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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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wurde. Er hatte keine Ahnung, was passierte, als er neben sich die leise Stimme von Eyvind hörte: „Fölsir.“
    In seinem Kopf fügten sich die Fakten wie ein entferntes Echo z usammen: Fölsir, der Witwenmacher, ein Runenschwert, geschmiedet für den wahren König der Norr. Dann musste der Träger Ketill sein. Ein klammes Gefühl überkam An’luin. Oder war es Thorgnyr, der das Schwert erbeutet hatte?
    Langsam stand An’luin auf und stolperte in Richtung des gr ünen Lichts. Er trat auf leblose Körper und in rotgefärbte Pfützen. Und er sah, dass andere Wolfinger es ihm gleichtaten.
    Der Mann auf dem Hügel war Ketill.
    An’luin schaute sich um und sah, dass die Drakinger verwirrt in ihren Positionen ausharrten. Offensichtlich kannten sie die Sage um das Schwert und sie kannten auch die Bedeutung und zögerten daher anzugreifen. Als der Rest der Wolfinger den Hügel erklomm, durchbrach eine raue Stimme, die An’luin irgendwo schon einmal gehört hatte, die Stille.
    „Greift ihn an. Das ist Ketill, das ist das Schwert! Greift den Verr äter an.“
    Die Drakinger schienen wie aus einer Trance zu erwachen. Die Stimme hatte Thorgnyr selbst gehört, der geahnt haben musste, wo er das Schwert finden konnte. Nun formte die Übermacht der Fei nde einen Ring um den Hügel herum, der sich schnell zusammenzog. An’luin war trotzdem dankbar. Vielleicht würde er heute Nacht doch aufrecht sterben und nicht im Matsch.
    Ketill rief seinen Männern etwas zu, das An’luin zunächst nicht einordnen konnte. Sie sollten sich hinter ihn stellen. Er ging ein paar Schritte den Hügel hinab, holte mit dem Witwenmacher aus und ließ das Königsschwert durch die Reihen der Feinde fahren. Schilder, Schwerter oder Speere wurden wie Papier geknickt - fast ein halbes Dutzend der Angreifer ging zu Boden. Dann ging Ketill wieder langsam rückwärts den Hügel hinauf und behielt seine Gegner im Auge. Im Hintergrund hörte man immer wieder Thorgnyrs Schreie. „Kämpft, ihr Feiglinge, kämpft!“ Eine Welle nach der anderen stürzte sich auf den König der Wolfinger und wurde ohne ersichtliche Anstrengung niedergemacht. Zuerst ungläubig, dann staunend und schließlich jubelnd, schlossen sich die verbliebenen Wolfinger dem Kampf an und bildeten eine Rückendeckung für ihren König. An’luin erkannte Sörun, Eyvind, Syggtrygg, Thorkel, Orm und einige andere. Er wusste, dass sie diese Stellung nicht ewig würden halten können, denn dazu war die Übermacht des Feindes zu groß. Aber sie würden dem Feind einen Kampf liefern, von dem noch gesungen werden würde.
    Ketill schwang unermüdlich das immer noch grün schimmernde Schwert und blieb dabei doch recht emotionslos. Nur wenn wieder die Stimme von Thorgnyr zu hören war, hob er den Kopf, um die Position seines Feindes auszumachen.
    Die Drakinger stießen von allen Seiten auf die kleine Gruppe der Wolfinger zu. Ketills Schwert glitt durch die feindlichen Reihen wie ein Messer durch Butter, a llerdings hieß das nicht, dass er gegen Hiebe unverwundbar war. Ab und zu traf ihn ein Speer aus der zweiten Angriffsreihe oder ein Schwert traf seinen Schild oder Wams, bevor der Träger tot zusammenbrach. Es war eine Frage der Zeit, bis der Widerstand der Wolfinger gebrochen sein würde.
    Als An’luins Nebenmann getroffen wurde und zu Boden ging, stand er auf einmal neben Ketill. Dieser raunte ihm zu: „Auf Schädelspa lter, lass uns den Drakingern zeigen, aus welchem Holz wir Wolfinger geschnitzt sind.“
    Noch während er ein von oben kommendes Beil mit seinem Schwert abwehrte, fühlte An’luin eine Welle des S tolzes. Wir Wolfinger. Ja, so war es. Aus dem Fischmann von den Sümpfen von Cal’l war ein Wolfinger geworden, dem Tode lachend ins Auge blickend. An’luin erhob seine Stimme, sich eines denkwürdigen Angriffs auf die Stadt Mal Kallin erinnernd, als er sich selbst auf dem Schiff der Angreifer befunden hatte und die anderen hörte: „Wolf, Wolf, Wolf...“ Die anderen stimmten sofort mit ein und übertönten damit alle anderen Geräusche. Es mochten noch 15 Kämpfer übrig sein, aber diese waren in diesem Moment keine Menschen mehr, sondern gefährlich jaulende, pelzige Vierbeiner, die den Mond anheulten.
    Eine Axt fuhr in das Bein von Thorbjörn, der rechts neben ihm g estanden hatte und der nun laut aufschrie. An’luin wusste, dass er die Lücke, die sich neben ihm auftat, nicht würde füllen können, da er genug damit zu tun hatte die rechte Seite von Ketill zu beschützen, wo

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