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Das Schatzbuch der Köchin (German Edition)

Das Schatzbuch der Köchin (German Edition)

Titel: Das Schatzbuch der Köchin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martine Bailey
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Butterflecke und Teigstückchen klebten auf dem Papier.
    Statt also einen Brief zu schreiben, notierte ich in meiner schönsten Handschrift das Rezept und begann mit diesen Aufzeichnungen. Ein Rezept nach dem anderen beschwor ich auf diese Weise wieder herauf. Und ich begann zu verstehen, dass ein Kochbuch die Phantasie beflügeln kann. Während ich über all diese Dinge nachdachte, kritzelte ich in mein Tagebuch, denn ein Brief hätte niemals all die Neuigkeiten enthalten können, die ich zu erzählen hatte. Ich schrieb von meinen Entdeckungen und Abenteuern, und wie sich alles letztlich wie zu einem perfekten Gericht zusammengefügt hatte.
    Dann kam meine schwere Zeit, und ich wurde von einem kräftigen Jungen entbunden, den wir nach Renzos Vater Giacomo tauften. Er hat Renzos dunkle Locken und den trotzigen Kirschmund, was komischerweise gut zu der Sturheit passt, die er von seiner Mutter geerbt hat. Es ist außerdem eine Freude zu sehen, wie Evelina ihren kleinen Bruder auf den Knien schaukelt, denn sie ist wirklich ein sanftes Kind. Sanft und schlicht, sollte ich wohl sagen, denn obwohl es mich schmerzt, das zu schreiben, muss ich zugeben, dass ihr Verstand nicht der hellste ist. Sie ist ein hübsches und zufriedenes Kind, aber sie wird immer langsam bleiben und nie schreiben lernen. Aber ich würde sie für nichts in der Welt eintauschen wollen, denn sie nennt den kleinen Jack ihren eigenen, lieben Bruder, und für Renzo ist sie wie eine Tochter.
     
    Doch jedes Mal, wenn ich glaubte, meine Aufzeichnungen seien vollendet, wurde ich wieder überrascht. Als ich eines Tages den kleinen Jack auf dem Arm schaukelte und mit der freien Hand die Zeitung von Livorno durchblätterte, stieß ich auf einen bekannten Namen:
    Beim Gerichtstermin in Livorno am 2 . Juli 1776 wurde Mr. William Dodsley des Verbrechens angeklagt, Mrs. Amelia Jane Jesmire am 1 . September 1773 zur Frau genommen zu haben, obwohl seine erste Ehefrau Dorcas Bertram zu der Zeit noch in London, England, lebte. Reverend Emanuel Trouvaine sagte unter Eid aus, dass er bei einem Besuch in der Mission von Livorno den Angeklagten Punsch trinkend bei der Regatta erkannte …
    Ich lief nach unten in die Küche und rief nach Renzo. «Du lieber Himmel, hör dir diese Geschichte an!»
    Und ich erzählte ihm alles, was er wissen musste. Dass dieser Aufschneider Dodsley vorgegeben hatte, ein Kapitän im Ruhestand zu sein, der vierhundert Guineen im Jahr Pension bezog. Außerdem hatte er Jesmire gegenüber behauptet, seine gemietete Unterkunft gehöre ihm und sei zweitausend Pfund wert.
    «Aha, und hier steht, was aus Jesmire geworden ist», sagte ich.
    … kurz nach der Hochzeit kam er auf Amelia zu und bat sie um Geld, am besten in klingender Goldmünze, da seine Taschen für Silber und Kupfer nur Verachtung übrig hätten. Amelia, die eine Dame von mehr als fünfzig Jahren ist, erklärte vor Gericht, dass sie eine sehr angesehene Stellung aufgegeben habe, um bei Dodsley in den Dienst zu treten. Und da sie nun ihre besten Verbindungen in Italien verloren hatte, blieb ihr nichts anderes übrig, als eine neue Stelle anzunehmen, zumal Dodsleys Gläubiger bereits seinen Besitz für sich beansprucht hatten. Seine erste Ehe wurde durch Vorlage von Dokumenten aus London hinreichend bewiesen, und das Gericht befand für ihn schuldig. Ihm wurde zur Strafe das Bigamistenzeichen in die Hand gebrannt, und er muss für fünf Jahre ins Gefängnis.
    «Also hat dieses Weib, das dich so schikaniert hat, jetzt ihren Lohn dafür bekommen», sagte Renzo und entriss mir die Zeitung. Sofort waren die Seiten mit Kalbsfonds beschmiert. «Die Welt ist eben gerecht.»
    «Mir tut sie leid», gab ich zu. «Nein, wirklich!», protestierte ich, weil Renzo die Augen verdrehte. «Sie gehörte zu uns, als wir vor drei Jahren England verließen. Und jetzt bin ich hier, mit dir verheiratet und die glücklichste Frau der Welt.» Bei diesen Worten sah er mächtig stolz aus. «Diese dumme, alte Ziege jedoch hat ihre Lektion gelernt.»
    Doch es gab einen aus unserer Reisegruppe, von dem ich nie etwas hörte. Wie hätte ich ihn vergessen können? Wann immer auf dem Markt die Waren aus Batavia entladen wurden und die Luft schwer nach Gewürznelken duftete, musste ich an ihn denken. Als ich das erste Mal herkam, erkundigte ich mich, welche Schiffe von den Inseln kamen. Gab es welche von Lamahona? Niemand konnte mir helfen, obwohl mir ein alter Matrose mit Henkelohren erklärte, es gebe fünftausend

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