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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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nichts.
    „Erzählen Sie mir von dieser Unterwelt“, bat Leyla und rieb die feuchten Hände über den Stoff ihrer Hose.
    Einen Moment schwieg Boris nachdenklich. Dabei betrachtete er forschend ihr Gesicht. Vermutlich hatte er ihre Gedanken mitverfolgt oder noch nicht entschi e den, wie viel er ihr von dem großen Mysterium preisgeben wollte. Dass er ihr überhaupt so viel erzählte, und damit sein Ve r trauen bewies, verdankte sie vermutlich Rudger.
    „Die Welten der Götter existieren in verschiedenen Dimensionen, direkt hier“, er vollzog eine ausladende Handbewegung. „Überall gleichzeitig und dennoch voneinander abgegrenzt. In euren Träumen erhaltet ihr Menschen manchmal einen Ei n druck vom Bestehen anderer Sphären. Hels Reich ist ein Ort der Dunkelheit. Wo die Verdammten ihr Dasein fristen, würdet ihr vermu t lich sagen.“
    „Wie kann ich dort hingelangen?“, fragte Leyla mit fester Stimme.
    Boris’ Augenbrauen schnellten in die Höhe. „Du kannst nicht nach Niflheim g e hen. Wir reden nicht von einem anderen Land, in das man mal eben reisen kann. Es handelt sich um eine andere Dimension, eine andere Bewusstseinsebene. Der einzige Weg führt über die goldene Brücke. Diese wird von Modgudr bewacht. Hierüber schreiten die verlorenen Seelen. Niemand hat sie gerufen, doch auch niemand ve r wehrt ihnen den Zugang, selbst der Höllenhund Garm nicht, der unmittelbar vor dem Eingang in einer Felsenhöhle wacht. Er lässt die Eintretenden nie wieder h i naus. Es ist eine Einbahnstraße.“
    „Also gibt es einen Weg hinein, richtig?“ Sie forschte in seinem Gesicht, bis er ein Nicken andeutete. „Was ist mit euch Vamp i ren? Ihr könnt dorthin gehen und zurückkehren. Rudger …“, sie stockte und schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. „Er ist dort gefa n gen. Es muss einen Weg geben.“
    „Vampire gelangen auf den für sie bestimmten Wegen dorthin. Das ist etwas anderes“, entge g nete Boris.
    Seine Stirn legte sich in Falten, als suche er krampfhaft nach den richtigen Wo r ten. Ihr kam der Gedanke, er könne ihr entweder etwas verhei m lichen, oder sein Wissen über diese Unterwelt war beschränkt. Doch im nächsten Moment hatte er sich gefasst und wandte sich wieder Leyla zu.
    „Ich respektiere deine Beharrlichkeit, doch Menschen gehen nicht in die Unte r welt.“ Bei den letzten Worten hatte er jede Silbe betont.
    „Klar. Sie kommen ja auch alle in den Himmel.“ Sie hatte nicht die Absicht, die Endgü l tigkeit in seinen Worten zu akzeptieren.
    Die Mundwinkel des Vampirs zuckten leicht. „Nein, mit Sicherheit nicht. Vielleicht g e hen sie in eine andere Unterwelt, je nach Bewusstsein s stufe, auf der sie sich zum Zeitpunkt ihres Todes befanden.“
    Da hatten wir es. Also lag sie mit ihrer Vermutung nicht so falsch. „Es gibt mehrere Orte jenseits dieser Dimension? Woher wo l len Sie das wi s sen?“
    Boris zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Die beiden uns bekannten Dimens i onen zeugen nicht davon, dass es noch weitere gibt. Niemand kann alles wissen. Fakt ist, dass in Niflheim für gewöhnlich keine menschlichen Astralwand e rer auftauchen.“
    Das brachte sie auf eine Idee. Astralwanderer oder auch Menschen mit Nahtoderfahrungen kehrten in ihren Körper zurück. Selbst wenn sie es nicht taten, waren sie trotzdem nicht tot. Komapatienten! Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume bei der Vorste l lung, dass der Zustand des Komas eine ungeahnte Möglichkeit war.
    „Sie sagten nicht, dass dort nie Menschen auftauchen.“ Sie blickte Boris direkt ins G e sicht, in der Hoffnung jedes Ausweichen sofort zu erkennen. Tatsächlich verdüsterte sich seine Miene für einen kurzen Moment.
    „Hören Sie Leyla, das ist unmöglich.“
    „Nichts ist unmöglich, verdammt!“
    Vielleicht mochte sie sich anhören wie ein trotziges Kind. Doch sie weigerte sich, aufz u geben, bevor sie nicht jede noch so kleine Möglichkeit genutzt hatte. Und dieser Vampir kannte einen Weg. Er war außerordentlich mächtig. Allein seine Gegenwart ließ ihre Haut ohne Unterlass vibrieren. Ihr aufgewühlter Zustand machte sie noch sensibler, auch wenn ihre Urteilskraft vom Schmerz beei n trächtigt wurde.
     
    „T‘schuldigung Leyla, dat war der Strade.“ Konrad deutete auf sein Ha n dy. „Er will auf der Stelle Rudger sprechen. Klang ziemlich aufjebracht, meinte, er holt die Polizei, wenn nicht sofort jemand bei ihm au f taucht.“
    „Dafür habe ich keine Zeit“, entgegnete Leyla schroff.
    Dass Konrad

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