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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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hinter ihr Ohr zurück. Zuletzt legte er ihr die 3-D-Brille auf den Schoß. Sie würde sich nach dem Aufwachen allenfalls eri n nern, dass sie für einen Moment die Brille abgenommen hatte.
    Nach einem kurzen Funkspruch durch einen Einlassmitarbeiter war Konrad schnell zur Stelle. Während seine Leute die Spuren des Kampfes beseitigten, blieb Rudger vor der Leinwand stehen, um den Bann aufrechtzuerhalten. Hinter ihm surrte es aus dem Durc h gang zur Anderswelt.
    Erneut fragte er sich, wie es Modgudr gelungen war, Pforten in dieser Größe zu öffnen und was sie damit bezweckte.
     

5
     
    E
    in Klingeln riss Leyla aus einem bizarren Albtraum. Ihre Lider waren bleischwer und li e ßen sich kaum öffnen. Fahrig tastete sie auf ihrem Nachttisch nach dem Telefon, wobei sie mehrere unbestimmbare Gegenstände auf den Boden b e förderte. Ein zorniges Murren entfuhr ihr und ersetzte den unausgesprochenen Fluch über ihre Unordnung. Noch brachte sie keinen Ton aus ihrer trockenen Kehle. Nur mühevoll gelang es ihr, sich in ihrer Umgebung einzufinden. Der Traum hatte ein intensives Angstgefühl hinterlassen, das in unangenehmen Wellen durch ihren Kö r per zog. Das Einzige, woran sie sich erinnerte, war der innige Wunsch, wach zu werden. Endlich fand sie den Hörer. Noch immer nicht ganz da, räusperte sie sich und nahm das Gespräch en t gegen.
    „Leyla, du musst herkommen. Hier stimmt wat nich.“ Konrads Dialekt war unverken n bar, doch die Aufregung in seiner Stimme ließ säm t liche Alarmsignale in Leyla schrillen. Sie sprang so schnell aus dem Bett, dass ihr schwindelig wurde.
    „Was ist passiert? Wo ist Rudger?“
    „Er ist … tot.“
    „W… was?“
    Seine Worte trafen sie wie ein Schlag in die Magengrube. Ihre Beine versagten den Dienst und knickten unter ihr weg. Ruckartig sank sie auf die Bettka n te.
    „Der M… Meister ist tot … du musst herkommen“, krächzte der Alte.
    Im nächsten Moment warf sie das Telefon von sich und stürmte kop f los auf der Suche nach irgendwelchen Kleidungsstücken durch das Haus.
    Ehe sie sich versah, saß sie im Auto. Als sie die Landstraße entlangraste, nahm sie kaum etwas wahr. Rudger sollte tot sein? Das war unmöglich. Paradox. Konrad musste sich geirrt haben. Er war vor Jah r hunderten bei seiner Umwandlung zum Vampir ein alter Mann gewesen. Herzensgut, aber ungebildet. Zu Lebzeiten war er sicher jedem Aberglauben auf dem Leim gegangen. Bestimmt übertrieb er und irgen d was anderes hatte ihn erschreckt. Es musste so sein.
    Vampire sind doch schon tot!
    Krampfhaft schluckte sie ein aufkeimendes Schluchzen herunter. Tief aus ihrem Inneren bahnte sich die dunkle Ahnung, dass Konrad womö g lich die Wahrheit sprach. Zornig schlug sie auf das Lenkrad ein, als könne sie den Schmerz hindern, ihr Herz zu zerreißen.
     
    Quälend langsam kroch der Aufzug zum Roten Palais hinauf, während Leyla in der K a bine auf und ab ging. Die Welt schien ihr Tempo gedrosselt zu haben. Panik schnürte ihre Kehle zu und ihr Atem ging stoßweise, als wäre sie Treppen hinaufgerannt. Vie l leicht hätte sie das tun sollen, wäre sicher schneller gegangen. Gleich würde sich alles aufkl ä ren.
    Sie lief los, bevor sich die Aufzugtür ganz geöffnet hatte, und schlug hart mit der Schulter g e gen die Tür. Doch davon spürte sie nichts. Auf dem Weg zu Rudgers Schlafzimmer kam ihr der völlig aufgelöste Konrad entgegen.
    „Er ist schon die zweite Nacht nicht aufgewacht.“ Hysterisch fuchtelte er mit den Hä n den.
    Wortlos rannte Leyla an ihm vorbei und blieb vor Rudgers Bett stehen. Eiskalte Klem m fesseln schienen ihre Beine zu umfassen, während sich um ihren Kopf ein Vakuum bildete. Fassungslos starrte sie auf die Leiche.
    Sein schönes Gesicht war eingefallen. Graue Schatten zogen sich über seine Wangen, die Augen lagen in tiefen Höhlen. Seine großen, schlanken Hände lagen friedlich neben seinem Körper. Wäre sie jemals am Tag bei ihm geblieben, wüsste sie die Unte r schiede zwischen der üblichen Starre und dem, was sie jetzt sah, zu erkennen. Aber ihre alberne Angst hatte sie gehindert, bei ihm zu bleiben, wenn er schlief. Innerlich verfluchte sie sich für ihre Feigheit. Gleichzeitig traf sie die Gewissheit, dass Konrad recht hatte, wie ein Keule n schlag.
    „Was sind das für Risse auf seiner Haut?“
    Sie wollte die Antwort nicht hören, weil sie sie kannte. Die Hautveränderungen waren kein no r males Anzeichen für den Schlaf eines Vampirs. Übelkeit übermannte sie

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