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Das Schattenkind

Das Schattenkind

Titel: Das Schattenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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"Wird Onkel Jonathan auch mitkommen?"
    "Wir werden ihn fragen", versprach Niklas. Er wandte sich wieder Laura zu: "Das war eine Einladung. Ich hoffe, Sie werden Sie nicht ausschlagen, Miß Newman. Es wird allerhöchste Zeit, daß jemand ein Lächeln in Ihr Gesicht zaubert. Sie sind viel zu ernst."
    "Ich komme gerne mit", erwiderte sie, fragte sich jedoch gleichze i tig, was wohl Lady Ireen dazu sagen würde, daß ihr Schwager Davids neue Gouvernante auf den Jahrmarkt mitnahm. Während der letzten Tage hatte sich Laura sehr oft den Kopf darüber zerbrochen, wie tief wohl die Gefühle gingen, die beide miteinander verbanden. Sie war sich fast sicher gewesen, daß Liebe im Spiel war. Nun sah es aus, als hätte sie sich doch getäuscht. Vielleicht verband beide nur eine zie m lich intensive Freun d schaft.
    "Das freut mich", sagte er herzlich. "Aber jetzt sollten Sie und D a vid wieder gehen. Bis nicht geklärt ist, was die Felskugel zum Ru t schen brachte, ist es besser, keiner kommt in die Nähe der Felsformat i on."
    "Wann werden Sie es wissen?"
    "Spätestens heute abend", erwiderte Jonathans Bruder. "Ich mache mir Sorgen", fügte er nachdenklich hinzu. "Große Sorgen sogar. Aber wenn ich mich..." Er schüttelte den Kopf. "Nein, es wird nichts sein, Miß Newman. Manchmal mache ich wirklich aus einer Mücke einen Elefanten."
    Sie verabschiedeten sich und kehrten zum Wagen zurück. Tief in Gedanken gab Laura Gas. Sie glaubte nicht, daß der Felsen sich von alleine bewegt hatte. Es sah nach einem Mordversuch aus. Aber we l chen Grund mochte es geben, Niklas zu ermorden? David fragte sie, wie man eine Mücke in einen Elefanten verwandeln konnte, doch sie hörte es nicht.
    19.
    Jonathan Thorburn war den ganzen Tag in Taunton gewesen und kehrte erst kurz vor dem Dinner nach Thorburn Hall zurück.
    Laura befand sich gerade auf der Galerie, als der Verwalter die Halle betrat. Eine Tür klappte, dann hörte sie Niklas Stimme. Die be i den Männer unterhielten sich erregt miteinander. Obwohl sie Lauschen verabscheute, blieb sie auf der Galerie stehen und versuchte, etwas von dem Gespräch mitzubekommen, aber es war fast unmöglich. Nur hin und wieder fing sie einen G e sprächsfetzen auf.
    "Was tun Sie denn hier, Miß Newman?"
    Errötend blickte Laura auf. Edwina stand, ein Tablett in der Hand, vor dem Ankleidezimmer der Gräfin. Mißtrauisch und spöttisch z u gleich sah die Zofe sie an.
    "Ich war auf dem Weg zu David", erwiderte die junge Frau und ä r gerte sich, daß sie sich zur Verteidigung gezwungen fühlte. Es ging diese Frau nicht das geringste an, was sie auf der Galerie tat.
    Unten klappte erneut eine Tür, dann verstummten die Stimmen der Männer. Scheinbar waren sie ins Arbeitszimmer gega n gen.
    "Ich sollte Sie warnen, Miß Newman", bemerkte die Zofe. "In di e sem Haus hat man etwas gegen Leute, die es für nötig halten, andere zu belauschen."
    Laura bedachte sie mit einem kalten Blick. "Hoffentlich halten Sie sich selbst immer daran", antwortete sie und betrat den Gang, der zu den Kinderzimmern führte.
    David und sie hatten bereits gegessen. Sie hatte dem kleinen Ju n gen erlaubt, noch etwas mit seinen Bausteinen zu spielen, jetzt brachte sie ihn zu Bett.
    "Onkel Jonathan muß mir noch gute Nacht sagen", verlangte D a vid. "Vorher schlafen Manuel und ich nicht ein."
    "Er wird sicher noch nach oben kommen", beruhigte ihn seine B e treuerin. "Also, leg dich ruhig schon immer hin. Ich lese dir noch eine Geschichte vor. Was würdest du denn gerne h ö ren?"
    "Robin Hood."
    Laura nahm das betreffende Buch aus dem Regal. Es war kurz vor acht. Pünktlich um acht Uhr wurde auf Thorburn Hall das Dinner ei n genommen. Wenn Jonathan nicht innerhalb der nächsten Minuten kam, würde David ohne se i nen Gute Nachtkuß einschlafen müssen.
    Es klopfte. Gleich darauf trat der Verwalter ein. "Tut mir leid, ich habe mich etwas verspätet", entschuldigte er sich. "Gleich nach meiner Rückkehr bin ich von meinem Bruder in Beschlag gelegt worden."
    "Wegen des Unfalls?" entfuhr es Laura.
    Jonathan hob die Augenbrauen. "Ja, wegen des Unfalls", erwiderte er düster und beugte sich über das Bett seines Neffen. Unbefangen begann er, mit dem Kleinen zu scherzen.
    "Onkel Niklas will mit uns zum Jahrmarkt gehen", verriet David. "Kommst du auch mit, Onkel Jonathan? Wenn du nicht dabei bist, macht es lange nicht soviel Spaß."
    "Wann hat mein Bruder vom Jahrmarkt gesprochen, Miß N e wman?" erkundigte sich J o nathan interessiert.
    "Heute

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