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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Brustfl ä che im Scheinwerferlicht glänzten. Seine Bewegungen waren kraftvoll, männlich und wirkten mit einer irritierenden Art von Anziehung auf beide Geschlechter. Die Lautstärke der Musik wurde gedämmt, und Vincent stand regungslos da. Er ließ seinen Blick über das Publ i kum schweifen.
    „Wem darf Vincent Einlass gewähren, in die süße Vielfalt unseres Paradieses? Wer hat den Mut, sich freiwillig zu melden?“, fra g te Ru d ger.
    In der ersten Reihe zu sitzen hatte den Vorteil eine hervorragende Sicht zu genießen. Der unbestreitbare Nachteil bestand darin, dass von dort regelmäßig ‚Freiwillige‘ erkoren wurden. Leyla hatte nicht vor, sich auf einer Bühne als hypnotisierte Akteurin vo r führen zu lassen.
    Eiskaltes Entsetzen packte sie, als Evelyn neben ihr aufstand. Vi n cent hatte wortlos eine Hand erhoben und winkte sie zu sich herüber. Leyla hatte die Sinnestäuschung nicht bemerkt, doch sie war geschehen. Sie schien für einige Momente ausgeschaltet g e wesen zu sein. Dann bemerkte sie Rudger, der in der Nähe neben der Bühne stand und Zorn wallte in ihr auf. Er hatte sich in ihren Verstand geschlichen, ohne dass sie es bemerkt hatte. Die Leute setzten zum Beifall an und Leyla blickte auf Evelyn, die sich schlafwandlerisch auf Vi n cent zu bewegte.
    „Evelyn, nicht!“, rief Leyla und sprang von ihrem Sitz auf.
    Ein Raunen fuhr durch das Publikum. Sie stellte sich vor ihre Freundin und sah ihr in die Augen. Evelyns Blick starrte ins Leere. Leyla versuchte sie mit einer schnellen Handbew e gung aus ihrer Trance zu holen, als sie bemerkte, dass sie von einem Lichtkegel erfasst wurden. Das gesamte Publikum starrte mit angehaltenem Atem auf Leyla. Sie spürte Vi n cents bohrenden Blick im Rücken.
    „Wie kannst du es wagen?“ Vincent hatte nicht laut gesprochen und seine Stimme schwoll zu einem tosenden Donnern in ihrem Kopf.
    Leyla ignorierte Vincent und konzentrierte sich auf Evelyn, die versuchte, sich mit schwankenden Schritten an ihr vorbeizuschi e ben. Es war nur ein sanfter Druck nötig, um Evelyn zurück auf ihren Platz zu befördern. Als sie sich wieder gesetzt hatte, lag eine elektrisierte Spannung im Raum. Vincent stand auf der Bühne wie ein Raubtier, das zum Sprung ansetzte, weil ihm seine Beute vor der Nase weggeschnappt worden war. Ein tiefes Grollen entfuhr seiner Kehle. Er warf den Kopf in den Nacken und stieß ein w i dernatürl i ches Fauchen aus, das schmerzhaft in die Trommelfelle der Leute fuhr. Leyla presste sich in ihren Sitz und hielt mit einer Hand Evelyn fest. Angst übe r kam sie wie eine Welle aus Schmerz und bohrte sich in ihr Herz.
    Dann war alles vorüber. Vincent hatte von ihnen abgelassen, doch Leyla wusste, dass es damit nicht getan war. Sie presste die Lippen zusammen, als er sich langsam von der Bühne hinab b e wegte und auf sie zukam. Er funkelte sie an. Dann zog er nach links und ging auf die Frau zu, die neben Evelyn saß. Erst jetzt fiel Leyla auf, dass alle vorderen Re i hen des Saales ausschließlich von Frauen besetzt waren. Die wenigen Männer im Publikum hatten den oberen Sitzbereich vorgez o gen. Vincent setzte sich breitbeinig auf den Schoß der Frau, die erfreut aufjauchzte. Sein Blick ruhte nun auf Evelyn, die beschämt ihren Kopf senkte. Die Muskeln seiner langen, bestrumpften Beine spannten sich unter der Anstrengung, die Frau nicht mit seinem ganzen Körpergewicht zu bela s ten. Mit spitzen Fingern zog sie den Bund seiner Hotpants weiter vor als nötig und stopfte ihre Geldscheine zwischen Stoff und Haut. Dabei wagte sie einen Blick in seine Hose und stieß einen anerkennenden Laut aus. Ihre Lippen spitzten sich, als sie den Bund zurückschnappen ließ und zu Vincent aufscha u te. Abrupt wandte er seinen Blick von Evelyn ab und küsste die Frau. Eine Hand hatte er unmittelbar unter ihre Brust geschoben.
    „Ich muss zur Toilette“, sagte Evelyn plötzlich und lief auf den Ausgang zu.
    Leyla folgte ihr. Auf dem Flur holte sie sie ein. „Geht es dir gut?“
    „Natürlich. Es ist heiß da drin. Ich geh mal eben …“, entgegnete Evelyn und ve r schwand in der Damentoilette.
    Leyla fragte sich verdutzt, warum Evelyn ihrem Blick ausgewichen war, als plötzlich Rudger neben ihr erschien. Sie hatte ihn nicht kommen g e hört.
    „Gefällt Ihnen die Vorstellung?“ Seine Stimme hatte nur diese Frage gestellt, doch dazwischen hörte Leyla die flüsternde Verhe i ßung von leidenschaftlichen Umarmungen. Er war erneut in ihren Ve r stand

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