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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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der Kehle des Muskelmanns abgelassen. Mit Sicherheit war dieser sich nicht darüber im Klaren, we l ches Glück ihm beschieden war. Selbst diesem Koloss konnte Rudger mit einer Handb e wegung das Genick brechen.
    „Ich schlage vor, ihr geht jetzt“, befahl Rudger ruhig, aber unmissve r ständlich.
    Leyla stellte sich mit gezogener Pistole neben Rudger. Vor ihr wich die Menge beim A n blick der Waffe zurück, obwohl sie diese auf den Boden richtete.
    „Das sehe ich nicht ein. Was soll das?“, erboste sich der Kerl. „Wir wollten den Blutsa u gern nur zeigen, wer in dieser Stadt das Sagen hat.“
    Nach Zustimmung heischend blickte er sich unter den Umstehenden um. Ste l lenweise kamen grummelnde Laute zustande, die mit viel Fantasie als beipflichtend gedeutet werden konnten.
    „Wer hat hier das Sagen? Du?“ Rudger trat einen Schritt auf den Mann zu, bis sie auf Auge n höhe waren.
    „Wir Menschen“, kam die höhnische Antwort.
    „Tatsächlich? Und ihr habt eben mal beschlossen, eine moderne Hexenjagd zu veranstalten?“ Still und bedrohlich wie eine Fel s wand ve r harrte Rudger vor seinem Gegner und bohrte einen eiskalten Blick in sein Gegenüber. Gefahr lag für jeden fühlbar in der Luft. „Wie du meinst. Dann kämpfe gegen mich. Komm schon. Deine Freunde dürfen sich gern beteiligen.“
    Ein Raunen ging durch die Menge. Leyla entsicherte unauffällig ihre Waffe. Der Kerl vor Rudger schnappte nach Luft. Das kurze Aufblitzen in seinen Augen war schnell erloschen, als er merkte, dass keiner seiner Freunde Anstalten machte, sich ihm anzuschli e ßen. Die Manege weitete sich, als immer mehr Leute den Kamp f schauplatz verließen.
    „Wir haben es satt, uns von euch Blutsaugern unterbuttern zu lassen“, mischte sich ein anderer Angreifer ein. „Es hat schon wi e der einen Toten auf den Bahngle i sen gegeben. Drei Tote in einem Monat.“
    In letzter Zeit gab es vermehrt Selbstmorde auf dem Güterbahnhof. Mit Kommissar Fuhrmann hatte sie die Untersuchungen der Fälle vorgenommen. Die depressive Stimmung in der Bevölkerung, die auf die ständige Dunkelheit zurückz u führen war, schlug sich auf labile Gemüter nieder. Sie drehte sich zu dem Mann um.
    „Damit haben die Vampire nichts zu tun.“
    „Ja, klar. So kann man das auch drehen. Mittlerweile beschützen die Bullen sogar die U n toten. Ebenso hätten Vampire die armen Seelen auf die Gleise schmeißen können.“
    Zustimmendes Raunen schwoll unter den Umstehenden an. So viel Dummheit war kaum zu ertragen. Der Mob suchte nach Schuldigen, weil etwas geschah, das sie sich nicht erklären kon n ten.
    „Genau“, erwiderte Leyla. „Und die Vampire sind auch schuld, wenn die Kühe keine Milch mehr geben.“
    „Hä?“
    „Ach, vergessen Sie’s …“
    Leyla vernahm erleichtert das herannahende Martinshorn. Endlich war jemand auf die Idee gekommen, die Polizei zu verständ i gen. Der erste Streifenwagen fuhr auf den Bah n hofsvorplatz und schon stoben die Leute auseinander. Gemächlich rollte das Auto zwischen die Menschen und gab mit kurzen akustischen Signalen die Order, Platz zu machen. Ein Pa s sant schlug wütend auf die Motorhaube des Polizeiwagens, nachdem dieser ihn gerammt hatte, weil er nicht aus dem Weg g e hen wollte. Er war der erste, der verhaftet wurde. Mehr als eine Verwarnung hatte er jedoch nicht zu erwarten. Ähnlich wie die fünf Angreifer. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd über den Bahnhofsplatz wurden die fünf schnell dingfest g e macht.
    Als Kommissar Fuhrmann auf Leyla und Rudger zukam, grüßte ihn Leyla e r staunt.
    „Seit wann bist du an solchen Einsätzen beteiligt, Rolf?“
    Dieser zuckte mit den Achseln. „Im Moment läuft nichts normal. Der Anrufer hat e r wähnt, dass ihr beide hier seid, da dachte ich, ich schau nach, in welchen Schwierigkeiten ihr steckt.“
    Rudger erwiderte Rolfs Gruß, indem er ihm die Hand reichte. Leylas Schilderung der Vorgänge schien Rolf nicht zu überraschen, hinterließ dennoch einen grimm i gen Ausdruck auf seinem Gesicht.
    „Warum haben sich deine Leute nicht gewehrt?“, richtete er seine Frage an Rudger. „Nicht, dass ich sie zur Anwendung von Gewalt auffordern wollte, schließlich bin ich Polizist. Aber dem einen hätten die Kerle bein a he die Zähne gezogen!“ Rolf schüttelte sich und verzog angeekelt das Gesicht.
    „Weil es meinen Mitarbeitern untersagt ist, sich an Übergriffen auf Menschen zu beteil i gen. Eine notwendige Maßnahme, wenn man friedlich mit euch zusammenl e ben

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