an den Kutscher Miles, der ihm auf seinem Rückweg in die Burg begegnete: „Hast du Ian gesehen?“
    „Ja, Mylord.“ Der alte Mann nickte. „Er ist zu den Unterkünften der Soldaten gegangen.“
    Jake schnaubte. Brauchte er bald eine Audienz, um mit Ian zu sprechen? Er setzte seinen Weg zurück zur Burg fort und beschloss, Ian nach dessen Waffentraining mit den Studenten am Nachmittag abzufangen. Normalerweise hätten die Studenten heute Reitunterricht, doch die Pferde wurden beschlagen, weswegen er stattdessen ein Fechttraining angeordnet hatte. Als Jake die Burg durch die Pforte neben der Küche betrat, hielt er inne. Ian war weder beim Mittagessen noch beim Frühstück gewesen, er musste mittlerweile hungrig sein. Als Zeichen seines guten Willens beschloss er, etwas dagegen zu unternehmen. Er klopfte an die schwere Küchentür und trat ein. Sein Erscheinen wurde sofort bemerkt, und Hannah, die Köchin, kam auf ihn zu.
    „Guten Tag, Mylord.“
    „Hannah, kannst du für Ian eine Kleinigkeit zu essen in der Waffenhalle bereitstellen lassen?“
    Empört sah ihn die Köchin an. „Das mache ich seit Wochen so, Mylord, sonst würde Lord Ian überhaupt nichts mehr zu sich nehmen. Ich bringe ihm auch abends immer noch einen Teller auf sein Zimmer.“
    Erstaunt sah Jake die Köchin an. Klang ihre Stimme vorwurfsvoll oder bildete er es sich nur ein? „Danke, Hannah. Ian weiß deine Fürsorglichkeit zu schätzen.“
    „Irgendjemand muss sich ja darum kümmern, damit es ihm gut geht.“
    Jetzt war es unmissverständlich ein Vorwurf! Jake nickte und verabschiedete sich schnell aus der Küche. Es reichte völlig, dass Galad und Joanna wütend auf ihn waren, da brauchte er nicht noch eine zornige Köchin. Er trat aus der kleinen Pforte ins Freie und überquerte den Innenhof der Burg, um zur Bibliothek zu gelangen. Er wollte sich gerade an seinem Schreibtisch niederlassen, als es an die Tür klopfte und Sir Perrin eintrat.
    Der Oberbefehlshaber der Burgwache verlor keine Zeit. „Lord Greystone, ich komme wegen des Trainings für die Soldaten, das Ian während der Erntedankferien im Wald durchführen soll. Ich benötige noch Eure Zustimmung zum Ablauf der Übungseinheiten.“ Er reichte ihm einen Bogen Papier über den Schreibtisch hinweg.
    Jake nahm das Blatt entgegen und überflog es. „Ein durchdachter und anspruchsvoller Plan“, sagte er schließlich und gab Sir Perrin das Schriftstück zurück. „Ich bin vollkommen damit einverstanden.“
    „Ich habe die Übungen zusammen mit Ian erstellt. Viele der Ideen stammen von ihm“, erwiderte der Mann mit dem wettergegerbten Gesicht und lächelte. „Wir können von Glück sagen, dass wir ihn haben.“ Er nickte Jake zu und erhob sich.
    Jake murmelte eine unverständliche Antwort, und der Oberbefehlshaber verließ die Bibliothek. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, ließ Jake sich in den Stuhl fallen und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. Nicht auch noch Sir Perrin!
     
    Schweißüberströmt lehnte Eloïse an der

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