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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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ist die Schlucht höchstens ein Meter breit, dies sind die Zungen eines alten Gletschers, das Wasser hat sich tief in den Fels gegraben. Wenn du die dreihundert Meter hinaufklettern könntest, würdest du die Mine erblicken können. Ein imposantes Bauwerk, es wäre hilfreich, dort einen Blick wagen zu können, dann hätten wir einen Überblick, wo die Wachposten und Krieger sich aufhalten.«
    Landurin lachte, nicht laut, eher in seinen Bart. »Nun, möglich ist es.« Wissend schaute er in die Runde und schwieg vorerst.
    Lorbo bemerkte die kleine List und stellte sich dieser mit den Worten:
    »Was möchtest du, dass ich gedenke zu tun?«
    »Nun, du solltest dich hinaufschweben lassen.«
    Lorbo schaute auf. »Das ist gut, du solltest bei Gelegenheit mir dieses Zauberkunststück beibringen!«
    »Ich dachte, das hätte ich schon, denk mal an die Steine, die du durch Magie zum Schweben gebracht hast. Dasselbe kannst du mit deinem eigenen Körper machen, probiere es selber aus.
    Entspanne dich, konzentriere dich auf deinen Körper, wie eine Feder, leichter als die Luft, die du atmest.«
    Lorbo dachte nach, erinnerte sich an die Übung und versuchte es, er schloss die Augen, spann ein magisches Netz über seinen Körper,   stellte sich vor, ein Sandkorn, das Flügel hatte, zu sein. Ein Baumsamen, der vom Wind durch die Lüfte schwebte, ganz langsam erhob er sich vom Boden, erst wenige Fuß, dann höher, immer höher.
    Er öffnete die Augen, erschrocken sackte er dann plötzlich ab.
    Landurin ermunterte Lorbo: »Konzentrier dich, halt daran fest.« Die Gruppe starrte verblüfft auf den Druiden.
    Landurins Augen, die fröhlich purpur leuchteten, sagten mehr als alle Worte.
    Einer der Zwelfs, Fobo, fragte spaßend: »Du scheinst dich ja sehr zu erfreuen.« »Ja, in der Tat, viel zu selten erfreuen wir uns an den kleinen Dingen im Leben.
    Schau ihn dir doch an, es scheint ihm Spaß und Freude zu machen und er lernt seine Kräfte einzuschätzen und richtig einzusetzen.«
    Lorbo schwebte zehn Fuß über ihnen, Landurin winkte ihm zu. »Jetzt komm wieder runter.« Lorbo konzentrierte sich, in Gedanken schwang er seine Flügel des Baumsamens näher an seinen Körper und sank langsam Richtung Boden, einen Fuß über dem Boden blieb er schweben.
    »Gut, Lorbo«, lobte Landurin. »So, erinnerst du dich, als ich dir beibrachte, wie du deine Gestalt ändern kannst?«
    »Ja«, antwortete er.
    »Gut, na dann probier es aus!
    Denk daran, du musst beides dir vor Augen halten, einmal die Schwebe und die Form, die du annehmen möchtest.«
    Lorbo schaute sich den Fels in seiner Umgebung an und beschloss, seinen Kopf in einen Fels zu verwandeln.
    Er dachte sich, wenn ich später die Schlucht hinaufschwebe wird mich jeder erkennen, es sei denn, ich sehe aus wie ein Stein oder Fels.
    Die anderen schauten gebannt zu, Lorbo konzentrierte sich auf seine Haut, sie wurde pockenartig, dann grau und schließlich zu Stein, seine Augen blieben, wo sie waren, seine Nase schaute wie ein Speckstein aus.
    Die Zwelfs und der Zwerg konnten sich nicht mehr zusammennehmen und fingen an zu lachen, besonders die Zwelfs konnten sich kaum zusammenreißen und steckten die anderen wie Mandor und Dragon mit ihrem Lachen an.
    Lorbo sah einfach zum Totlachen aus, selbst Landurin konnte sein Grinsen nicht verbergen, er hielt sich die Hand vor den Mund.
    Landurin sprach einen Stille-Zauber aus, denn in der tiefen Schlucht hallte es sehr laut, die Zwelfs und der Zwerg krümmten sich nun vor Lachen.
     
    Lorbo bekam nur wenig hiervon mit.
    Landurin rief zu Lorbo hinauf: »Na ja, nicht gerade hübsch, doch eine gute Tarnung, und nun denke ich, solltest du spionieren gehen, aber Vorsicht und bleib in Deckung.«
    Erneut konzentrierte sich Lorbo und begann rasch höher zu steigen, diesmal ließ er jedoch seine Augen geöffnet, er erblickte steile, zackige Felsen, mal rotbräunlich, mal mehr ins Graue gleitend.
    Vereinzelt sah er Moosbänke, die durch den Nebel und Dampf, der in der Schlucht ständig hing, im Dämmerlicht durch den Tau schimmerten, hin und wieder sah er Eidechsen, Felsenhörnchen oder ähnliches Getier.
    Er strebte immer höher in Richtung Felsspalte, die sich über hunderte Fuß von seiner linken und rechten Seite wie ein Fluss dahinzog.
    Ein düsteres, dennoch ein schönes Bild, er schwebte höher, schaute nach unten, von seinen Gefährten sah er nur noch wenig.
    Sie waren vom Dampf des Taus gerade verschluckt, ja, so sah es aus, Lorbo widmete sich nun seinem

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