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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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Bruder nicht zurückgelassen hast.« Habita nickte, sie schwiegen lange in jener Nacht.
    Währenddessen schaute Landurin zu Gotar. In seiner Brust waren vier Armbrustpfeile, schwach atmete er, bleich war sein Gesicht.
    Lorbo rief Landurin: »Komm, du musst eine Entscheidung treffen.« Lorbo schleppte sich zu Landurin, starrte auf die Liege auf seinen Onkel. »Dein Onkel ist schwer verletzt, sehr schwer, ich kann drei Pfeile entfernen, jedoch den einen nicht, zu nah am Herzen er ist. Ob mir dies gelingt ist fraglich«, flüsterte Landurin.
    Landurin wollte weiter reden, doch ein schmerzgepeinigtes Röcheln von Gotar beendete das Gespräch.
    »Landurin, bring mir meinen Sohn«, hauchte er. »Lorbo komm, dein Vater hat dir was zu sagen.«
    Lorbo wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, beugte sich über Gotar, leise flüsterte der Sterbende:
    »Mein Sohn, ich muss nun von dieser Welt gehen, meine Zeit ist gekommen.«
    Wieder hustete Gotar, ruhig sprach Lorbo:
    »Nicht anstrengen.« Gotar hauchte erschöpft.
    »Denk daran, dein auferlegtes Schicksal wird kommen, stell dich diesem, vertraue deinen Stärken und alles wird gut.
    Ob du gewinnst oder verlierst, es ist nicht wichtig, doch stellen musst du dich«, stöhnte er schwach.
    Gotar sah seinen Sohn an, lächelte ein letztes Mal, dann wurden seine Augen matt. »Verzeih«, hauchte Gotar und erwachte nimmermehr.
    Noch lange blieb Lorbo wach, Schlaf würde er keinen finden, er erinnerte sich an Gotar, er saß neben Habita und Fobo, sie starrten aufs Feuer, keiner sagte etwas. Es war schon Mitternacht, als der Zwergenkönig, begleitet von Landurin, zu den dreien kam.
    »Trauert, meine Gäste, eure gefallenen Angehörigen werden ein ehrenvolles Grab bekommen oder habt ihr anderes im Sinn?«
    »Nein, mein Bruder soll hier seine letzte Ruhestätte bekommen«, schluchzte der kleine Zwelf.
     
    »Und was ist mit Euch, Lorbo?« »Verzeiht, König Zabrag, ich habe darüber noch nicht nachgedacht«, schluchzte Lorbo, »aber ich denke, mein Onkel liebte den Wald Gola, er war ein Waldelb, wenn möglich begrabt ihn dort, wenn der Krieg vorbei ist, bahrt ihn auf, ich werde ihn zu besseren Tagen holen lassen.«
    Der Zwergenkönig nickte und bedauerte noch einmal ihren Verlust: »Ich fühle mit euch.« Noch lange saßen die drei am Feuer, wärmten ihre Glieder. Lorbo schaute in das Feuer und sprach bedrückt zu Fobo: »Es ist meine Schuld.« Entsetzt schaute Fobo Lorbo an, schüttelte den Kopf, wütend und mit bebender Stimme entgegnete er: »Nein, mein Freund, es ist nicht deine Schuld, wir alle wussten, dass diese Reise Gefahren mit sich brächte, dass du entdeckt worden bist, hätte jedem passieren können.
    Wir sollten uns darüber nicht mehr unterhalten, ich hege keinen Gräuel gegen dich, mein junger Freund. Denn was würde es denn ändern?
    Nichts!«
    Lorbo litt sehr unter dem Verlust der beiden, er machte sich Vorwürfe, erst jetzt begriff er, dass dies kein Spiel war, wie naiv er doch gewesen war, traurig blickte er Fobo an.
    Es war Habita, der leise sagte:
    »Es ist Zeit, uns schlafen zu legen, morgen bricht ein neuer Tag herein.
    Ungeschehen wird dieser Tag für beide von euch nicht bleiben, ich will nicht sagen, trauert nicht, haltet das Andenken euer Gefallenen so, wie sie einst waren.
    Denn es wird der Tag kommen, an dem ihr vielleicht begreift, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen ist.
    Morgen werden wir Wichtiges zu beraten haben, ihr werdet die Könige der Zwerge kennenlernen und wie es nun weitergeht.«
    Die drei am Feuer standen auf und jeder von ihnen nahm die Sorgen in sein Lager mit. Lorbo wickelte sich in seine Decke.
    Es dauerte lange, bis er endlich von der Müdigkeit übermannt wurde. Nach langem, unruhigem Schlaf wurde Lorbo schließlich früh am Morgen von Dragon geweckt.
    Zum Frühstück gab es Cor-Brot und heißen Kräutertrunk. Zabrag beriet sich währenddessen mit seinen neuen Verbündeten. Lorbo bemerkte, dass Zabrag ihn nun mit anderen Augen betrachtete als einen Tag zuvor.
    Zabrag hatte von Landurin erzählt bekommen, um wen es sich handelte, ein König wie Zabrag kannte so manche Legende, darunter auch die Legende, dass ein Auserwählter kommen wird, halb Elb, halb Mensch, mit einem Mal auf der Schulter.
    Die Gefährten unterhielten sich über die vergangenen Ereignisse der letzten Monate, so bekam Zabrag wichtige Informationen, die sein eigenes Volk betrafen. »Wie mir scheint, grauer Zauberer«, so hieß Landurin bei den Zwergen, »holt der Dunkle nun

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