Das Schattenreich von Morin
dein letzter Tag sein!« Die Goblins zogen sich für einen Moment zurück und dann erkannte Lorbo die List.
Lorbo schrie: »Deckung!« Es hagelte Stahlpfeile. Die Gefährten suchten Schutz auf dem Boden und an den Wänden, doch das Glück verließ manchen von ihnen.
Gotar wurde schwer getroffen, er sackte zusammen. Lorbo liefen die Tränen aus den Augen, auf der anderen Seite traf es Robo. Der kleine Zwelf wurde von mehreren Armbrustpfeilen durchbohrt, mit seinem leblosen Körper schützte er noch im Fallen seinen Zwillingsbruder Fobo, der entsetzlich schluchzte. Landurin sah beides, Gotar und Robo, ein großer Verlust, großer Schmerz machte sich in ihm breit.
Würde ihre Reise hier enden, hatte er versagt?
Doch das Schicksal wendete sich noch einmal, es kamen die Zwerge, eine große Gruppe. »Lopka Lopka«, riefen sie und kamen den Gefährten zur Hilfe.
Wer Zwerge nicht kannte, konnte nun mit eigenen Augen sehen, wie robust und kräftig Zwerge waren.
Sie wüteten unter den Goblins, es waren kriegserfahrene Zwerge, gepanzert durch Kettenhemden, die bis an die Knie gingen, Hosen aus stählernen Ringen, bewaffnet mit Streitäxten, Piken und Morgensternen.
Sie schafften es, den Ausgang freizukämpfen, ihr Vorteil war ihre Größe, kleiner, aber stämmig gebaut.
Sie waren flinker als die hünenhaften Goblins, ihre Äxte lieferten gute Arbeit. Habita erkannte, wer vor ihnen stand. Es war sein Vetter, der Zwergenkönig Zabrag. Schnell schulterte Habita Robo und zerrte Fobo hinterher.
Zabrag nahm Robo Habita ab und Habita schulterte unsanft Fobo, es musste schnell gehen. Lorbo bekam Hilfe von Dragon und Mandor, Mandor war es, der Gotar auf seine Schultern hievte, ob er noch lebte, wusste er nicht.
Dragon riss und zerrte Lorbo mit: »Schnell, komm, wir müssen raus.« Apathisch folgte Lorbo Dragon.
Zwei Zwerge aus den Reihen des Zwergenkönigs Zabrag übernahmen die Nachhut, sie sahen wie gepanzerte Schildkröten aus, die Pfeile der Goblins prallten an den Rüstungen ab, Lorbo lief der hundert Mann starken Truppe benommen hinterher.
Er dachte nur noch an seinen Onkel Gotar, ihm liefen die Tränen herab. Er hatte ein Gefühl in sich, Schuld hatte er, die Schuld, dass Gotar verletzt wurde oder gar Schlimmeres, tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf.
Wie lange sie im schnellen Sprint liefen hatte er vergessen, die Goblins hatten sie abgeschüttelt.
Sie liefen, bis sie an einer Felswand ankamen, Zabrag rief ein Wort auf Zwergisch und vor ihm tat sich ein Tor auf, andere, wie Elben und Menschen, selbst Landurin, hätten dieses Tor nicht gefunden, es wäre für sie unsichtbar geblieben.
Das Tor glimmte auf, Symbole kamen zum Vorschein, knirschend bewegten sich Steinplatten, dann stand es offen.
Landurin nickte. »Alter, starker Zauber hütet dieses Tor, gebaut in besseren Zeiten.« Rasch durchschritten die Zwerge mit ihren neuen Verbündeten das Tor, leise schloss es sich hinter ihnen.
Ein Zwerg entzündete eine Fackel, schweigend ging er voran, während sich der Druide den Pfeil aus der Schulter riss. Ein kurzes Aufglimmen seiner Pupillen war alles, was der Druide an Regung zeigte. Sie kamen von einem Tunnel in eine große, schlichte Halle, nackter Fels zeigte sich, es wurden noch Fackeln entzündet, Zabrag klatschte in die Hände, es wurden Liegen und Verbandsmaterial herbeigeschafft.
»Legt die Verwundeten ab.«
Auch für Gotar und Robo wurden Liegen gebracht, sanft wurden sie gebettet. Landurin kniete vor Robo und untersuchte ihn, hörte, ob er noch atmete, schaute in seine geöffneten Augen, doch es war kein Leben mehr in ihm.
Er hob sich die Hand vor das Gesicht, Habita blieb bei Fobo und hielt seine Schulter. Landurin stand auf, ging zu Fobo, schaute ihn ernst an, sagen konnte er nichts, traurig verneinte er Fobos Blick. Schluchzend wurde dem Zwillingsbruder gewiss, dass sein Bruder nicht mehr am Leben war. Tränen rannen über seine Wangen, gefolgt von einem wehklagenden Schluchzen. Tapfer erwies er seinem Bruder die letzte Ehre, ging und schloss die Augen seines Bruders für immer.
Mit zitternden Händen nahm er seinen Dolch und schnitt eine Locke seines Haares ab und legte diese in die Hand seines Bruders, dann schnitt er sich eine Locke von Robos Haar ab und verstaute sie in einen kleinen Lederbeutel, den er um seinen Hals trug.
Habita wollte Fobo Beistand bei der Trauer leisten, doch die richtigen Worte fand er nicht. Fobo blieb gefasst und sagte: »Ich danke dir, dass du meinen
Weitere Kostenlose Bücher