Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)
nichts von unserem Überfall. Die Überraschung wäre auf unserer Seite.«
»Und wo willst du die Adepten finden?«
Katmar machte eine hilflose Handbewegung. »Das ist genau das Problem. Die Del-Sari der Vanamiri wären jetzt sehr nützlich.«
»Wenn die nicht mit den Nekromanten unter einer Decke stecken.«
»Wie kommst du denn darauf?«, fragte Katmar verblüfft, denn Martin hatte mit ihm noch nicht über den Verdacht der Gnome gesprochen.
Martin erzählte ihm knapp von den Ursachen für die Verdächtigungen.
Katmar tat das mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Unsinn. Das kommt doch nur von der alten Feindschaft zwischen Vanamiri und Gnomen. Nebenbei, die Nurasi scheinen sich mit den Gnomen auch nicht gut zu verstehen.«
»Ja, mir ist auch schon aufgefallen, dass die Gnome nicht bei der Versorgung der verletzten Nurasi helfen. Hast du eine Ahnung warum?«
Katmar schüttelte den Kopf. »Kaum jemand weiß etwas über die Nurasi. Ich bekomme heute auch das erste Mal welche zu Gesicht.«
»Wir sollten Rani mal danach ...« Eine plötzlich aufkommende Unruhe auf der anderen Seite der Höhle ließ Martin stutzen und beide wandten den Kopf.
Nurif war zurückgekehrt, allerdings nicht aus eigener Kraft. Zwei andere Wolfsmenschen trugen ihn durch den schmalen Eingang.
»Oh nein«, stöhnte Martin und eilte mit Katmar zu den Wolfsmenschen. Nurif blutete aus mehreren Schnittwunden. Die Zunge hing ihm schlaff aus dem Maul, sein Atem ging rasselnd und sein Blick war glasig. »Kannst du ihm helfen?«, fragte Martin an Katmar gewandt.
Der kniete neben dem Verletzten nieder und führte einige Zauber aus. Ein paar der Schnittwunden schlossen sich, aber Nurif kam nicht zu Bewusstsein. Katmar seufzte. »Er wurde offenbar mit einer vergifteten Waffe verwundet hat. Mit den Zauberformeln, die ich beherrsche, kann ich ihm nicht helfen.«
»Und eines der Mädchen?«, fragte Martin hoffnungsvoll.
Katmar zuckte mit den Schultern und Martin rief nach den beiden. »Kann vielleicht einer der Gnome helfen?«, wandte er sich an Rani, während er auf Tiana wartete, die auf sein Winken herbeigeeilt kam.
Rani schüttelte den Kopf. »Unser Volk nicht gut mit heilen«, antwortete sie.
Tiana besah sich die Wunden und verneinte ebenfalls. »So etwas vermögen Paladjur nicht zu heilen, das könnten nur Darius oder Meister Johann schaffen. Uns fehlt das entscheidende Zaubermal.« Sie runzelte die Stirn. »Aber das ist komisch. Die Wunden sehen so ähnlich aus wie die, die ich eben bei einer Katzenfrau behandelt habe. Bei ihnen waren es nur ein paar Schnitte, aber sie klagten auch über Vergiftungserscheinungen. Vielen war übel oder sie waren angeschlagen und müde.«
»Und was hat sie verletzt?«, fragte Martin irritiert.
»Wolfsmenschen.«
Martin hob die Brauen. Normalerweise benutzten sie keine Waffen. Er wandte sich an die beiden Wolfsmenschen, die neben ihrem Rudelführer standen und mit angelegten Ohren auf Nurif herab starrten. »Versteht ihr was ich sage?«, fragte Martin.
Die beiden Wolfsmänner sahen erst Martin und dann einander an. Sie zeigten kein Zeichen von Verständnis, wie Martin schon befürchtet hatte. Plötzlich schnüffelte einer von beiden und knurrte drohend. Seine Augen blitzten und suchten die Höhle ab. Als er den gefangenen Wolfsmenschen bemerkte, machte er seinen Gefährten mit einem kurzen Laut auf diese Entdeckung aufmerksam. Auch der knurrte und mit gesträubten Nackenhaaren drängten sie sich durch die Umstehenden hin zu ihrem Artgenossen.
Martin blickte fragend um sich, aber alle schienen genauso überrascht. Hastig folgte er den beiden Wolfsmenschen und bedeutete Katmar, ihn zu begleiten. Im Näherkommen hörten sie den Gefangenen winseln, während die beiden anderen Wolfsmenschen umso bedrohlicher grollten. Martin hätte gern erklärt, dass der Gefangene wichtig war, um damit die beiden zu beschwichtigen, aber sie würden ihn ja doch nicht verstehen.
Also überholte er sie und stellte sich schützend vor den Gefangenen. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Katmar auf seine Male tippte, wohl um einen Schildzauber vorzubereiten. Die beiden Wolfsmenschen blieben stehen und knurrten drohend.
Martin begann zu schwitzen. Seine Axt hatte er nicht bei sich und er war unsicher, ob Katmar rechtzeitig einen Schild weben konnte, der sowohl Martin als auch den Gefangenen schützte, wenn die beiden Kreaturen losschlugen. Martin hob die Hände und versuchte es mit Erklärungen. »Bitte lasst ihn. Er hat
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