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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Albae hineingeführt, ich erlöse die Menschen auch wieder von ihnen. Ohne diese Unterdrückung werden die Menschen bereit sein, dir und den Zwergen ins Jenseitige Land zu folgen und ihre frisch gewonnene Freiheit zu verteidigen.« Er öffnete die Augen wieder. »Ich schlage vor, dass ich den Albae verkünde, dass wir mit sämtlichen Zwergenstämmen einen Friedensvertrag geschlossen haben und nicht nur mit den Dritten. Ihr müsst mir schwören, dass nichts von dem, was ich euch gesagt habe, an andere weitergetragen wird.«
»Schon aus eigenem Schutz«, versprach Ingrimmsch ungefragt für alle. »Wenn die Schwarzaugen Wind von deinem Vorhaben bekommen und doch lieber hierbleiben, anstatt gegen den Magus zu ziehen, hätten wir viel mehr Arbeit, um sie zu vernichten.« Er grinste und dankte Vraccas. Es lief so gut, wie er es niemals beim Antritt der Reise vermutet hätte.
Balyndar sah Aiphatön an. »Was ist mit dir? Wenn alle Albae tot sind, was machst du dann?«
Er holte tief Luft. »Gehen. Nach Osten und sehen, was ich da finde. Ich schwöre, dass ich niemals mehr ins Geborgene Land zurückkehren werde es sei denn, man lädt mich ein.« Er lächelteTungdil an. »Aus welchen Gründen auch immer. Und wenn ich und ihr sehr viel Beistand welcher Götter auch immer haben«, er hob seinen Pokal wieder, »werden der letzte NordAlb und ich gemeinsam sterben.«
Tungdil verbeugte sich. »Meine Hochachtung vor deinem Mut, Aiphatön. Ich sehe, dass ich mich nicht in dir getäuscht habe.« Er stand auf. »Mit deiner Erlaubnis ziehen wir uns zurück. Wir werden morgen in Richtung Rotes Gebirge aufbrechen und dem Drachen auf den Zahn fühlen. Wir legen ihm und seinen Orks eine Spur, die er nicht übersehen kann.«
»Bis er eingetroffen ist, sollte ich mit dem Heer bereits im Blauen Gebirge sein. LotIonan und seine Famuli werden zwar kein allzu leichtes Spiel mit meinen Truppen haben, aber sie werden sie besiegen. Da kommt der Drache mit seinen Orks gegen die Magi gerade recht.« Aiphatön erhob sich ebenfalls. »Aber gebt acht, dass Lohasbrand LotIonan nicht in eine Fackel verwandelt, denn der Geschuppte ist mächtig. Immerhin hat er Königin Wey die Elfte unterworfen, und sie besitzt den Ruf, eine ausgezeichnete Maga zu sein. Sonst steht ihr vor der Schwierigkeit, die Schwarze Schlucht aus eigenen Kräften reinigen zu müssen.«
Tungdils Augen verengten sich. »Lebt sie noch?«
»Königin Wey? Ja. Soweit ich weiß. Und sie hat eine Tochter, der man Zauberei nachsagt.« Der Alb hatte den Hintergrund der Frage verstanden. »Sie müssten gute Verbündete abgeben, wenn der Drache besiegt ist. Falls LotIonan stirbt, wären sie meine Wahl, um gegen die Scheusale im Jenseitigen Land zu ziehen.« Er reichte den Zwergen wieder die Hand. »Möge euch Vraccas beistehen. Wenn es die Fügung vorsieht, sehen wir uns noch einmal wieder.« Aiphatön verließ den Thronsaal. Es geht aufwärts! Vraccas, wir vollbringen Heldentaten! Ingrimmsch schenkte sich Wasser ein, trank es und rülpste, dabei klopfte er sich mit einer Hand auf den Bauch. »Ab ins Bett, oder, Gelehrter? Wir brechen morgen früh auf, um einen Drachen um seine Schätze zu erleichtern. Und einer Maga unsere Aufwartung zu machen habe ich recht?«
Tungdil lachte. »Ab ins Bett.«
    Das Geborgene Land, das einstige Königinnenreich Weyurn, Seenstolz, 6491./6A92. Sonnenzyklus, Spätwinter.
    Coira saß im Arbeitszimmer ihrer Mutter vor dem großen, runden Fenster und starrte auf den See hinaus. Der weiße Trauerschleier auf ihrem Haar und das Schwarz des hochgeschlossenen Kleides, das sie trug, machten sie älter, wie Rodario fand. Er verharrte schräg neben ihr auf dem Stuhl und spielte mit einem Federkiel. Mallenia lief mit den Händen auf dem Rücken im Raum auf und ab. Der Teppich dämpfte das Geräusch der Stiefel, doch das regelmäßige, unaufhörliche Klackklack war dennoch deutlich zu vernehmen.
Der Mime legte den Kiel weg und versuchte, der jungen Maga in die Augen zu schauen, in denen wieder Tränen standen. Ein dünner Verband lag um seinen Hals, mehr eine Zier und eine Erinnerung an die Wunde, die er gegen Sisaroth davongetragen hatte. Die Klinge war von seinem AhnenAnhänger abgerutscht und hatte den Stoß abgefangen. »Prinzessin, es war nicht Eure Schuld. Die Albae hatten Euch in die Falle gelockt«, sagte Rodario behutsam. »Wärt Ihr eine Schwertkämpferin, wäre Euch etwas Ähnliches mit einem Schwert oder einem Dolch geschehen. Die Albae wissen, wie man Hinterhalte

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