Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
widersprach der Fünfte. »Wir halten den Steinernen Torweg und haben nichts Böses hindurchgelassen. Das ist Unsinn!«
Barskalin warf ihm einen tadelnden Blick zu. »Und doch sind sie ins Geborgene Land gekommen, ohne euer Wissen. Die Zwerge konnten nichts dafür. Die Albae haben einen alten Durchgang entdeckt, mit dessen Hilfe sie vor vielen Zyklen in das Elbenreich Lesinteil eingefallen waren.«
»Bei Vraccas! Dann müssen wir diesen Zugang auf der Stelle verschließen.« Slin sah zu Ingrimmsch. »Sonst macht es keinen Sinn, dass wir die Festungen halten.« »Es gibt diesen Zugang nicht mehr. Er brach ein und lief voller Wasser.« Der Syträp legte die Hände zusammen. »Jedenfalls schwelt zwischen den Albae ein Streit. Die Dsön Aklän samt ihrem Gefolge betrachten sich als rechtmäßige Nachfolger der Unauslöschlichen und empfinden sich ihren Verwandten aus dem Süden gegenüber als gesitteter, wenn nicht sogar überlegener. Siewaren es, mit denen wir unsere Abmachung schlossen.« Der Syträp grinste böse. »Sie hätten uns später sicher gegen die Schwarzaugen aus dem Süden gesandt, darauf verwette ich mein Hab und Gut.«
»Sieh an, sieh an.« Ingrimmsch rieb sich den Bart. »Das ist aber gut zu wissen. Die Schwarzaugen mögen sich selbst nicht leiden.«
»Die SüdAlbae sind in der Überzahl und haben sich das einstige Elbenreich Älandur und Dsön Baisur angeeignet, während die Aklän die Stadt Dsön in einem künstlichen Kraterloch neu erstehen ließen. Und zwar im einstigen Elbenreich Lesinteil, das sie nun Dsön Bharä das wahre Dsön nennen. Sie sprechen deinen Namen noch immer voller Hass aus, Tungdil Goldhand. Sie haben nicht vergessen, dass du die Stadt der Unauslöschlichen niederbranntest.« Barskalin sah in die Runde. »Wir gingen bei ihnen in die Lehre, und sie wiesen uns in die Künste ihrer Art ein.«
»Wie soll denn das vonstattengegangen sein? Zwerge und Magie? Dazu noch Magie, die unseren ältesten, schrecklichsten Feinden entspringt« Balyndar schnitt sich einen Bissen aus dem Schinkenstück.
»Es ist ein langes, schmerzhaftes Verfahren und geht mit vielen schrecklichen Ritualen einher«, erklärte Barskalin und wirkte bewegt. »Es fühlte sich an, als hätten sie uns die Seelen herausgebrannt, die Vraccas seinen Kindern verlieh. Was ihr seht, ist eine äußere Hülle, die mit etwas gefüllt ist, was euch schaudern macht, falls ihr es jemals erblicken solltet.«
Boindil sah kurz zu Tungdil und erinnerte sich an den vernarbten, geschundenen Oberkörper. Hatte er diese Umwandlung ebenfalls durchlaufen? Hatte sein Gesicht deswegen die feinen, schwarzen Linien wie bei den Albae gezeigt?
Barskalin räusperte sich, seine Stimme versagte; er musste etwas trinken, ehe er weitererzählte. »Die Dsön Aklän hielten uns nach einhundert Zyklen in ihren Diensten für treu und ihnen ergeben.« Er sah zu Slin. »Wir haben eure Festungen erkundet und jeden getötet, der uns durch Zufall begegnete. Ich könnte mich blind in der Gold und in der Silberfeste bewegen. Es gibt keine Geheimnisse. Wenn wir wollten«, er senkte die Stimme, »könnten wir die Albae oder die Dritten jederzeit in das Reich der Vierten führen. Ihr würdet es nicht verhindern können.«
Der Vierte schluckte. »Das ... ist unmöglich.«Barskalin deutete auf Tungdil und Boindil. »Frag sie. Sie haben einen meiner Zhadär im Jenseitigen Land getroffen. Er war durch das Braune Gebirge gereist, quer durch euer Reich. Eine weitere Erkundungsmission. Danach sollte er sich Übeldamm ansehen und den Gerüchten von der Rückkehr des größten Zwergenhelden nachgehen.« Er lachte. »Er meldete mir, dass sie wahr sind. Er entkam euch nur knapp.«
Ingrimmsch spuckte sein Wasser aus. »Er hat den Weißen Tod überstanden?« »Wir sind zäh.« Barskalin lächelte geheimnisvoll.
»Und in ihrem Auftrag habt ihr das Gelege gestohlen.« Balyndar hatte den Syträp nicht aus den Augen gelassen.
»Ja. Die Albae ... die Dsön Aklän wollten einen Krieg im Westen anzetteln, um ihren eigenen Plänen Vorschub leisten zu können. Eine Ablenkung, mehr nicht. Das ist natürlich nur eine Vermutung von mir.« Barskalin sah Ingrimmsch an. »Kaiser Aiphatön rüstet sich zu einem Feldzug gegen LotIonan. Er will in den Süden marschieren, um den Magus und seine Famuli endgültig niederzuwerfen und die Hohe Pforte für weitere Albae zu öffnen.«
»Das ist doch gut für uns!« Slin stopfte sich eine Pfeife. »Da müssen wir erst gar niemanden mehr aufstacheln! Sollen

Weitere Kostenlose Bücher