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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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haben. Sie ermitteln an den fa l schen Stellen.“
    Junge Frau genannt zu werden, wirkte in Leylas Alter aus dem Munde eines alten Ma n nes sympathisch, ansonsten bedeutete es schlicht das Gegenteil. Fadar Raimar war sehr alt, aber nicht symp a thisch.
    „Was sind Sie? Sie sind kein Vampir und älter als ein Mensch we r den kann“, stellte Leyla fest.
    „Ich bin Fjodoras Mensch.“ Seine stechenden Augen waren fest auf Leyla gerichtet.
    Sie erwiderte seinen Blick. Standhalten konnte sie ihm nicht lange. Eine Jahrhunderte alte Macht ging von ihm aus. Bevor sie d a von ü bermannt wurde, senkte Leyla ihre Lider.
    „Ich denke, Sie sollten mal nach Ihrem kleinen Freund schauen. Er hätte besser nicht von Ihrer Seite weichen sollen. Im Moment sind es nicht Sie, die Schutz braucht.“
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    Er schloss kurz die Augen und hob die Hakennase in den Wind als wittere er etwas. „Jetzt hat sie ihn.“ Sein Kopf ruckte in Le y las Ric h tung. „Sie freut sich.“
    „Fjodora ist hier?“, fragte Leyla entsetzt. Instinktiv schnellte sie herum und suchte mit den Blicken den Raum ab, obwohl es u n wah r scheinlich war, dass Fjodora sich hier befand. Raimar schien sich über ihren Schreck zu amüsieren. „Sagen Sie mir, wo sie ist, verdammt“, fauchte Le y la.
    „Draußen. Sie hält sich am liebsten unter freiem Himmel auf.“
    „Damit dürften sich ihre Möglichkeiten in Grenzen halten“, sagte Leyla und wollte sich von ihm abwenden.
    Seine knochige Hand legte sich plötzlich um ihr Handgelenk und er zog sie zurück. Er beugte sich nahe zu ihr, sodass seine Nase wie ein bizarrer Felsen aus seinem Gesicht he r vorragte. „Für diese Gefilde mag das zutreffen, nicht für ihre Heimat. Sie haben noch i m mer nicht die geringste Vorstellung, mit wem Sie sich da eingelassen haben.“
    Einen Moment starrte Leyla in die stechenden Augen und wollte ihn fragen, von welcher He i mat er sprach. Dazu war jetzt keine Zeit. Sie riss sich von ihm los und stürmte zur Eingangstür. Hinter sich hörte sie die empörten Ausrufe der Partygäste, die sie im Vorbe i laufen angerempelt hatte.

20
     
    L
    eyla atmete tief die kalte Nachtluft ein und war dankbar, dass sie trotz der Hitze in dem Haus ihre Jacke anbehalten hatte. Sie brauchte nicht lange zu suchen. Nach ein paar Schritten über den Kies spürte sie die ersten Regungen von Macht. Sie strömte hinter einer kleinen Baumgruppe hervor wie ein wa r mer Wind. Die feinen Härchen auf Leylas Armen richteten sich auf. Ihre Absätze versanken in der aufgeweichten Wiese und Leyla versuchte sich auf den Zehenspitzen for t zubewegen. Innerhalb der Baumgruppe war der Boden übersät mit kleinen Zweigen und Steinen, was das Rennen mit Stöckelsch u hen noch erschwerte. Es war zu kalt, um die Schuhe auszuzi e hen. Leyla war nicht zimperlich, doch das hinderte ihre Füße nicht daran, auf dem eisigen Waldboden einzufrieren. Kurzerhand trat sie mit erhobener Fußspitze gegen einen Fel s brocken und der Absatz ihres Stiefels krachte nach hinten. Den Rest riss sie aus der Ledernaht. Ebenso verfuhr sie mit dem anderen Schuh. Evelyn würde es ihr nicht ve r übeln, sondern resigniert mit dem Kopf schütteln.
    Sie rannte weiter bis zur Lichtung und fand sich auf einem offenen Gelände, das vom Mon d schein versilbert war. Am anderen Ende erblickte sie eine wild gewachsene Hecke. Leyla rannte weiter in die Macht hinein, die sich wie ein natürlicher Bestandteil des weltl i chen Gefüges von Gut und Böse über das Gelände gelegt hatte. Ein Mann schrie, gefolgt von dem Ruf eines Käuzchens und ihr Magen kramp f te sich zusammen. Sie erreichte die Hecke und stürzte sich mit einem Satz kopfüber hinein. Auf der anderen Seite rollte sie sich ab und kam auf matschigem Boden zum Stehen. Mehrere Augenpaare richteten sich abwa r tend auf sie. Niemand stieß einen überraschten Laut aus; es war die schreckliche Stille der Untoten. Sie standen zwischen den verwilderten Beeten eines verge s senen Gartens. Die Nannys hatten einen Kreis gebildet, in dessen Mitte Jarno auf dem Boden kauerte. Sie trugen keinen Hausfra u enlook mehr, sondern hautenge Anzüge, die sich an ihre schlanken Körper schmiegten. Ihre Haare hatten sie zu festen Knoten im Nacken verschlungen. Fjod o ra saß auf einem Findling und ließ ihre Füße gegen den rauen Felsen baumeln. Sie würdigte Leyla keines Blickes.
    „Fahrt fort“, rief sie ihren Nannys zu.
    Eine Nanny zog Jarno an seinem T-Shirt auf die Beine. Der

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