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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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über das Amulett zu entscheiden?«
    Banian lächelte belustigt. »Wer gab Euch das Recht, es zu tragen und in Gefahr zu bringen, Paladin?« Er hob die Hand, als Tristan zu einer heftigen Entgegnung ansetzte. »Beruhigt Euch, wir stehen auf derselben Seite. Wir wollen beide, dass das Amulett nicht in die Hände der Nekromanten fällt. Ich ...«
    »Aber ...«, fiel Tristan ihm ins Wort.
    Banian schlug mit der flachen Hand laut auf den Tisch, seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Ich bin es nicht gewohnt, unterbrochen zu werden, Bursche«, zischte er drohend. Wieder fixierte er Tristan, bis der seinen Blick abwenden musste. Dann zog er noch einmal an seiner Pfeife und sprach ruhig weiter. »Ich kann Euch nicht mit dem Amulett über die Insel reisen lassen, Ihr wäret ein leichtes Opfer. Aber ich habe auch nicht vor abzuwarten, bis die Nekromanten auf ihrer Suche hierher kommen. Deshalb habe ich das andere Amulett geschaffen.« Er lächelte selbstzufrieden. »Es war eine lange, schwierige Arbeit, aber nun strahlt es fast dieselbe Aura aus, wie das echte – allerdings ohne irgendwelche Kräfte zu verleihen oder Portale zu öffnen.«
    Banian sah Tristan triumphierend an, aber der konnte dem Runenmeister nicht ganz folgen. »Und?«, fragte er nur.
    »Nun, ich gedenke, diese Fälschung in die Hände der Nekromanten gelangen zu lassen. Sie werden es zu ihrem Anführer, diesem Mardra, bringen, von dem wir bis heute nicht wissen, wo er sich aufhält. Irgendwo in der Unterwelt, vermute ich.«
    »Und dann?«, fragte Tristan ratlos.
    Banian zuckte die Schultern. »Dann greifen wir an, was sonst? Mardra ist die Wurzel allen Übels. Wer weiß, wie viele Bastarde er noch in die Welt gesetzt hat, die nun von ihm ausgebildet werden. Ihn müssen wir finden und töten.« Er zog wieder an seiner Pfeife, legte sie dann zur Seite und holte noch etwas von dem Regal. Er trug es vorsichtig zwischen den Handflächen und platzierte es behutsam vor Tristan auf dem Tisch.
    Auf den ersten Blick sah es wie ein kleiner Handspiegel aus, eingefasst in einen hölzernen, mit Runen verzierten Rahmen. Im Innern war jedoch kein Glas, für Tristan sah es wie ein unglaublich dünn geschnittenes Stück eines Kristalls aus.
    »Damit«, erklärte Banian, »können wir die Nekromanten aufspüren, wenn das falsche Amulett bei ihnen ist. Nur zu, seht selbst.«
    Zögernd beugte sich Tristan vor. Zunächst sah er nur eine schwache Spiegelung von sich selbst, aber dann, als er genau über dem Spiegel war, begann der zu glitzern. Ein kleines Funkeln hier und da. Plötzlich tat sich dort, wo eigentlich die Tischplatte hätte sein sollen, ein riesiger Raum auf und überall waren Punkte zu sehen, manchmal auch große, helle Flecken. Neugierig beugte Tristan sich noch weiter vor, drehte den Kopf und bemerkte staunend, dass dieser Raum sich noch weiter nach links und rechts ausbreitete. Und überall waren diese leuchtenden Punkte und Flecken. »Was ist das?«, fragte er ehrfürchtig.
    »Ein Aurenspiegel«, erwiderte Banian. »Passt auf.«
    Tristan bemerkte nicht, was der Runenmeister tat, zu gebannt war er von dem Anblick, den der Spiegel ihm bot. Unvermittelt loderte direkt vor ihm ein helles Licht im Spiegel auf, so hell, dass er die Augen zusammenkneifen und sich abwenden musste. Noch immer tanzte der helle Fleck vor seinen Augen, aber er bemerkte, wie Banian eines der Amulette wieder einwickelte.
    »Ihr seht, das Amulett ist mit dem Spiegel gut zu sehen, zumindest wenn man in seiner Nähe ist. Ist man weiter entfernt, ist es immer noch ein heller Fleck, man kann es nur verstecken, wenn man es an einen Ort mit einer ähnlich starken Aura bringt. An so einem Ort müsst Ihr Paladine es verborgen haben, denn sonst hätte ich es nicht erst vor ein paar Tagen entdeckt.« Er zog den Spiegel zu sich. »Lissann hatte den Aurenspiegel bei sich, so hat sie Euch gefunden.«
    »Aber wie kann man all die Flecken unterscheiden? Sie sehen sich sehr ähnlich.«
    Banian nickte. »Für das ungeübte Auge schon. Man muss viele Lektionen lernen, um die feinen Nuancen zu erkennen. Ich habe es Lissann viele Mondjagden lang beigebracht.« Damit stand er auf und trug den Spiegel zurück ins Regal. »Ihr seht, um das Amulett aufzuspüren, muss man nicht unbedingt ein Paladin oder ein Nekromant sein.
    Allerdings habt Ihr meinen ursprünglichen Plan durchkreuzt, wenn es darum geht, die Fälschung in die Hände eines Adepten fallen zu lassen.«
    Tristan erwartete einen neuerlichen

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