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Das scharze Decameron

Das scharze Decameron

Titel: Das scharze Decameron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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zu genießen. Also laßt den Streit und gebt mir die Kühe der Kallaleute.« Die Räuber sagten: »Nein!« Buge Korroba sagte: »Achtet, daß ihr gerecht seid!«
    Unter den Räubern war einer, der hieß Samba. Der war unter allen bekannt als ein Mann, der nie log und der vor König und Sklave gerecht urteilte. Der Räuberhäuptling sagte zu Samba: »Samba, sieh, ob etwas Gerechtes an der Sache dieses Mannes ist.«
    Als Buge Korroba das hörte, nahm er seine Decken, stand auf, legte seine Decken zusammen und auf das Pferd. Dann schwang er sich selbst hinauf. Samba sagte: »Das Urteilen ist hier leicht, aber das Hinnehmen sehr schwer.« Der Räuberhäuptling sah wie es ging und sagte: »Ja.« Einer der Räuber aber rief: »Ich meine, man sollte Buge Korroba totschlagen und darauf verzichten wegen des Gerechten zu hadern.«
    Der Suboli (Räuberhauptmann) sah, wie Samba urteilen würde, und, um dem zuvorzukommen, sagte er zu Buge Korroba: »Höre, Buge Korroba, wir wollen teilen. Nimm du eine Hälfte mit zurück nach Kalla, und die andere Hälfte will ich mit nach Massina nehmen.« Buge Korroba sagte: »Ich danke euch sehr, aber ich will nicht die Hälfte. Entweder ihr schickt durch mich alle Kühe nach Kalla zurück, damit meine Leute ihre Milch morgen früh haben, oder aber ich nehme außer den Kühen noch eure Pferde mit.« Der Räuberhäuptling rief erzürnt: »Buge Korroba, erst habe ich dir die Hälfte geboten. Jetzt wirst du nichts bekommen.«
    Buge Korroba nahm sein Gewehr und schoß den Suboli tot. Er nahm sein Gewehr wieder und schoß den Kuntigi (Zugführer) tot. Er schoß. Die Räuber sahen es. Sie wurden von Angst befallen und jagten entsetzt von dannen. Buge Korroba aber nahm alles Rindvieh und die vier Pferde und trieb alles auf seine Insel. Dann sprengte er nach Kalla zurück.
    Vor seinem Gehöft riß er sein Pferd zurück und rief: »Njelle!« Njelle kam heraus. Buge Korroba fragte Njelle: »Weshalb haben dich die anderen Frauen geschlagen?« Njelle sagte: »Die Frauen von Kalla haben mich geschlagen, weil du mich aus Liebe nicht verläßt und immer bei mir bleibst, statt in den Krieg zu ziehen.« Buge Korroba sagte: »Heute abend sollen alle Männer und Frauen, die, denen die Kühe gestohlen sind, und die, die dich geschlagen haben, kommen. Ich habe alle Kühe zurückgebracht. Wenn die Leute von Kalla nun morgen ihre Milch haben wollen, dann sollen sie heute abend mit mir über alle diese Sachen reden.«
    Abends kamen alle Männer und Frauen zusammen. Alle sagten: »Buge Korroba ist der Tapferste von allen, denn er hat alle Kühe und noch Pferde der Räuber zurückgebracht. Das hat er ganz allein fertiggebracht.« Die Dialli kamen und sagten: »Buge Korroba ist nun im Pui (Heldenbuch).« Buge Korroba kam mit Njelle. Er fragte seine Frau vor den Leuten: »Njelle! Weshalb haben dich die Frauen Kallas geschlagen?« Njelle sagte: »Die Frauen von Kalla haben mich geschlagen, weil du mich aus Liebe nicht verläßt und immer bei mir bleibst, statt in den Krieg zu ziehen!« Buge Korroba sagte: »Ihr hört, was es gegeben hat. Ich habe eure Kühe. Wenn ihr eure Kühe wiederhaben und morgen eure Milch trinken wollt, dann laßt eure Frauen den Sklaventanz (Geschlechtstanz) hier aufführen.«
    Die Männer sagten: »Du hast recht zur Klage. Unsere Frauen haben der deinen übel mitgespielt. Deine Frau wurde von den unseren geschlagen. Wir wollen nun unsere Frauen auch schlagen.« Buge Korroba sagte: »Tut, wie ihr denkt.« Darauf verabfolgten die Männer von Kalla ein jeder seinem Weib 50 Hiebe mit der Schnur. Dann sagten sie zu Buge Korroba: »Nun haben wir gerecht gestraft. Gib uns die Kühe.« Buge Korroba fragte sein Weib: »Njelle, weshalb haben dich die Frauen Kallas blutig geschlagen und dir drei Narben an der Stirn versetzt?« Njelle sagte: »Die Frauen von Kalla haben mich verletzt, weil du mich aus Liebe nicht verläßt und immer bei mir bleibst, statt in den Krieg zu ziehen.« Buge Korroba sagte: »Ihr hört, was es gegeben hat. Ich habe eure Kühe. Wenn ihr eure Kühe wiederhaben und morgen eure Milch trinken wollt, dann laßt eure Frauen den Sklaventanz hier aufführen.«
    Die Männer sagten: »Das kannst du nicht verlangen. Unsere Frauen haben die deine geschlagen. Sie sind wiedergeschlagen worden. Deine Frau hat von den unseren drei Narben erhalten. Gut, auch das soll beglichen werden.« Buge Korroba sagte: »Tut, wie ihr denkt.« Die Männer ließen darauf ihren Frauen drei Längsschnitte zwischen

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