Das Schattenreich von Morin
Unternehmen, er schaute nach oben, zwanzig Fuß noch und er war oben.
Einen Meter über ihm war die Kante, vorsichtig spähte er nach links und rechts, entdecken konnte er niemanden.
Vorsichtig schwebte er nach rechts, er erkannte dort einige Felsbrocken, die zu seiner verzauberten Gestalt passten, sich dem Felsschema anzupassen war kein Problem.
Er schob sich heran, spickte über den Kraterrand, was er nun zu sehen bekam, faszinierte ihn. Er hatte bisher noch nie solch ein imposantes, riesiges Bauwerk gesehen, er sah die größte Mine auf Morin.
Die Mine Lopka, gewaltige Mauern, präzise durch Steinquader gefügt, Säulen aus Granit, vierhundert Fuß lang, vierzig Fuß hoch. Er schätzte die Mauerdicke auf fünf Fuß, breite Zinnen, an den Enden je ein großer Wehrturm, dahinter ein großer Schornstein, der hundert Fuß in die Höhe gebaut worden war.
Daneben ein Schaufelrad, das von dem tosenden Wasserfall angetrieben wurde.
Dieses eichene Schaufelrad hatte eine Dimension von sechzig Fuß im Durchmesser, große Metallplatten dienten als Antriebsflügel, auf den Zinnen waren Figuren aus Granit, es waren Zwergenabbilder, verwittert und alt.
Im Hintergrund sah man Fenster in Dreiecksformen, die früher einst Unterkünfte der Zwerge gewesen waren.
Jetzt dienten diese Behausungen den Goblins als Garnison, in der Mitte der Mauer ein riesiges Tor aus verwittertem Holz, das aber nicht so recht hineinpasste. Keine edle Machart, dachte sich Lorbo, er erkannte selbst als Laie, dass dort die Mauer zerstört worden war.
Die Goblins hatten nach der Schlacht um die Mine von Lopka dieses klobige Monstrum von Tor erbaut, Lorbo schaute sich das Tor an.
Zwanzig Goblins hielten schwerbewaffnet Wache, zur linken und rechten Seite des Tores und auf den Zinnen um die hundert Krieger mit Armbrüsten, ihre Art war ihm unbekannt, sie hatten mandelförmige Augen, sahen menschlich aus, jedoch anders als Mandor, am meisten fielen ihre Augen auf.
Fünf Katapulte, vierzig Fuß von ihm entfernt, eine Straße, auf der sich eine Karawane von Maultieren befand, Last-Karawanen, die den Nachschub für die Garnison herbeibrachten.
Die meisten unter ihnen Goblins, keine Krieger, nein, Leibeigene, vermutete Lorbo.
Gefangene aus allen Teilen Morins, Zwerge, Menschen, Elben und manch merkwürdiges Geschöpf, das er nicht kannte.
Zwei riesige Trolle schoben Lastkarren vor sich her, gequält durch Peitschenhiebe.
Lorbo sah, dass die Garnisonen fest in den Händen des dunklen Herrschers waren, ob es die eigentliche Mine war? Es war für Lorbo fraglich.
Habita hatte ihm ja erzählt, dass die Mine riesig sei, die Zwerge hatten sich tief in den Fels gegraben, Hunderte von Stollen führten Hunderte, wenn nicht gar Tausende Meter in das Gebirge. Es gelang Lorbo, weiter die Festung auszuspionieren, er schätzte, dass mindestens zwei-, wenn nicht gar dreitausend Goblins dort stationiert waren.
Am Tor tat sich etwas, es wurde aufgezogen, einige hundert Goblins marschierten ab nach Norden, Osten, Westen und Richtung Süden.
Fünf Wachen schritten die Felskante ab, Lorbo hatte einen Moment nicht aufgepasst, nun musste er bleiben, wo er war, immer näher kam dieser hünenhafte Goblin, ein ziemlich heruntergekommener Goblin, dachte sich Lorbo.
Lorbo klammerte sich an den Fels, beendete seine Schwebe und tat das, was er schon mit seinem Kopf gemacht hatte, er nahm die Gestalt eines Felsens an, schnell musste es gehen.
Der Goblin war fast bei Lorbos Versteck angekommen. Lorbo schwitzte, es kostete Kraft, sich an den Fels zu halten, sein eigenes Körpergewicht und die angenommene Gestalt zu erhalten. Er schloss die Augen, die immer noch die eines Elben waren. Dies hätte der Goblin sofort bemerkt.
Er hielt die Luft an, der Goblin kam näher, schaute in die Schlucht direkt über Lorbo, er roch mit seiner Nase, die eher wie die Schnauze eines Hundes oder Wolfes aussah.
Er witterte einen Elben, einen Menschen, doch er sah niemanden. Goblins verfügten über Instinkte wie Tiere, sie besaßen eine Nase, die so gut wie die bei Hunden oder Wölfen war.
Der Goblin nahm seinen Speer und stach auf den Rand der Schlucht ein, nahe an Lorbos Körper, der zwar aussah wie Fels, doch beileibe immer noch aus Fleisch und Blut bestand, ein Hieb und Lorbo wäre schwer verletzt gewesen.
Lorbo konzentrierte sich schnell, er musste hart wie Stein werden, rechtzeitig schaffte er dies, der Speer raste auf seine Schulter zu, Stahl auf Stein, es funkte, wieder roch der
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