Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das scharze Decameron

Das scharze Decameron

Titel: Das scharze Decameron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
Vom Netzwerk:
den Stufen des Hauses nieder.
    Das Haus gehörte dem Kadi der Stadt. Nach einiger Zeit kam der Kadi aus seinem Hause. Der Kadi sah Simoa ben Abid auf den Stufen seines Hauses in dem vollen Schmuck des reichen Frauenkleides sitzen. Der Kadi sagte (bei sich): »Eine so schöne Frau habe ich noch nicht gesehen!« Der Kadi fragte Simoa: »Was tust du hier? Was wünschst du, junge Frau?« Simoa sagte: »Mein Kadi! Ich bin eine junge Frau; ich habe mich vorgestern verheiratet. Gestern aber hat mich mein Mann geschlagen. Da bin ich fortgelaufen. Denn ich will nicht mehr bei ihm bleiben und schäme mich doch, zu meinen Eltern zurückzukehren.« Der Kadi sagte: »Junge Frau! Wenn es so ist, so wollen wir die Sache überlegen. Ich will sehen, dir zu helfen.«
    Der Kadi sagte (in seinem Innern): »Ich möchte dieser jungen Frau beischlafen.« Der Kadi schämte sich, es auszusprechen. Der Kadi sagte: »Ich habe eine Frau und sieben Töchter. Willst du als Dienerin meiner Frau und meiner Töchter bei mir bleiben?« Simoa sagte: »Es ist mir recht. Ich will als Dienerin deiner Frau und deiner Töchter bei dir bleiben.« Der Kadi sagte: »Komm mit mir; ich will dich zu meiner Frau führen.« Der Kadi ging voran. Simoa folgte ihm.
    Der Kadi brachte Simoa ben Abid zu seiner Frau und sagte: »Hier habe ich eine junge Frau als Dienerin für meine sieben Töchter aufgenommen. Sorge, daß meine Töchter freundlich zu ihr sind, denn die junge Frau hatte kein Glück mit ihrem Mann und sie verdient unser Mitleid.« Die Frau des Kadi sagte: »Ich werde für die gute Aufnahme der jungen Frau sorgen.« Der Kadi ging. Die Frau des Kadi sagte zu Simoa ben Abid: »Komm mit mir in die Kammern der Töchter. Folge mir durch diesen Gang.«
    Die Frau des Kadi führte Simoa durch den Gang. Sie führte Simoa an der Hand. Die Frau des Kadi drückte die Hand des Simoa und sagte: »Wenn du auch eine Frau bist, so spüre ich doch das Verlangen in mir, mit dir zu schlafen. Ich habe nie verstanden, wenn Männer bei Männern liegen, aber heute fühle ich, daß eine Frau auch an einer Frau ihre Lust haben kann.« Die Frau des Kadi drückte Simoa an sich. Die Frau des Kadi tastete an Simoas Körper entlang. Simoa wurde erregt. Simoa sagte aber: »Nicht doch; sage mir doch aber: wie kann denn ein Mann an einem Mann eine Lust haben?« Die Frau des Kadi lachte und sagte: »Wenn man den Körper eines Mannes herumdreht, kann man sich sehr wohl einbilden, auch das Geschlecht verdreht und einen natürlichen Eingang in das Paradies des Frauenkörpers gefunden zu haben. Die Männer sind glücklich. Die Männer können auf solche Weise sogar Esel in Frauen verwandeln. Uns Frauen ist das versagt.« Simoa sagte: »Über das habe ich noch nicht nachgedacht. Aber sage mir, was ist denn so Schönes und Erstrebenswertes bei alledem?« Die Frau des Kadi sagte: »Bist du denn nicht verheiratet? Ich denke, du seiest eine junge verheiratete Frau.« Simoa sagte: »Ich habe an all dem noch keine Freude gehabt.« Die Frau des Kadi sagte: »Dein Mann muß ein schlechter Lehrer sein. Hüte dich vor meinem Mann, der ist ein sehr guter. Aber es ist mir sehr lieb so, denn nun weiß ich, daß du meine Töchter nichts Schlechtes lehren wirst.«
    Die Frau des Kadi führte dann Simoa in die Kammer der ältesten Tochter. Die älteste Tochter war sehr schön. Die älteste Tochter begrüßte Simoa und hieß ihn neben sich niederzusitzen. Die Mutter ging. Die älteste Tochter ergriff Simoas Hand und sagte: »Du bist eine Frau und doch fühle ich Liebe zu dir.« Simoa sah die älteste Tochter und er sah, daß sie sehr schön war. Simoa dachte an alles, was die Frau des Kadi gesagt hatte. Simoa sagte: »Komm auf das Lager!« Die älteste Tochter des Kadi streckte sich mit Simoa auf dem Lager aus. Die älteste Tochter des Kadi und Simoa umarmten sich.
    Die älteste Tochter des Kadi betastete Simoa. Simoa enthüllte die Brüste des Mädchens. Das Mädchen rief: »Was hast du hier? Du besitzest etwas, was mir fehlt. Schnell zeige es mir!« Simoa sagte: »Auch ich finde etwas, was ich noch nicht kenne. Ich hörte von deiner Mutter allerhand. Komm laß uns beginnen.« Das Mädchen schrie. Simoa sagte: »Soll ich aufhören?« Das Mädchen sagte: »Nein, fahre fort, es war doch gut!« Simoa fuhr fort. Das Mädchen sagte: »Es wird immer besser!« Simoa fuhr fort. Das Mädchen sagte: »Oh, du junge Frau, meine Freundin, das ist besser als jede Speise, die ich bis jetzt genoß.« Simoa sagte: »Ja, deine

Weitere Kostenlose Bücher