Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Möglichkeit nicht töteten«, presste Ido zwischen den Zähnen hervor und klang dabei mordlustig. »Zumindest einen von ihnen. Ich würde sie gern verhören.«
»Das sollte möglich sein«, gestand Coira ihr zu. »Darf ich fragen, aus welchem Grund?«
»Ich habe sie belauscht, als sie mich für ohnmächtig hielten, und bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe. Es ist bedeutsam für das Geborgene Land.« Mallenia sah die Wissbegier in den Gesichtern der beiden anderen. »Ich werde erst darüber sprechen, wenn ich es genau in Erfahrung gebracht habe«, betonte sie. »Ich mache nicht unnötig Pferde scheu, wie es heißt.«
»Wenn das kein Ansporn ist, die Schwarzaugen lebend zu packen!«, rief Rodario aus und schob sich das restliche Stück Gebäck ganz in den Mund. Für eine Entschuldigung bei Mallenia war es ohnehin zu spät.
Der volle Mond stand hoch über dem Geborgenen Land und damit auch über Seenstolz.
Es war eine wolkenlose Nacht, der See glitzerte silbern und ließ die Handvoll Fischerboote, die zum Aal und Krebsfang hinausfuhren, als plumpe schwarze Schatten darauf erscheinen.
Die Boote nahmen einen Kurs nahe der Insel und nahe dem Schacht. Dabei kam eines von ihnen der Felsensäule, auf dem die Insel ruhte, gefährlich nahe; beinahe wäre es sogar damit kollidiert.
Dem Steuermann rissdas Ruder herum und segelte haarscharf daran vorbei. Auf den ersten Blick war daran nichts Ungewöhnliches. Die Strömungen rund um die Inseln konnten tückisch sein und selbst den erfahrensten Fischer in Schwierigkeiten bringen.
Für Rodario, der den Vorfall aus seinem Versteck heraus beobachtet hatte, galt es als Beweis, dass die Albae, deren Namen Sisaroth und Firüsha waren, ihren Fuß soeben auf die Insel gesetzt hatten. Erkennen konnte er freilich nichts, was ihn auch nicht wunderte.»Jetzt gilt es«, murmelte er und kletterte aus dem Beobachtungskorb aus geflochtenem Draht über die schmalen Stiegen zurück an die Oberfläche. Er eilte den Felsenpfad entlang und rannte auf den Eingang zum Palast zu.
Wenn sich Mallenia und Coira schon keinen Plan für den Notfall ausdenken wollten und sich blind auf die Magie verließen, sah Rodario sich in der Pflicht, über einen zu verfügen. Am besten gefiele es ihm, wenn er beiden Frauen das Leben retten würde. Heldentaten machten sich stets gut, um Herzen zu erobern. Oder zu besänftigen. Rodario wurde von den Wachen durchgelassen und lief so schnell und leise er es vermochte durch den dunklen Palast.
Niemand wusste von seinem Vorhaben, als geheime Reserve zu dienen. Mallenia und Coira saßen im gleichen Zimmer, Königin Wey hielt sich im Gemach gegenüber auf, um ihrer Tochter sofort beizuspringen.
Er musste sich eingestehen, dass es unmöglich war, gegen beide Magae zu bestehen. Selbst Sisaroth und Firüsha, die Götter von Dsön, was immer das bedeuten mochte, würden untergehen. Wenn es Mallenia schon mit dem Schuss einer schnöden Armbrust gelungen war, den einen Drilling zu töten, was machten die beiden Magae erst mit den Schwarzaugen?
Aber vielleicht war Tion ausgerechnet in dieser Nacht mit seinen Kreaturen ... und dann würde sein Auftritt entscheidend sein!
Rodario hatte die Wandnische mit dem Vorhang erreicht, hinter der er seine selbst gebauten Vorrichtungen versteckt hatte. Schnell befestigte er die mit Bärlappsamen gefüllten Miniaturblasebalge an den Unterarmen. An der Spitze saß ein Feuerstein, der beim Betätigen der Vorrichtung Funken spie und die herauswirbelnden Samen in Brand setzte.
Ein magischer Feuerball ganz ohne Magie oder zumindest, wie sich die Spectatores und das gemeine Volk einen Feuerball vorstellten.
Er hatte die Skizze mit der Bauanleitung für sehr viel Geld auf dem Markt in Mifurdania erstanden; angeblich war es ein Original vom legendären Magister technicus, doch daran glaubte Rodario nicht. Es war ihm gleich, solange es funktionierte. Zwei Versuche hatten die Apparate anstandslos durchlaufen. »Mal sehen, ob ich euch heute brauche.« Er zog die Ärmel darüber, damit man nichts davon sah, und wandte sich um.Vor ihm erhob sich Sisaroth und sah ihn kalt lächelnd an!
Rodario hatte ihn weder sich nähern hören noch einen verräterischen Luftzug verspürt. »Ihr Götter!«, kam es noch über die Lippen des Schauspielers, und schon vollführte der Alb eine rasche Armbewegung. Etwas Hartes traf den Mimen zuerst gegen den Kopf, dann schoss ein heißer Blitz durch seinen Hals.
Still brach er auf den Steinplatten zusammen,

Weitere Kostenlose Bücher