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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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herausgefunden, dass sie besessen war. Boris hatte etwas von Z u rückkehren gesagt. Daraus ließ sich nicht schließen, ob sich in Rudgers Körper nun auch zwei Persönlichkeiten befa n den oder womöglich überhaupt keine. Sie hoffte inständig, dass es einen Weg geben mochte, Rudger zu ihr zurüc k zubringen.
    Obwohl sie sonst keinen Alkohol trank, nahm sie das Glas Rotwein, das Konrad ihr reichte, dankbar entgegen. Er zwinkerte ihr aufmunternd aus seinen vom Weinen geröteten Augen zu, als sein Handy klingelte. Eilig entfernte er sich, um das Gespräch entg e genz u nehmen.
    Leyla seufzte und atmete tief durch. Ihr Herz war schwer, doch die Anwesenheit dieser beiden seltsamen Vampire wirkte trö s tend. Nach einer Weile setzte sich Boris zu ihnen.
    „Meinen Namen kennst du inzwischen. Ich leite das Syndikat. Das ist eine Ve r einigung von Vampiren in Europa. Wir helfen uns, gegenseitige Interessen zu wa h ren, meist im geschäftlichen Bereich.“
    „Die Antiquitäten“, entgegnete Leyla. „Zu Ihnen fährt Rudger, wenn er nach Belgien muss.“
    Boris nickte. „Das ist aber nicht alles, womit wir uns beschäftigen. Wir sind Grenzgä n ger.“
    Sie blickte von ihm zu Sergej. „Ich nehme an, damit sind nicht irgendwelche Lande s grenzen gemeint.“
    „Nein. Wir überwachen die Übergänge zur Anderswelt.“ Er verstummte, als schien er abschätzen zu wollen, wie sie auf seine Antwort reagieren würde.
    „Um was für eine Anderswelt handelt es sich? Das Jenseits?“ Das Sprechen fiel ihr schwer. Eine bleierne Müdigkeit machte sich in ihr breit. Ihr Gesicht fühlte sich verquollen an. Mit gesenktem Kopf schwenkte sie ihr Weinglas und betrachtete die schillernde Flü s sigkeit.
    „Ich rede von Niflheim, dem Reich der Unterweltgöttin Hel, Schöpferin der Vampire“, erklä r te Boris.
    Langsam fragte sich Leyla, ob die plötzliche Präsenz des Götterpaares Iduna und Bragi vor einigen Monaten der Auslöser für die momentanen Ereignisse sein kön n te. Sie stellte das Weinglas auf den Tisch und putzte sich die kribbelnde Nase.
    „Hel entstammt als Tochter des Gottes Loki dem Geschlecht der Asen. Was verleitet diese göttlichen Wesen auf einmal, derart Einfluss auf ird i sche Geschehnisse zu nehmen?“, fragte Leyla.
    Als Boris Andeutungen machte, sich neben sie zu setzen, räumte Sergej auf der Stelle den Platz. Mit vor der Brust verschränkten Armen stellte er sich vor den Kamin. Ein Bild von Rudger blitzte vor ihren Augen auf, wie er lässig mit seinem Kelch genau an dieser Stelle stand. Ehe der Schmerz sie erneut überwältigen konnte, kniff sie die Augen zusammen. Sie musste sich zusammenre i ßen.
    „Hel ist nur zur Hälfte Ase, ihre Mutter war die Riesin Angrboda. Die Riesen gelten seit jeher als die Feinde der Götter. Hel ve r sucht aus der Unterwelt heraus, den Asen zu sch a den. Obwohl seit langer Zeit niemand Hel zu Gesicht bekommen hat, scheint sich ihr fragwürdiges Interesse an Menschen nicht gemindert zu haben.“ Er zuckte mit den Achseln. „Aber wer versteht schon die Gö t ter? Im Moment sieht es fast so aus, als hätte sie einen Weg gefunden. Oder einer ihrer Handlanger.“ Sein wissendes Nicken deut e te darauf hin, dass er von der Wolkendecke über Kri n felde sprach.
    Leyla konnte sich vorstellen, dass eine Welt, in der ewige Dunkelheit herrscht, schnell zum Tummelplatz für Unterweltgestalten werden kon n te. Also lag der Astronom nicht so falsch mit seinen Theorien.
    „Und warum ausgerechnet jetzt?“ Ihre Stimme klang schwach, doch ihr Verstand arbeitete wie ein Uhrwerk, riss jedoch gleichze i tig eine Flut von Emotionen mit. Ausgerechnet jetzt sollte die Welt, wie sie sie kannte, untergehen? Natürlich gab es nie den geei g neten Zeitpunkt für das Ende. Doch sie war so glücklich gewesen … Leylas Hals wurde eng. Mit einem tiefen, zittrigen Ate m zug versuchte sie, den Knoten zu lösen.
    Normalerweise konnte sie sich kaum vorstellen, eine Situation so pessimistisch zu beu r teilen. Doch der Verlust Rudgers riss sie so sehr aus der Bahn, dass allein die Vorstellung, ohne ihn gegen dunkle Mächte anz u kämpfen, nahezu hoffnungslos erschien.
    „Seit Menschengedenken gab es immer wieder Momente, in denen eine Macht versuchte, die Welt zu unterwerfen. Sterbliche z o gen dabei seltener die Fäden, als es den Anschein hat. Du musst bedenken, dass eure Welt sich außergewöhnlich weit entwickelt hat und somit das Interesse von potenziellen Eroberern auf sich zieht. Außerdem hatten

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