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Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman

Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman

Titel: Das Schapdetten-Virus - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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fragte ich.
    Markus wurde ebenfalls ernst. »Später«, sagte er. »Jetzt nicht.«
    Dann gingen sie beide hinaus.
    Ich überlegte, was geschehen sein konnte. Vielleicht hatte Arilson die Polizei eingeschaltet, und der Ring um die Veganer schloss sich enger. Oder Koslowski und die anderen waren ganz in der Nähe.
    Das passte mir im Moment gar nicht. Ein Belagerungszustand konnte zu panischen Kurzschlussreaktionen führen. Das würde meinen Plan zunichtemachen, die Veganer zum Aufgeben zu überreden. Immerhin hatte ich in den letzten vierundzwanzig Stunden erheblich an Boden gewonnen. Mit Franka und Markus hatte ich mich quasi angefreundet, jetzt musste ich nur noch den Pummel oder den Schweiger gewinnen, und schon stand eine Mehrheit hinter mir. Das Problem war der Motorradheini, ihn und mich verband eine herzliche Abneigung.
     
    Das Mittagessen war zur Abwechslung mal schmackhaft. Es gab Tofu, eine Art Käse aus Sojabohnenmilch, dazu ein Salat aus Tomaten, Stangensellerie, Paprika, Radicchio, Kresse und anderen Kräutern, mit richtigem Öl und Essig angemacht und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Als Dessert bekam ich Soyoghurt, ebenfalls aus Sojabohnenmilch, mit einem Klecks Carobmus.
    Ich aß langsam und genussvoll, während mich der Motorradheini mit stechendem Blick bewachte. Die Stimmung unter den Veganern war gedrückt. Einer der entführten Kapuziner war gestorben, und alle anderen zeigten Krankheitssymptome. Franka hatte zugeben müssen, dass sie mit ihrem veterinärmedizinischen Halbwissen am Ende war, und ich hatte die Chance ergriffen, um das altbekannte Angebot noch einmal aufs Tapet zu bringen: friedliche Beendigung der Affenentführung gegen Zahlung einer Schutzgebühr von Arilson . Selbstverständlich hatte ich das Wort Schutzgebühr nicht verwendet, sondern den Tatbestand hochtrabend und schönfärberisch umschrieben.
    Im Moment berieten sie über ihr weiteres Vorgehen. Ich war gedämpft optimistisch, weil der Zustand der Affen ihnen einen gehörigen Schrecken einjagte. Und dass der Motorradheini an der Beratung nicht teilnehmen konnte, da er mich bewachen musste, sah ich als zusätzlichen Pluspunkt an.
    Kaum hatte ich den letzten Rest Soyoghurt ausgelöffelt, kamen sie herein. Inzwischen wusste ich, dass die fünf den harten Kern des Veganen Kommandos Münsterland bildeten. Sie allein hatten den Überfall auf das Affenhaus in Schapdetten durchgeführt und organisierten jetzt die Bewachung der Kapuziner. Im Umfeld gab es rund zwanzig Mitglieder, die zu Hilfsdiensten bereit waren, aber die fünf, die mir jetzt gegenübersaßen, hatten das Sagen.
    Ich tat so, als wäre ich kein bisschen aufgeregt.
    Markus räusperte sich. »In Anbetracht der schwierigen äußeren Umstände …«
    Ich lächelte ihn aufmunternd an.
    »… und nach Abwägung aller Vor- und Nachteile erscheint es uns im Interesse der Kapuziner sinnvoll, dass sie medizinische Betreuung erhalten. Wir haben uns daher dazu durchgerungen, den Vorschlag der Tierquälerfirma Arilson zu akzeptieren.«

XI
     
     
    Frankas Freund fuhr genauso Motorrad, wie ich es mir vorgestellt hatte: ein bisschen zu schnell, ein bisschen zu rasant und in der coolsten Machohaltung westlich von Rheine und östlich von Haltern.
    Der Firmen-Audi stand auf einem großen Parkplatz in Nottuln. Ich nahm an, dass er nicht die ganze Zeit dort gestanden hatte, weil das viel zu auffällig gewesen wäre, aber ich fragte nicht. Der Motorradheini warf mir den Autoschlüssel zu und holte das Handy aus der Satteltasche.
    »Die anderen denken, Sie sind okay«, sagte er breitbeinig. »Ich denke, Sie sind ein Arschloch.«
    Ich nahm ihm das Handy ab. »War nett, deine Bekanntschaft gemacht zu haben.«
    Er schlug mit der linken Hand in die Beuge des rechten Arms und zeigte mir seine Faust. »Wenn Sie uns linken, mache ich Sie fertig. Darauf können Sie einen lassen.«
    »Doch jetzt ist es Zeit für den Abschied«, fuhr ich fort. »Und, wenn ich ehrlich sein soll, möchte ich deine beschissene Visage so schnell nicht wiedersehen.«
    Er rotzte mir vor die Füße und stapfte wie ein brünstiger Gewichtheber zu seiner Motoguzzi.
    Was für ein Fuzzi, dachte ich.
    Bevor ich telefonierte, fuhr ich ein Stück aus dem Ort heraus, um mich zu vergewissern, dass mir niemand folgte. Dann wählte ich die Nummer von Security Check .
    Eine unbekannte Männerstimme sagte: »Ja?«
    Ich fragte ihn, ob er einen Namen habe.
    Die Stimme sagte: » Security Check , Detektivbüro.«
    »Detektivbüros können

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