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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sich die beiden einen Krieg liefern, und wir warten ab, wer übrig bleibt. Wir vernichten die Brut und harren auf das, was geschieht.« Balyndar verschränkte die Finger und tippte die beiden Daumen gegeneinander. »Ich fand unseren Plan ... besser.« Er betrachtete Barskalin. »Ich möchte gern den Grund erfahren, warum deine Leute und wir friedlich nebeneinandersitzen, anstatt uns zu bekämpfen. Ihr steht in den Diensten unserer Feinde und wollt uns dennoch helfen, das Gelege zu LotIonan zu schleppen?«
»Verrat.« Tungdil sagte es gleichmütig. »Die Zhadär haben niemals mit dem Herzen gehorcht, sondern auf eine Gelegenheit gewartet, die Seiten zu wechseln.« »So ist es.« Barskalin neigte den Kopf vor ihm. »Tungdil Goldhand ist ein Dritter, einer von uns. Es hat sich Einiges im Denken der Dritten geändert, und aus dem Belächelten wurde über die vergangenen Zyklen hin unser größter Held, der sich allein gegen eine Übermacht stellte. Dazu ist er Großkönig aller Zwergenstämme geworden wem sollten wir sonst mit dem Verstand und dem Herzen folgen? Wir warteten so viele Zyklen darauf, die Albae zuvernichten. Sie mit ihren eigenen Waffen und Künsten zu schlagen.«
»Das war eure Absicht, als ihr euch freiwillig gemeldet hattet?!« Ingrimmsch starrte den Syträp an.
»Nicht mehr und nicht weniger, Boindil Zweiklinge.«
Ingrimmsch konnte es nicht fassen, was sie auf sich genommen hatten. »Bei Vraccas, welch ein Opfer!«
»Wenn es stimmt, was er uns erzählt.« Balyndar klang alles andere als überzeugt. »Mich hat er überzeugt.« Slin nickte ihm zu und schmauchte seine Pfeife. Barskalin lächelte, wie man an der Reihe aufblinkender Zähne in der Schwärze sah. »Wir folgen Tungdil Goldhand und helfen, das Geborgene Land zu befreien. So hatten wir es schon immer vor, und so werden wir es jetzt, da sich die Gelegenheit bietet, auch halten.« Er zeigte auf seine neun Begleiter. »Insgesamt sind wir dreiundzwanzig...« Balyndar lachte los und klang höhnisch. »Damit schlagen wir die Albae sicherlich in die Flucht.«
Jetzt wurde der Syträp zum ersten Mal ungehalten. »Jeder von uns schafft zwanzig Gegner, ohne sich anzustrengen. In einem herkömmlichen Gefecht. Doch kommen unsere Kräfte zum Einsatz, nehmen wir es mit einem kleinen Heer auf, Balyndar Eisenfinger aus dem Clan der Eisenfinger! Wenn du gedacht hast, dass wir nur Licht zum Verlöschen bringen können, hast du dich schwer in uns und in der Macht der Albae getäuscht.« Er kniff die Augen zusammen. »An dir bin ich in deinem Leben schon fünf Dutzend Mal vorbeigegangen, ohne dass du mich bemerkt hast. Ich stand an deiner Wiege, ich stand an deinem Bett, als du schliefst. Das Graue Gebirge hat auch keine Geheimnisse vor mir und meinen Zhadär.« Seine Hand legte sich an den Griff des Krummdolches. »Sei mir dankbar, dass ich die Dritten nicht schon längst ins Reich deiner Mutter geführt habe. Auch diese Festungen wären gefallen.« Er erhob sich, kam auf den Fünften zu und neigte sich an sein Ohr hinab. »Ich kenne alle deine Geheimnisse, kommender König der Fünften«, raunte er und erhob sich. »Ihr seid also in den besten Händen. Es ist uns eine Ehre, dem Großkönig folgen zu dürfen.« Balyndar saß steif wie von Vraccas Hammer getroffen und war bleich wie ein Leinenhemd.Tungdil reichte Barskalin die Hand, der daraufhin zu seinen Zhadär zurückkehrte; gleich darauf begaben sich beide Gruppen getrennt voneinander zur Ruhe. Ingrimmsch wunderte sich über Balyndars unvermittelte Einsilbigkeit, doch er beschäftigte sich innerlich noch zu sehr mit den Berichten des Syträp, um eine Unterredung mit dem Fünften zu beginnen. »Vraccas, jetzt bin ich mir sicher, dass es dein Werk war, uns im Gebirge auf die Zhadär treffen zu lassen. Meinen Dank dafür«, betete er leise. »Nun sorge noch dafür, dass wir und die Unsichtbaren Erfolg haben werden. Ich jedenfalls würde alles geben, um die Menschen und die Zwerge wieder lachen zu sehen und zu hören.«
»Wie sieht es mit deinem Leben aus?«, fragte ihn Slin, der seine Worte vernommen hatte. »Würdest du dein Leben geben?« Er drehte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme im Nacken, die Pfeife klemmte im Mundwinkel. »Ich schon. Aber nur, wenn einer von uns lebend zurückkehrt und unsere Heldentaten verkündet. Sonst bringt der glorreichste und nobelste Tod nichts.«
Ingrimmsch wollte antworten, doch seine Kehle war zu trocken. Vielleicht war es besser so, dass er kein Wort herausbekam. Es

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