Das scharze Decameron
um die Farm herumliegt. Da sammelte ich alle Schuhe, Kleider, Hüte, Hacken, Körbe, Kalebassen, Stöcke auf und machte mein Feuer damit. Mit Feuerholz hätte ich weniger Arbeit gehabt.« Der König fragte die Leute: »War es so?« Die Leute sagten: »Es war so.« Der König sagte zu dem Mann: »Ich kann nichts Unrechtes an dir finden. Du kannst gehen!«
Der Mann ging weiter. Er ging auf die Stadt Saragi zu. Er kam nach Saragi. Er ging auf den Markt und kaufte bei einer Frau für hundert Kauri Jams. Dann ging er zu einer andern Frau, die hatte einen ganzen, großen Topf voll Öl da. Der Mann wollte etwas Öl zu seinem Jams kaufen. Der Mann fragte die Frau: »Kann ich etwas von dem Öl bekommen? Willst du mir etwas Öl zu meinem Jams verkaufen?« Die Frau vor dem großen Öltopf antwortete: »Eloloschi!« (Eloloschi hat wieder doppelten Sinn. Es soll heißen »alles zusammen«, d. h. also, die Frau wollte nur das ganze Öl en gros verkaufen. Eloloschi kann aber auch heißen »Hineingehen«.) Der Mann fragte: »Was? Eloloschi?« Die Frau sagte: »Ja, Eloloschi!« Der Mann sagte: »Das kann ich ja auch tun!« Er zog seine Kleider aus, legte sie beiseite und setzte sich mit einem Sprung mitten in den Öltopf. Der Topf zerschellte sofort und das Öl floß nach allen Seiten auseinander. Die Frau schrie. Die Frau lief sogleich zum König und sagte: »Ein fremder Mann ist auf dem Markt mitten in meinen Öltopf gesprungen, hat ihn zerbrochen und all mein Öl vertan!« Der König ließ den Mann kommen. Er sagte zu dem Mann: »Diese Frau sagt mir, daß du ihren Öltopf zerbrochen und ihr Öl verschüttet hättest.« Der Mann sagte: »Ich habe nichts Unrechtes getan, denn ich habe nichts anderes getan, als was die Frau selbst gewollt hat. Ich kam von Illorin. Ich war hungrig. Ich ging auf den Markt. Ich kaufte bei einer Frau für hundert Kauri Jams. Ich ging zu dieser Frau, um dazu ein wenig Öl zu kaufen. Ich fragte die Frau, ob sie mir von dem Ö verkaufen wolle. Sie sagte, ich solle mich hineinsetzen. Ich fragte nochmals, ob ich richtig verstanden habe. Sie wiederholte ›Eloloschi‹. Da habe ich meine Kleider ausgezogen und habe mich mit einem Sprung hineingesetzt. Wenn sie dabei etwas verloren hat, so ist sie doch selbst für den Verlust verantwortlich.« Der König fragte die Frau: »War es so?« Die Frau sagte: »Es war so.« Der König sagte zu dem Mann: »Ich kann nichts Unrechtes an dir finden. Du kannst gehen!«
Der Mann ging. Er ging zur Stadt Edegis. Er ging zu Edsu Edegi und sagte: »Du hast zu mir gesagt: Wenn du siebenmal Streit hervorgerufen hast, ohne daß du bestraft wirst, will ich dir eine Frau geben. Ich war in Lapai, habe eine Frau um ihren Tabak betrogen und wurde vom König freigesprochen. Ich war in Agaye, habe ein junges Mädchen totgeschlagen und wurde vom König freigesprochen. Ich war in Bida, habe den Königssohn hinausgeworfen, seine Frau beschlafen und wurde vom König freigesprochen. Ich war in Lafiagi, habe dem Pferde eines Reiters die Füße abgeschlagen und wurde vom König freigesprochen. Ich war in Zunga, habe einer Frau des Königs den Beischlaf angeboten und wurde vom König freigesprochen. Ich war in Ulorin, habe den Farmleuten ihre Schuhe, Kleider, Hüte, Hacken, Stöcke verbrannt und wurde vom König freigesprochen. Ich war in Saragi, bin mitten auf dem Marktplatz in den großen Ötopf einer Frau gesprungen, so daß der Topf zersprang und alles Ö auseinanderfloß und wurde vom König freigesprochen. Ich habe also siebenmal Streit angefangen und wurde nicht bestraft. Ehe ich dich aber um meine Frau bitte, will ich noch einmal etwas im Haussaland anrichten!«
Der Mann ging. Er ging in das Haussaland. Auf der Straße traf er einige Haussa. Die sagten ihm den Gruß der Haussa: »Sanu! Sanu!« (Sanu heißt soviel als Gruß wie Heil! Segen! Andererseits heißt »Sanu« aber auch »langsam, bequem«.) Der Mann sprang auf die Haussa zu. Er rief: »Was, ihr wollt mich einen Langsamen, einen Faulen nennen? Was, ihr wollt mich beschimpfen?« Die Haussa schrien: »Sanu! Sanu!« Der Mann nahm darauf seinen Stock und schlug auf die Haussa drein. Die Haussa liefen in die Stadt und sagten zum König: »Ein Nupemann hat uns geschlagen!« Der Haussakönig ließ den Mann zu sich kommen und sagte zu ihm: »Du hast mit meinen Leuten Streit angefangen!« Der Mann sagte: »Sie sagen, ich habe Streit angefangen? Haben sie mir nicht zugerufen, ich sei ein Langsamer, ein Fauler? Habe ich nicht aufbegehrt?
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