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Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman

Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman

Titel: Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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erfahren, dass Yvonne mit dem Bus direkt zum Hallenbad fahren würde. Sie sei eine gute Schwimmerin und wolle es sich trotz ihrer Erkältung nicht nehmen lassen, das Training im Schwimmverein zu absolvieren, weil sie sich zurzeit intensiv auf die im nächsten Monat stattfindenden Coesfelder Kreismeisterschaften vorbereite, sagte ihre Mutter.
    Ich entdeckte Yvonne in einem Pulk von Mädchen. Offenbar wurden Verabredungen und letzte spöttische Bemerkungen über Lehrer und Mitschüler ausgetauscht, bevor einige zu den Fahrradständern, andere zur Bushaltestelle eilten.
    Yvonne blieb auf dem Bürgersteig stehen und blickte sich um. Dann ging sie, nur wenige Meter von mir entfernt, quer über die Straße. Inzwischen lag ich unter dem Lenkrad und hoffte, dass sie mich nicht entdeckt hatte.
    Drei Autos vor mir stand ein auf dem Schrottplatz recycelter Golf, bis auf das Dach und die Heckklappe besaß er keine farblich übereinstimmenden Teile. Yvonne öffnete die Beifahrertür, warf ihre Schultasche auf den Rücksitz und stieg ein. Dann stürzte sie sich in die Arme eines langhaarigen Burschen, der überhaupt nicht aussah wie der Fitnesstrainer eines Schwimmvereins. Soweit zum Thema Vertrauensverhältnis zwischen Mutter und Tochter.
    Als sie ihre intensive Mund-zu-Mund-Beatmung abgeschlossen hatten, brachte der Bursche den Golf auf Trab. Mit einigem Röcheln und Klappern schaffte es der Motor im Stadtverkehr auf vierzig Stundenkilometer, was mir die Verfolgung etwas vereinfachte. Die Fahrt ging über den Basteiring nach Süden. Das Hallenbad lag in der entgegengesetzten Richtung, aber meine Überraschung darüber hielt sich in Grenzen. Mittlerweile machte ich mir große Hoffnungen, der Lösung unseres Falles an diesem Tag ein erhebliches Stück näherzukommen.
    Vor der Filiale einer bundesweit operierenden Lebensmittel-Billigkette legten wir den ersten Stopp ein. Vor vielen Jahren hatte die Kette mal in dem Ruf gestanden, die gesellschaftlichen Unterschichten mit miesen Lebensmitteln zu sozialhilfegerechten Preisen zu versorgen, doch mittlerweile deckten sich auch Professorengattinnen bei ihr ein. Als Yvonne und ihr Lover nach einer Viertelstunde wieder herauskamen, schleppten sie an zwei großen, gut gefüllten Kartons. Ich nahm an, dass es sich um die Tagesration der Affenbewacher handelte.
    Zeit, der Zentrale von meinen Erfolgen zu berichten. Ich schnappte das Handy vom Beifahrersitz und bat Aische, mich zu Sigi durchzustellen.
    »Ich bin auf der richtigen Spur«, sagte ich stolz. »Yvonne hat so viele Lebensmittel eingekauft, dass es entweder für einen dreiwöchigen Campingurlaub reicht oder für zehn Veganer und zwölf Kapuzineraffen.«
    »Brauchst du Verstärkung?«, fragte Sigi.
    »Nein, vorläufig nicht. Es wäre zu auffällig, wenn wir sie im Konvoi verfolgen. Sobald ich weiß, wo das Versteck liegt, melde ich mich wieder.«
    »Sei vorsichtig!«, sagte Sigi.
    »He, du sprichst mit jemandem, der zehn Berufsjahre auf dem Buckel hat.«
    »Du bist und bleibst Georg Wilsberg«, meinte meine Chefin sibyllinisch.
    Ich war zu beschäftigt, um über den Sinn ihrer Worte nachzudenken. Der Golf hatte die Stadtgrenze von Coesfeld passiert und bretterte über die B 67 auf Darup zu. Wir kamen durch Nottuln und dann in das Stevertal. Hier zogen nur noch Kühe, Pferde und Busladungen mit Butterfahrttouristen ihre Kreise. Notgedrungen musste ich dem Golf einen größeren Vorsprung lassen. Am Ende der schmalen Straße, die sich durch das Stevertal schlängelte, prügelte Yvonnes Lover sein altersschwaches Gefährt einen landwirtschaftlichen Nutzweg zu den Hügeln der Baumberge hinauf. Es war eine lange, schnurgerade Allee, gesäumt von jungen, eben der Baumschule entwachsenen Birken, die keinen Sichtschutz boten. Ich wartete, bis der Golf im oberen Waldsaum verschwunden war, dann jagte ich meinen Audi hinterher. Oben angekommen, blickte ich mich um. Links gab es einen kleinen Parkplatz für Waldspaziergänger, rechts einige Bauernhöfe. Da der Golf nicht auf dem Parkplatz stand, konnte er nur zu einem der Bauernhöfe gefahren sein.
    Ich stellte den Wagen ab und ging zu Fuß weiter. Der erste Bauernhof lag still und ruhig in der Mittagssonne. Es war ein typisch münsterländisches Exemplar mit großem Wohnhaus, Scheune und Stallungen, die gemeinsam ein fast quadratisches Bollwerk bildeten. Auf dem gepflasterten Innenhof stand ein Traktor. Es stank intensiv nach Tiermist, und Millionen von Fliegen schwirrten herum.
    »Jo, watt

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